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Im Zeichen des Todes

Im Zeichen des Todes

Titel: Im Zeichen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Ryan
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Kopf.
    » Spring!«, verlangte er.
    Zak wurde es flau im Magen. Er spähte aus dem Fenster. Der Lärm war hier ohrenbetäubend, das Licht blendete ihn, aber er erkannte, was das da draußen war – etwa zwanzig Meter über seinem Fenster schwebte ein Hubschrauber.
    » Ich sage es nicht noch einmal!«, drohte der Mann und stieß Zak gegen das gesplitterte Fenster. Er war grob, und zwar mit A bsicht.
    Zak hatte keine W ahl. Er stieg auf den Fensterrahmen, holte tief Luft und trat hinaus. Sein Magen hob sich, als er drei oder vier Meter in die Tiefe fiel. Doch dann durchfuhr ihn ein Ruck, der ihm den A tem nahm und ihn in der Luft kreiseln ließ. Instinktiv griff er nach dem Seil über ihm, doch er spürte bereits, wie er nach oben gezogen wurde. Keine zehn Sekunden später zog ihn ein weiterer Maskierter in den Helikopter.
    » Was soll das?«, schrie Zak entsetzt. » Wer seid ihr?«
    Keine A ntwort. Eine der maskierten Gestalten löste sein Geschirr und stieß ihn zur anderen Seite des Helikopters.
    » Hände hinter den Kopf und hinknien!«, schrie er.
    Zak tat es.
    Er wandte den Kopf, um durchs Seitenfenster sehen zu können. Der Scheinwerfer des Hubschraubers rotierte und beleuchtete den Boden unter ihnen wie der Suchscheinwerfer eines Gefängnisses auf der Suche nach einem entflohenen Sträfling.
    » Raf!«, schrie Zak. » Gabs! Helft mir!«
    Für ein paar Sekunden wurden zwei Gestalten am Boden angeleuchtet. Raf und Gabs hatten sich beide auf ein Knie niedergelassen und zielten mit ihren W affen in den Händen auf den Chopper. A ber sie konnten natürlich nicht feuern, denn wenn sie den Hubschrauber abschossen, würde Zak mit abstürzen …
    Er sah wieder zur anderen Seite des Hubschraubers. Die drei maskierten Männer, die ihn entführt hatten, wurden eben an Bord gezogen. Der Hubschrauber neigte sich plötzlich zur Seite und flog dann vom Haus weg.
    Zak zitterte am ganzen Körper. Er zählte die Männer im Helikopter – es waren insgesamt sechs, ohne den Piloten, der als Einziger keine Skimaske trug. Doch das Nachtsichtgerät verdeckte seine Züge mindestens ebenso effektiv. Drei der anderen richteten ihre Sturmgewehre auf Zak.
    » Wo bringt ihr mich hin?«, flüsterte Zak.
    Niemand antwortete ihm.
    Zak versuchte, trotz des Entsetzens klar zu denken. W as für Möglichkeiten hatte er? W as für Fluchtwege gab es? Er erinnerte sich an etwas, was Raf ihm ganz am A nfang gesagt hatte. W enn dich jemand umbringen will – und es besteht durchaus die Möglichkeit, dass das einmal der Fall sein wird –, dann wird er es einfach tun. Es wird keine James-Bond-Theatralik geben. Er war noch nicht tot, was schon einmal etwas war. Es bedeutete, dass diese Leute, wer immer sie auch waren, ihn lebend wollten. Die auf ihn gerichteten W affen waren nur als Drohung gedacht, aber er wollte dennoch lieber nichts Dummes tun.
    Die Seitentür des Helikopters stand noch offen. Durch sie konnte Zak das sich auf dem Meer spiegelnde Mondlicht sehen. Es bedeutete, dass sie die Insel verlassen hatten, aber er hatte die Orientierung verloren und keine A hnung, in welche Richtung sie flogen.
    Er hob die Hände. » Ihr erschießt mich ja doch nicht«, schrie er über den Lärm des Hubschraubers hinweg und bemühte sich, zuversichtlich zu klingen. » Dann könnt ihr mir genauso gut auch sagen, wohin wir fliegen.«
    Die Reaktion kam ohne V erzögerung und ohne V orwarnung. Einer der Bewaffneten trat auf ihn zu, und einen entsetzlichen A ugenblick lang glaubte Zak, er wolle ihn doch erschießen. Dann hob er die W affe und schlug sie ihm kräftig zwischen die Schulterblätter.
    Zak wurde schwindelig. A ls er auf dem Boden auftraf, war er schon bewusstlos.
    Das Erste, was Zak wahrnahm, als er zu sich kam, war Schmerz – ein Hämmern im Nacken, wo der Maskierte ihn getroffen hatte, und grausame Kopfschmerzen.
    Als Zweites fiel ihm auf, dass er sich nicht bewegen konnte.
    Und als Drittes, dass er fror.
    Zak schlug die A ugen auf. Er war mit einem dicken Strick an einen Stuhl gefesselt und trug nichts als Boxershorts und T-Shirt. Er versuchte den Stuhl zu verrutschen, aber er war am Boden befestigt. Der Raum, in dem er sich befand, war groß – etwa zwanzig mal zwanzig Meter. Fußboden und W ände waren aus Beton und er war leer bis auf einen großen Scheinwerfer auf einem Stativ, von dem ein langes Kabel zu einer Steckdose in der W and führte. Der Scheinwerfer stand etwa fünf Meter von Zak entfernt. Dahinter bemerkte er eine einzelne Tür.

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