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Im Zeichen des Todes

Im Zeichen des Todes

Titel: Im Zeichen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Ryan
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seines Onkels und seiner Tante. In einer Ecke stand ein Bett mit frischen weißen Laken. Daneben stand ein Kleiderständer, an dem zehn oder zwölf Jeans von Zaks Lieblingsmarke und dunkle Kapuzenpullover hingen. A uf dem Boden darunter standen mehrere Paar neue Turnschuhe. A n einer der nackten weißen W ände hing ein riesiger Flachbildfernseher – bestimmt fünfzig Zoll, vermutete Zak, wenn nicht mehr – und darunter stand ein Glastisch mit einer Spielekonsole.
    » Die ist modifiziert worden«, erklärte Raf, als er bemerkte, wie Zak die Konsole betrachtete. » Spezielle Strategie- und Reflexübungen.«
    » Nicht Modern W arfare?«, fragte Zak.
    » Für moderne Kriegsführung braucht man keine Spielekonsole.« Raf ging zum Bildschirm und berührte ihn mit einem Finger, worauf er sofort flackernd zum Leben erwachte und einen einfachen W ebbrowser zeigte. » Du hast Internetzugang, aber es gibt eine Firewall, die verhindert, dass du E-Mails schicken oder mit der A ußenwelt kommunizieren kannst. Du kannst dir die Zeit sparen, zu versuchen, sie zu hacken. Es wird dir nicht gelingen.«
    » Was bin ich?«, wollte Zak wissen. » Ein Gefangener?«
    » Die W ände hier sind nicht dazu da, um Leute daran zu hindern, rauszugehen«, erklärte Raf, » sondern um andere nicht hereinzulassen.«
    Zak hielt das nicht gerade für einen beruhigenden Kommentar.
    Gegenüber dem Fernseher befand sich eine weitere Tür, die zu einem hellen, modernen Badezimmer führte, in dem automatisch das Licht anging, als Zak es betrat.
    » Dusch erst mal«, riet ihm Raf, » und zieh dir ein paar trockene Sachen an. W ir kommen dich dann in einer halben Stunde abholen.«
    Es tat gut, aus den klammen Sachen herauszukommen und das heiße W asser auf seinem Rücken zu spüren, aber sein Unbehagen blieb. W o war er hier? W as war das für ein Ort? Er hatte das Gefühl, eine Million Meilen weit weg von allem zu sein und in der Macht dieser merkwürdigen Leute. Unwillkürlich fragte er sich, ob er nicht einen furchtbaren Fehler begangen hatte …
    Zak versuchte, gar nicht darüber nachzudenken, woher sie seine genaue Kleidergröße kannten, aber die Jeans, der Pullover und die Turnschuhe passten perfekt. A ls er angezogen war, berührte er den Bildschirm, so wie Raf es getan hatte. Er schaltete sich ein und dieses Mal starrte Zak auf die am oberen Bildrand eingeblendete Uhrzeit. 7:58 Uhr. Innerhalb von knapp fünf Stunden hatte sich seine W elt total verändert.
    Er dachte an Ellie. W ahrscheinlich war sie schon wach – sie alle waren bestimmt mittlerweile wach und hatten entdeckt, was passiert war. Sie wussten bereits, dass er weg war. In Zak erwachten Schuldgefühle. Doch dann dachte er daran, weshalb er hier war. W egen seiner Eltern. Er machte ein finsteres Gesicht.
    Zak schätzte, dass ihm noch zehn Minuten blieben, bis Raf ihn wieder holen würde, und er wollte herausfinden, was sich hinter den anderen Türen auf dem Gang verbarg. Er war nicht sicher, ob die Tür zu seinem Zimmer nicht ins Schloss fallen würde, wenn er hinausging, daher nahm er einen der Turnschuhe und klemmte ihn in den Türspalt.
    Die beiden nächsten Türen lagen sich etwa zehn Meter entfernt von seiner direkt gegenüber. Er probierte es erst auf der rechten Seite, packte den weißen Türknauf und versuchte ihn zu drehen. Es tat sich nichts – die Tür war verschlossen. Zak wunderte sich, weil es weder ein Schlüsselloch noch ein Tastenfeld gab. So wie er das sah, konnte man die Tür nur von innen öffnen. Das Gleiche galt für die gegenüberliegende Tür. Zak presste sein Ohr ans Holz und lauschte, ob er von drinnen etwas hören konnte.
    Nichts.
    Dann … Schritte.
    Sie kamen die Treppe am Ende des Gangs herauf. Zak wandte sich schuldbewusst nach ihnen um und lief in sein Zimmer zurück. Er war sich nicht sicher, ob er die Tür rechtzeitig geschlossen hatte, und spürte, wie er rot wurde. A ls Raf klopfte und eintrat, ließ er sich jedoch nicht anmerken, ob er Zaks Herumschleichen draußen bemerkt hatte.
    Wie Zak hatte auch Raf sich umgezogen. Er trug allerdings weiterhin schwarz – schwarze Jeans, schwarzen Rollkragenpullover, schwarze Stiefel.
    » Bereit?«, fragte er.
    » Ja, ich denke schon«, antwortete Zak. A llerdings hatte er keine A hnung, wofür.
    Raf führte ihn zurück in ein Zimmer im Erdgeschoss. Es war groß, mit bodentiefen Fenstern, durch die Zak das Meer grau und bedrohlich in der Ferne ausmachen konnte – eine für ihn unüberwindbare Grenze. In der

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