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Im Zeichen des Schicksals

Im Zeichen des Schicksals

Titel: Im Zeichen des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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wieder in Richtung Theke verschwunden. Dort war Steve, sie knuffte ihn und beugte sich hinter die Theke, sodass ich sie nicht mehr sehen konnte. Aber ich wusste, was sie tat. Sie füllte zwei Colagläser.
    Was ging hier vor sich? Das war nun das dritte Mal seit meiner Ankunft in East Wendell, dass ich eine solche Vision hatte. Kurz und plötzlich, die erste von dem Dieb, dann das Mädchen in der Toilette und jetzt Melissa. Als ich die Vision von dem Diebstahl erlebte, hatte ich geglaubt, dass ich ihn verhindern sollte, dass die Bilder eine Warnung waren. Aber inzwischen dachte ich immer mehr, dass es sich um etwas völlig anderes handeln musste. Es war fast so, als würde ich die nächsten paar Minuten im Leben der Menschen sehen, die ich soeben berührt hatte.
    Bleib ruhig, es wird sicher eine Erklärung dafür geben. Du wirst schon nicht jedes Mal in die Zukunft sehen, wenn du jemanden berührst, das kann einfach nicht sein!
    »He du!«
    Fast hätte ich einen Satz gemacht, als Josh mir gegenüber Platz nahm. Er strahlte.
    »Josh? Was machst du hier? Ist das Training abgesagt worden?«, fragte ich hastig und nervös.
    »Nein, nicht abgesagt. Aber ich musste dir die gute Nachricht persönlich überbringen.« Er klang wirklich aufgeregt. Dann beugte er sich zu mir vor und senkte die Stimme: »Erinnerst du dich an den Privatdetektiv, von dem ich dir erzählt habe? Er hat gerade angerufen. Er hat eine Spur!«
    »Eine Spur?« Meine Kiefermuskeln verkrampften sich, und ich setzte mich sofort kerzengerade hin. Wie konnte er eine Spur gefunden haben? Ich hatte keinen Ausweis, da gab es nichts zu finden!
    »Ja. Wie er mir gerade berichtete, hat er unweit der Stelle, wo du nach dem Unfall gelegen hast, deine zerrissene Fahrkarte im Rinnstein gefunden. Er hat es geschafft, sie wieder zusammenzusetzen, Celine. Du bist vom Bostoner Südbahnhof nach East Wendell gefahren!«
    Josh sah mich erwartungsvoll an, als wolle er, dass ich genauso aufgeregt war wie er. Aber mein Herz pochte zu heftig, als dass ich ein Lächeln hätte zustande bringen können. Mehr konnte der Detektiv wohl nicht herausfinden, oder? Boston war eine riesige Stadt. Bestimmt führten von dort keine Spuren mehr weiter.
    »Celine? He, ist alles in Ordnung mit dir?«
    »Ja, ja, natürlich.« Ich räusperte mich. »Ich meine, was bedeutet das für mich? Was wird der Detektiv jetzt unternehmen?«
    »Er will heute Abend vorbeikommen, um ein Foto von dir zu machen und sich noch ein paar persönliche Daten geben zu lassen. Größe, Alter, solche Sachen. Er meinte, er wolle mit den Polizeirevieren in Boston anfangen, um festzustellen, ob dein Foto zu irgendeiner ihrer Vermisstenakten passt.« Josh lächelte mich aufmunternd an. »Jetzt schau nicht so angespannt, Celine. Das ist eine gute Neuigkeit. Wir werden bald herausfinden, wer du bist, genau, wie ich es versprochen habe.«
    Ich holte tief Luft und unterdrückte die Angst, die an die Oberfläche durchzubrechen und mich als Lügnerin zu entlarven drohte. Zuerst diese unheimliche neue Fähigkeit, und jetzt die Sache mit dem Detektiv? Die Polizei würde eine Akte über eine vor drei Jahren verschwundene Sarah Billington haben, aber selbst wenn sie über ein Foto verfügten, wäre es alt. Die Billingtons hatten nie einen Fotoapparat besessen, und selbst wenn sie einen gehabt hätten, hätten sie nicht im Traum daran gedacht, mich zu fotografieren. Das jüngste Foto, das die Polizei haben konnte, musste aus den Akten der Fürsorge stammen, aufgenommen, als ich zehn Jahre alt war.
    Ganz gleich, wie verschwindend klein die Möglichkeit auch war, dass sie mich ausfindig machten – das Ganze rief mir nur erneut ins Gedächtnis, dass ich die Sache erledigen musste, wegen der ich hergekommen war, und zwar schnell.
    Ich zwang mich zu einem Lächeln. »Vielen Dank, Josh.«

Der Ritter der Schwerter
    Die Thornton Academy hätte auch aus der Welt Harry Potters stammen können. Breite Flure, hohe Decken, dunkle Holzgeländer und teure Teppiche; silberne, bronzene und goldene Pokale glitzerten, von kleinen Strahlern beleuchtet, in gläsernen Vitrinen vor den Türen der Klassenzimmer. Die Schüler jedoch hatten nicht viel von Zauberschülern. Statt langer Umhänge und Zauberstäbe trugen sie dunkelblaue und braune Schuluniformen und hatten immer die neusten Smartphones bei sich. Platinuhren unter mit Monogrammen bestickten Uniformjacken und Schuhe von Prada unter gesäumten Schottenröcken.
    Wenn der pompöse Eingang zum

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