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Im Zeichen des Schicksals

Im Zeichen des Schicksals

Titel: Im Zeichen des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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benahmen, aber auch irgendwie erheiternd. Ich stellte mir die drei Hexen eine Nacht lang draußen auf der Straße vor, und es schauderte mich fast. Sie würden es keine fünf Minuten machen. Nicht mit ihren Diamantsteckern in den Ohren oder diesen Diamant-Schlüsselhalsketten. Sie trugen doch tatsächlich mehr oder weniger den gleichen Schmuck. Ich riss den Blick von den beiden Mädchen los und wandte mich wieder dem Paar zu.
    »Sie muss sich zuerst noch ihren Stundenplan besorgen«, sagte Josh gerade.
    »Nun, das Sekretariat ist gleich den Flur hinunter. Am besten wir begleiten Celine noch bis zur Tür und gehen dann direkt in den Unterricht. Du weißt, wie Johnson sich aufführt, wenn wir zu spät kommen.« Sandra lächelte mich an. Es sah aus wie ein durchaus aufrichtiges Lächeln, aber irgendetwas stimmte mit dem Ausdruck ihrer Augen nicht.
    Mir drängte sich das deutliche Gefühl auf, dass Joshs Freundin mich nicht mochte. Bevor ich ihnen sagen konnte, dass ich das Sekretariat auch alleine finden könne, war Sandra schon vorangegangen und zerrte Josh hinter sich her. Missy und Elizabeth folgten ihnen zu beiden Seiten wie junge Hunde.
    Während ich langsam hinter den vieren herging, beobachtete ich, wie die Leute Sandra aus dem Weg gingen. Das Mädchen zog genauso viel Aufmerksamkeit auf sich wie Josh, aber auf andere Weise. Da war Ehrfurcht in den Augen, die zu der Ersten Cheerleaderin aufschauten, und die Grüße in ihre Richtung waren definitiv weniger freundlich als die an Josh adressierten.
    Jetzt, wo ich hinter der schulbekannten Gruppe herging, wurde ich weit weniger häufig angestarrt, was sehr viel besser war, als im Rampenlicht zu stehen. Nach einem schnellen ›Bis später‹ von Josh und Sandra ließ mich das Quartett an der Tür zum Sekretariat stehen. Der Raum war klein, aber geschmackvoll eingerichtet. Am Schreibtisch saß eine Frau. Sonst war niemand zu sehen.
    »Hi.« Ich schob meinen Rucksack von einer Schulter auf die andere und trat vor.
    »Ja, hallo, wie kann ich Ihnen helfen?« Die Dame blickte auf. Ihr rotes Haar war im Nacken sorgfältig zu einem Knoten aufgesteckt, und die weiße Bluse, die sie unter ihrer grauen Kostümjacke trug, hatte kleine Rüschen am Hals. Waren hier denn alle wie für einen Fototermin gekleidet?
    »Wären Sie so freundlich, mir meinen Stundenplan zu geben? Mein Name ist Celine.«
    Die Dame zog die Augenbrauen hoch. »Und Ihr Nachname?«
    Nachname? Natürlich. Ich wusste immer noch nicht, wie Josh das hingekriegt hatte, aber er hatte einen Nachnamen für mich erfunden, als er mich an der Schule angemeldet hatte. Er war alles andere als originell. »Smith. Celine Smith.«
    »Einen Moment, Miss Smith, ich will mir nur schnell Ihre Akte holen.«
    »Und meine, wenn Sie so freundlich wären«, ertönte eine vertraute tiefe Stimme hinter mir. »Ian McAlpine.«
    »Natürlich.« Die Sekretärin nickte höflich, dann ging sie davon, um in den Schränken im hinteren Teil des Raumes zu stöbern.
    Ich drehte mich langsam um und blickte ihm direkt ins Gesicht. Schwarzes Haar, dunkelblaue Augen und ein schiefes Lächeln. Mr. Retter stand seine Schuluniform beinahe so gut wie Lederjacke und Jeans.
    »Was machst du denn hier?« Die Frage war heraus, bevor ich darüber nachdenken konnte.
    Ian warf mir einen merkwürdigen Blick zu. »Ich freue mich auch, dich zu sehen.«
    »Tut mir leid, Entschuldigung. Ich meine, ich habe einfach gedacht, dass du … weißt du, dort in der Seitenstraße …« Ich hatte ihn für älter gehalten. Oder einfach für erfahrener. Ich meine, er war so souverän und, ac h verdammt . »Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Ich bin normalerweise nicht so unhöflich.«
    Er zuckte die Achseln und schaute durch die Glastür auf die Schüler hinaus, die in ihren Unterricht eilten. »Der erste Tag in einer neuen Schule kann schon ziemlich nervenaufreibend sein.«
    Er hatte recht, allerdings wirkten seine Nerven alles andere als aufgerieben.
    »Du willst mich nur entschuldigen.«
    »Ich bin nur höflich.«
    Will sagen, dass ich es nicht war. Es spielte keine Rolle, ob er recht hatte, der deutlich überlegene Blick, den er mir schenkte, war einfach unangenehm.
    »Schön für dich.«
    Ian lachte. Es war nur ein kurzer Laut, aber er überraschte mich. Vielleicht lag es an dem, was dabei mitschwang; er wirkte einfach so ernsthaft und echt, so anders als all die anderen jungen Leute dort draußen auf dem Flur mit ihrem ständigen »Hi, Josh« und ihrem Gekicher. Aber

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