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Im Zeichen des Todes

Im Zeichen des Todes

Titel: Im Zeichen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Ryan
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überwältigen drohte, war einer von ihnen mit einem Eimer W asser zur Stelle, um ihn aufzuwecken. Bald sehnte er sich nach Schlaf: Der Schlafentzug war zur schlimmsten vorstellbaren Folter geworden.
    Außerdem hatte er auch Hunger und Durst, doch von Essen oder Trinken war zu keinem Zeitpunkt die Rede. Zak versuchte sich abzulenken, indem er sich auf seine Lage konzentrierte. W ie lang war er schon hier? Zwölf Stunden? V ierundzwanzig? Länger? V ielleicht sollte er seinen Geiselnehmern die W ahrheit sagen. Schließlich hatte er nichts verbrochen. Er wusste gar nichts. V ielleicht ließen sie ihn ja gehen, wenn er ihnen sagte, wer er wirklich war.
    Vielleicht aber auch nicht.
    Sein ganzer Körper schrie nach Schlaf. Er hätte alles dafür getan. A ls die beiden Männer kamen und das Licht einschalteten, hörte er sich selbst betteln: » Bitte … lasst mich schlafen! Ich kann eure Fragen dann viel besser beantworten!«
    Der kleinere Mann stellte sich hinter Zaks Stuhl und beugte sich so weit vor, dass seine Lippen fast Zaks Ohr berührten. » Du kannst schlafen, sobald du die W ahrheit gesagt hast, Harry.«
    » Ich habe die W ahrheit gesagt …« A ber Zaks Lüge klang nicht mehr sehr energisch.
    » Wir wissen aber, dass du lügst, Zak.« Es war das erste Mal, dass sie seinen richtigen Namen verwendeten, und er versuchte schwach, verwirrt dreinzusehen. » Du kannst aber erst schlafen, wenn du …«
    In diesem A ugenblick wusste Zak, dass es vorbei war. Er konnte versuchen, weiter W iderstand zu leisten, aber der Schlafmangel war zu extrem. Früher oder später musste er aufgeben. Diese Schlacht konnte er einfach nicht gewinnen.
    Er schloss die A ugen. » Woher kennen Sie meinen Namen?«
    Er hörte das Zittern in seiner Stimme. Er dachte an die Glock, die ihm sein Entführer an den Kopf gehalten hatte. Diese Männer meinten es ernst. Er hatte keine A hnung, was sie wollten, aber jetzt, wo sie die W ahrheit aus ihm herausgepresst hatten, hatte Zak das ungute Gefühl, dass er als Leiche enden würde.
    Er atmete tief ein, während ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken lief.
    Schweigen.
    Der kleinere Mann stellte sich zwischen Zak und die Lampe und der größere trat zu ihm. Zusammen schirmten sie als Silhouetten das Licht ab. Zak blinzelte. Seine A ngst überlagerte jedes andere Gefühl.
    Außer Überraschung …
    Zuerst nahm der kleinere Mann die Skimaske ab und enthüllte ein pockennarbiges Gesicht mit verkniffenem Gesichtsausdruck und kleinen Schweinsäuglein, die Zak ansahen wie ein A rzt einen Patienten.
    Zak kannte dieses Gesicht.
    Er blinzelte wieder und schüttelte den Kopf.
    » Mr Peters?«
    » Viel passiert seit der Camden High, Zak«, sagte Peters und wandte sich an den größeren Mann, der ebenfalls seine Maske abnahm, unter der ein faltiges braunes Gesicht und lange graue Haare zum V orschein kamen.
    » Michael?«
    Michael sah auf die Uhr und dann zu Peters. » Siebenundzwanzig Stunden. W as denken Sie?«
    Mr Peters Gesicht blieb ernst. » Ich glaube, er braucht Schlaf«, sagte er und begann, ohne auf eine A ntwort zu warten, Zaks Fesseln zu lösen.
    Es war wie ein Traum. Ein A lbtraum. Zak war erschöpft und verwirrt. Hundert Fragen schwirrten ihm durch den Kopf und der Zorn kochte in seinen A dern. Es war ein Trick gewesen – ein langer, grausamer, anstrengender Trick. A ber er war zu müde, um sich zu beschweren oder auch nur zu sprechen.
    Die Männer halfen ihm auf die Füße und er stolperte zur Tür. Das war das Letzte, woran er sich erinnern konnte. Danach wurde ihm schwarz vor A ugen.

Ein trojanisches Pferd
    Sonnenstrahlen weckten ihn. Helles Sonnenlicht flutete durch die Fenster herein. Er war wieder in seinem Zimmer in St. Peter’s House unter seinen frischen weißen Laken. Das Fenster sah wie neu aus und zeigte keine Spur des Einbruchs mehr. A ber etwas war anders. A uf der rechten Seite seines Bettes stand ein Metallständer, an dem ein Plastikbeutel mit einer durchsichtigen Flüssigkeit hing. V on diesem Beutel führte ein Schlauch zu einer Nadel, die in Zaks Handrücken steckte.
    » Das ist eine Kochsalzlösung. Du musst rehydriert werden.«
    Zak sah sich nach der Stimme um. Links neben seinem Bett saß Michael in einem Sessel.
    » Wie geht es dir?«
    » Was glauben Sie denn?« Er lehnte sich zurück und sah an die Decke. Die Erinnerung kam überfallartig: der Raum, der Schlafmangel, die Befragung. Und wozu das alles? Eines von Michaels kleinen Spielchen? Nicht zum ersten Mal war Zak

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