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Im Zeichen des Schicksals

Im Zeichen des Schicksals

Titel: Im Zeichen des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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Stimmt irgendetwas nicht?«
    »Nein, schon okay.« Jetzt sah er mich an, und es stand ihm in die Augen geschrieben: Irgendetwas stimmte tatsächlich nicht.
    »Habe ich etwas falsch gemacht?«
    Er richtete den Blick wieder auf sein Buch und schüttelte den Kopf. »Nicht alles dreht sich um dich, Celine.«
    Ich holte schnell Luft. Seine barschen Worte überraschten mich. Warum benahm er sich so? Ich wollte noch mehr sagen, aber genau in diesem Moment trat Peterson ins Zimmer.
    Englisch verging schnell, ebenso der Rest der Unterrichtsstunden bis zur Mittagspause. Durch die Flure zu gehen, war, als würde ich über einen Laufsteg schreiten. Schüler starrten mich an, tuschelten, zeigten mit dem Finger … einige wenige sagten sogar »Hi«, als sie an mir vorbeigingen. Die viele Aufmerksamkeit machte mich immer noch nervös, aber jetzt wanderten meine Gedanken immer wieder zu Ian zurück. Irgendetwas stimmte nicht. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht, aber ich konnte mir keinen Reim darauf machen, was es wohl war.
    Ich sah Josh zusammen mit Nick und Matt in der Schlange vor den Sandwiches stehen. Ian stand hinter ihnen und unterhielt sich mit einem Mädchen, das ich nicht kannte. Ich beschloss zu warten, bis ich ihn allein erwischte, ging zu Melissas Tisch hinüber und fand sie wie gewöhnlich mit der Nase in ihrem Heft.
    »He.« Ich legte meine Bücher ab und zog mir den blauen Stuhl unter dem Tisch hervor.
    Melissa schaute auf und beugte sich sofort vor, um mich schnell zu umarmen. »Ich habe den ganzen Tag an dich gedacht, geht’s dir gut? Mir tut es so leid, was auf der Party passiert ist. Und sei beruhigt, ich hab gestern Abend wirklich nichts gesehen.«
    Ich musste genauso verwirrt aus der Wäsche geschaut haben, wie ich mich fühlte, denn Melissa begann nun, ihre Worte näher zu erläutern.
    »In der Toilette, als du in den Becher gepinkelt hast. Ich habe kaum irgendetwas gesehen, und ich habe den Becher in eine Plastiktüte gesteckt, daher hat auch Ian nichts gesehen.«
    Ich schloss die Augen angesichts dieser Schmach. »Ach so, ja, danke. Ich hatte fast vergessen, dass Ian die gestrige Nacht damit verbracht hat, meinen Urin herumzutragen.«
    »Na ja, das stimmt nicht so ganz. Ich habe getragen, er ist gefahren.« Melissa sah mich zusammenzucken und versuchte zu lächeln.
    »Ach, dann ist ja alles in Ordnung.« Ich verkroch mich in meinem Stuhl und wünschte, ich könnte verschwinden.
    »Bevor ich es vergesse: Penelope war wach, als Ian vorbeikam, daher musste ich ihr erzählen, was passiert ist. Keine Sorge, sie wird kein Wort weitersagen.« Melissa wühlte in ihrer Tasche und zog ein grünblaues Armband heraus. »Sie wollte, dass ich dir das hier gebe.«
    Ich nahm das hübsche Flechtarmband und strich mit den Fingern über die winzigen Knoten auf seiner Oberfläche. »Es ist wunderschön.«
    »Nicht wahr? Eine ihrer Schulfreundinnen hat ihr beigebracht, diese Dinger zu machen. Sie sollen Glück bringen.« Melissa hielt das Handgelenk hoch, um mich ihr rotes Armband sehen zu lassen. »Ich nehme meins nie ab.«
    Gerührt band ich mir mein Armband ums linke Handgelenk. Niemand hatte je zuvor irgendetwas extra für mich angefertigt. »Es gefällt mir wirklich super. Bitte sag ihr ein dickes Dankeschön von mir.«
    »Klar doch.« Melissa lächelte. Dann beugte sie sich zu mir. »Also, wie geht es dir jetzt, ganz ehrlich?«
    »Gut. Ein bisschen Kopfschmerzen, aber ansonsten ist alles prima.« Tatsächlich erschien mir die ganze Drogengeschichte schon so, als sei sie vor langer Zeit passiert.
    »Hi.«
    Melissa und ich blickten zu dem Jungen vor uns auf. Ich erinnerte mich, ihn bei meinem Eintreffen auf Sandras Party gesehen zu haben.
    »Hi, David«, sagte Melissa. Sie wirkte überrascht.
    »Hi«, wiederholte er, schob die Hände in seine Taschen und schaute in meine Richtung.
    »Oh, entschuldige. David, das ist Celine. Celine, das ist David. Wir sind im selben Mathekurs«, sagte Melissa schnell. Was bedeutete, dass auch er in Analysis für Superfortgeschrittene war oder wie immer dieser Kurs genannt wurde.
    »Also musst du auch so ein Genie wie Melissa sein«, sagte ich mit einem Lächeln.
    David lachte und fuhr sich durch das kurze braune Haar. »Schön wär’s. Neben Melissa sehen wir alle wie Erstklässler aus. Wie dem auch sei, ich will euch nicht aufhalten. Ich wollte dir nur zu deiner Wahl zur Ahornkönigin gratulieren.«
    Ich zwang mich zu einem Lächeln. »Danke.«
    David winkte noch schnell, ging davon

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