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Im Zeichen des Schicksals

Im Zeichen des Schicksals

Titel: Im Zeichen des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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nicht berühren können, sie war mit dem Talisman versehen. Aber was war mit den Fenstern?!
    »Josh!«, schrie ich und rannte ins Wohnzimmer. Ich zog das Messer aus meinem Stiefel, schnitt mir in die Hand und malte das Symbol Salomos an das erste Fenster. Mein Herz hämmerte mir in den Ohren, während ich die gleiche Prozedur an den beiden nächsten Fenstern vornahm. Es fehlte immer noch das Fenster am anderen Ende des Raums. Wie viele verdammte Fenster kann ein Haus haben!?
    »Josh!«, brüllte ich wieder. Wo zum Teufel war er? Er sollte das Haus eigentlich frühestens in einer Stunde verlassen. Ich ließ noch mehr Blut fließen und streckte die Hand nach dem Glas aus. Da erschien Ians Gesicht davor.
    »Nein! Bleib weg!« Ich trat instinktiv einen Schritt zurück, und mein Herz hämmerte vor Angst.
    »Celine, verdammt noch mal! Du musst mich reinlassen!« Er schlug gegen die Fenster, und seine gelben Augen waren voller Kummer. »Du verstehst das nicht! Du bist in Gefahr!«
    Er blickte immer wieder über seine Schulter zurück, als sei da noch jemand. Tricks, sie benutzten Tricks, um ihre menschlichen Opfer hinters Licht zu führen.
    »Lass uns in Ruhe!« Ich kämpfte gegen die Angst an, presste die Augen zu, legte die Hand auf das kalte Glas und malte schnell das Symbol. Als ich wieder hinschaute, war Ian weg. Wahrscheinlich am nächsten Fenster!
    Ich rannte, so schnell ich konnte, und malte den Talisman auf alle Fenster an der Vorderseite des Hauses, dann schaute ich auf meine Hände hinab. Ich hatte mir mehrmals in beide Handflächen geschnitten, aber das Blut war nun vollkommen eingetrocknet. Jetzt würde die Außenseite meines Arms dran glauben müssen. Als ich an der Standuhr vorbeirannte, hörte ich von oben her Musik dröhnen.
    »Josh!«, brüllte ich, obwohl ich wusste, dass er mich bei dem Lärm nicht hören konnte. Solange er oben blieb, während ich den Rest des Hauses sicherte, wäre alles in Ordnung. Ich brauchte nur noch ein paar Sekunden. Die Küche war dunkel, bis auf das Licht, das durch die Fenster fiel. Warum war das Gartenlicht eingeschaltet?
    Draußen war der Abend ruhig und fast windstill, die Zweige der Bäume wiegten sich kaum, und in der Ferne über dem Wald war der Vollmond aufgegangen. Die Hände zu Fäusten geballt hielt ich Ausschau nach Ian. Da sah ich sie.
    »Sandra?«
    Sie saß auf der Bank, blickte in den Himmel hinauf, und ihr langes blondes Haar fiel ihr über den Rücken. Joshs Verabredung! Sie musste hergekommen sein, um sich hier mit ihm zu treffen!
    Mein Warnschrei blieb mir in der Kehle stecken. Wenn Ian nicht hier war, suchte er entweder immer noch auf der Vorderseite nach einem Weg ins Haus oder er war gegangen. In beiden Fällen konnte ich es nicht riskieren, seine Aufmerksamkeit zu erregen, indem ich aus der Hintertür hinausbrüllte. Oh verdammt!
    Ich schob das Messer in meinen Stiefel zurück, durchstöberte den Schrank unter der Spüle und fand den Extrabeutel Salz, den Marie hinter den anderen Sachen aufbewahrte. Ich musste einfach nur schnell sein. Rasch hinausspringen, mir Sandra schnappen und sie hineinbringen. Es würde nur wenige Sekunden dauern, und wenn der Dschinn auftauchte, würde das Salz ihn bremsen.
    Nachdem ich kurz gelauscht und mich vergewissert hatte, dass Joshs Musik noch an war, drehte ich langsam den Schlüssel der Hintertür. Das Herz schlug mir bis zum Hals, mein Atem ging schnell, und dann machte es »klick«. Auf jetzt, mach einfach schnell. Schaff sie ins Haus, und alles ist gut. Alles wird gut werden.
    Ich atmete tief durch, öffnete die Tür und rannte los. Kühle Luft strich mir übers Gesicht, die Steine unter meinen Stiefeln lärmten wie die Trommeln eines großen Orchesters.
    »Sandra!«, rief ich, beinahe neben ihr. Sie reagierte nicht.
    Jetzt war aber überhaupt nicht die Zeit, um herumzuzicken!
    »Sandra, rühr dich! Wir müssen sofort weg von hier!« Ich erreichte sie und packte sie am Arm. Da bemerkte ich, dass ihre Augen geschlossen waren und seitlich an ihrem Kopf ein langes Rinnsal Blut auf ihr cremefarbenes Kleid herabgesickert war. Oh Gott!
    Ich machte schnell einen Schritt rückwärts.
    Dann zerbarst die Welt und versank in Schmerz und Finsternis.

Tod
    Schmerz. Er war in meinem Kopf. Nein, er war in meiner linken Schulter. Meine ganze Seite schmerzte. Und mein Kopf hämmerte. Ich versuchte, die Augen zu öffnen, mich ein wenig zu bewegen, aber ich konnte mich nicht rühren.
    Da war ein Wimmern.
    War das ich? Ich versuchte, die

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