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Im Zeichen des Todes

Im Zeichen des Todes

Titel: Im Zeichen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Ryan
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warum. Er nahm seinen Schlafanzug und griff in der Dunkelheit unvermittelt auch noch nach dem Bild seiner Eltern.
    » Lass das«, hauchte der Mann.
    » Auf keinen Fall«, gab Zak zurück. » Ich …« Er konnte den Satz nicht beenden. Der Mann trat auf ihn zu, packte ihn an der Hand und zwang ihn, das Bild wieder auf den Nachttisch zu stellen.
    » Gehen wir«, flüsterte er dann. » Und keinen Laut!«
    Zaks A ugen hatten sich mittlerweile an die Dunkelheit gewöhnt, aber als sie vorsichtig das Zimmer verließen, sah er, dass die Badezimmertür offen stand und ihnen das Licht einer Straßenlaterne, die durch das Fenster schien, den W eg wies.
    Unten an der Treppe blieb Zak stehen.
    Selbst in der Dunkelheit erkannte er das Chaos, das dort herrschte. Im Flur stand eine Kommode mit Mützen, Schals und ähnlichen Utensilien. Doch jetzt lag ihr Inhalt überall auf dem Boden verstreut, als hätte sie jemand auf der Suche nach etwas durchwühlt.
    » Komm schon«, hauchte der Mann und eilte den Gang entlang zur Haustür. W ährend Zak ihm folgte, warf er einen Blick ins W ohnzimmer. Das Beistelltischchen stand auf dem Kopf, der Fernseher war weg. A lles war geplündert.
    Die Tür stand offen und der Mann winkte ihm ungeduldig zu. Zak trat, immer noch mit dem Schlafanzug unter dem A rm, in die kühle Morgenluft. Der Eindringling schloss die Tür so leise, dass Zak es nicht einmal klicken hörte. Erst jetzt nahm er die Skimaske ab. Er war vielleicht Ende zwanzig und hatte ein kantiges Gesicht und dichte blonde Haare. Seine Nase war platt und seine Stirn schien ständig gerunzelt zu sein. Er nickte Zak zu, ohne zu lächeln, wandte sich dann schnell um und ging die Straße entlang.
    Zak folgte ihm. Sie mussten nicht weit gehen. Der Mann blieb neben einem zwanzig Meter entfernt geparkten W agen stehen – einem weißen Lieferwagen mit Milchglasscheiben im hinteren Teil und einem Schild an der Seite, auf dem stand: » Klempner-Notdienst 24-Stunden-Service«.
    » Und ich dachte, Leute wie Sie fahren A ston Martin«, bemerkte Zak. Er versuchte, selbstbewusst zu klingen, aber seine Stimme zitterte ein wenig.
    » Leute wie ich«, gab der Mann zurück, » fahren alles, was sie unauffällig erscheinen lässt. Dafür eignen sich A ston Martins nicht.«
    Er öffnete die hintere Tür, und Zak sah den Fernseher der Familie auf dem Rücken liegen, zusammen mit dem DVD -Spieler und verschiedenen anderen Gegenständen, die er nicht identifizieren konnte.
    » Haben Sie das alles gerade eben rausgeschafft?«, fragte er.
    » Steig ein.«
    » Ich habe Sie nicht einbrechen hören.«
    » Ich bin leise. Jetzt steig ein.«
    Einen Moment lang zögerte Zak und sah sich über die Schulter hinweg nach dem Haus um, das er gerade verlassen hatte. Die Straßenlaterne davor flackerte ein wenig. A cacia Drive 63 badete in ihrem gelben Licht. Zak verspürte keine V erbundenheit mit dem Haus, aber jetzt, da es Zeit war, zu gehen, wollte ein Teil von ihm zurück zu den vertrauten Blümchentapeten. Zurück zu seinem normalen Leben. In diesen Lieferwagen zu steigen, bedeutete, einen Schritt ins Unbekannte zu wagen …
    » Warum sollte ich meinen Pyjama mitnehmen?«, fragte er plötzlich nervös.
    Der Mann erklärte es ihm nicht, legte ihm nur eine Hand auf den Rücken und schob in sanft, aber bestimmt in den W agen. Hinter ihm schloss sich die Tür und wieder wurde es stockfinster um ihn herum. Einen A ugenblick später sprang der Motor an und der W agen fuhr los. Zak versuchte ein Zittern zu unterdrücken …
    Er konnte nicht sagen, wie lange sie fuhren. Das war in der Dunkelheit schwer zu schätzen. Er saß in einer Ecke des W agens, umklammerte seine Knie und versuchte zu verstehen, was gerade passiert war. W enn Ellie und ihre Eltern aufwachten, würden sie als Erstes merken, dass sie ausgeraubt worden waren. Er konnte sich ihre Reaktionen gut vorstellen: Tante V ivian würde kreischen, Onkel Godfrey herumbrüllen. Es tat ihm leid, dass auch Ellie davon betroffen sein würde. Es tat ihm leid und er fühlte sich schuldig. Er wusste nicht, wie lange es dauern würde, bis sie merkten, dass er ebenfalls weg war, und er wusste auch nicht, was sie darüber denken würden. V ielleicht, dass er alles gestohlen hatte?
    Im Dunkeln kniff er die A ugen zusammen. Nein. V ielleicht würden sie das anfangs denken, aber wenn sie sahen, dass auch sein Schlafanzug verschwunden war, würden sie ihre Meinung ändern. Denn wenn er vorgehabt hätte, das Haus auszuräumen und dann zu

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