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Im Zeichen des Schicksals

Im Zeichen des Schicksals

Titel: Im Zeichen des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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wissen, woher ich etwas wusste. »Weiß nicht so genau«, antwortete ich vage, dann schob ich Marie einen Stuhl hin, damit sie sich setzen konnte. »Bitte, probieren Sie.«
    »Oh, non, non! « Marie schüttelte den Kopf, aber ich ließ nicht locker. Ich zwang sie, auf dem Stuhl Platz zu nehmen, dann legte ich zwei Pfannkuchen und drei schokoladenüberzogene Erdbeeren auf einen Teller und stellte ihn ihr hin.
    »Sie müssen davon probieren, Marie. Mir zuliebe.«
    Die ältere Frau wirkte verwundert, aber dann lachte sie wieder und biss in eine Erdbeere.
    »Hätten Sie gern eine Tasse Kaffee?«, fragte ich und schüttete etwas von der schwarzen Flüssigkeit in eine der großen blauen Tassen aus dem Schrank über der Spüle.
    »Nein, danke«, sagte Marie zwischen zwei Pfannkuchenbissen. »Oh, meine Kleinen wären ganz verrückt nach diesen Pfannkuchen! Sie müssen mir erzählen, wie Sie sie machen, Mademoiselle Celine.«
    Ich lächelte und war überrascht, dass mir das Gesicht dabei nicht wehtat.
    »Natürlich, ich kann Ihnen das Rezept aufschreiben.«
    Die Digitaluhr auf dem Ofen zeigte sieben Uhr dreißig, und die Helligkeit draußen lockte mich. Ich nahm das Mathebuch und meinen Kaffee, bat Marie, mich zu entschuldigen, und schritt durch die Tür in den Garten hinaus.
    Draußen fielen die Sonnenstrahlen wie goldene Finger durch die Äste der Bäume und warfen gesprenkelte Schatten über den grünen Rasen. Ich ging zum Kreis der Gänseblümchen hinüber, setzte mich auf die Bank und atmete tief die frische Luft ein. Das Buch auf meinem Schoß, die große Kaffeetasse vergessen auf der Bank neben mir hielt ich das Gesicht in die Sonne und schloss die Augen.
    Irgendwie war alles so, wie es sein sollte. Die Sonne, die Blumen, die Bäume … so anders als die hohen Gebäude und schmalen Nebenstraßen der Stadt. Zum ersten Mal in meinem Leben fragte ich mich, ob ich wohl mein ganzes Leben lang in Tonys Bäckerei arbeiten würde. Würde ich in meiner Wohnung in dem kleinen Haus, wo es vor Ratten wimmelte, leben, bis ich alt und grau war? Sobald ich einmal achtzehn war, könnte ich vielleicht auch in eine Kleinstadt wie diese hier ziehen. In einer Bäckerei arbeiten. Und sparen, bis ich irgendwann womöglich mein eigenes kleines Geschäft aufmachen konnte.
    Ich weiß nicht, wie lange ich auf dieser warmen Bank gesessen, die Sonne in mich aufgenommen und an nichts Bestimmtes gedacht habe, aber das Nächste, woran ich mich erinnere, war ein Schatten, der über mich fiel.
    »Versuchst du, mich in Schwierigkeiten zu bringen?«
    Ich öffnete die Augen. Josh stand vor mir und schaute auf mich herab. Er trug ein weißes T-Shirt und eine graue Trainingshose mit dem Schriftzug Thornton Academy Rugby oben am Bund.
    »Ähm, was meinst du damit?«, fragte ich.
    Er ließ seine Muskeln spielen, als er nun die Arme vor der Brust verschränkte. Ich tat so, als bemerke ich es nicht.
    »Ich habe gerade fünf von deinen umwerfenden Pfannkuchen und sechs Schoko-Erdbeeren gegessen. Mein Magen ist so voll, dass ich beim Training sicher umkippen werde wie ein Backstein.« Sein verdrießlicher Gesichtsausdruck war zum Schreien komisch.
    Ich lachte und war wieder überrascht, dass mir dabei die Wange nicht wehtat.
    »Das bezweifle ich sehr, aber ich bin froh, dass dir das Frühstück geschmeckt hat. Es war eine Art Dankeschön, weil du bei alledem so nett bist.« Ich zeigte auf das Analysisbuch.
    Josh nahm es zur Hand, dann setzte er sich neben mich auf die Bank. Seine Miene wurde ernst.
    »Ist dir schon irgendwas wieder eingefallen?«
    Ich zuckte die Achseln und versuchte, mich nicht schuldig zu fühlen. »Ich habe mich daran erinnert, dass ich gerne koche.« Es war zumindest keine dicke Lüge.
    »Gut, das ist schon mal ein Anfang und eine sehr gute Neuigkeit. Ich weiß, Marie ist mit mir einer Meinung, wenn ich sage: Fühl dich frei zu kochen, wann immer du magst.«
    Ein Freifahrschein für die Küche. Der Tag wurde von Minute zu Minute besser.
    »Aber jetzt muss ich los. Das Training beginnt um Viertel nach acht.«
    »Rugbytraining?« Ich hatte darüber bisher nicht nachgedacht, aber der Besessene konnte ja einer seiner Teamkollegen sein. »Darf man dabei zusehen?«
    »Ja, obwohl ich dir das niemals zumuten würde. Der Trainer lässt uns die meiste Zeit Runden drehen, und in der Zeit, die dann noch bleibt, üben wir Gedränge und Einwürfe.«
    Gedränge und Einwürfe? »Versteh schon.«
    Er stand auf, dann zögerte er. »Wenn du Lust hast, ein

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