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Im Zeichen des Todes

Im Zeichen des Todes

Titel: Im Zeichen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Ryan
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Geschlossen.
    Ein Zittern durchlief ihn.
    Seine Kehle war wie ausgedörrt. Nachdem er etwa fünfzehn Minuten nervös abgewartet hatte, rief er: » Hallo?« Die W orte kratzten in seinem Hals und seine Stimme hallte von den kahlen W änden wider.
    Wieder umschloss ihn die Stille.
    Die Zeit verging. W ie lange er so saß, konnte er nicht sagen. In seinem Kopf hörte er Gabs Stimme. W enn man sich eingesteht, dass man A ngst hat, ist das der erste Schritt, sie zu kontrollieren. Na, kein Problem. Er hatte Panik! Er versuchte, sich vorzustellen, warum er hier war, wer ihn entführt hatte. Michael hatte gesagt, dass es viele Leute gab, die ihn gern in die Finger bekommen würden, und dass sie nicht nach denselben Regeln spielten wie normale Menschen. A ber was sollte er diesen Leuten sagen? Gabs und Raf hatten die letzten sechs Monate mit ihm trainiert, aber er wusste rein gar nichts, was irgendwie von Bedeutung sein könnte …
    Die Tür ging auf. Zak schrak zusammen. Zwei Männer traten ein, ein großer und ein kleiner, beide waren gleich gekleidet: schwarze Stiefel, schwarze Jeans, schwarze Oberteile, schwarze Handschuhe und schwarze Skimasken. Der größere schloss gerade die Tür hinter sich, als Zak fragte: » Wer seid ihr? W o bin ich?«
    Sie ignorierten ihn. Der Kleinere ging zu dem Scheinwerfer und schaltete ihn ein. Das grelle Licht zwang Zak, die A ugen zu schließen, doch es war immerhin nah genug, um ein wenig W ärme abzugeben. Er versuchte, die A ugen ein wenig zu öffnen, doch das Licht schien ihm direkt ins Gesicht. Es tat weh, hinzusehen, also ließ er sie geschlossen.
    Hinter ihm hörte er eine Stimme, leise, gedämpft und ernst. » Wie heißt du?«
    Zak wusste nicht, was ihn sagen ließ: » Harry Gold«, anstatt: » Zak Darke«. W ahrscheinlich Instinkt – kombiniert mit sechs Monaten Training. Seine Stimme zitterte und er hatte A ngst, dass man ihm die Lüge anhören würde. Doch sein Inquisitor beschoss ihn weiter mit Fragen.
    » Wo wohnst du?«
    » Warum fragen Sie mich das?« Trotz der Hitze der Lampe zitterte er wieder.
    » Wo wohnst du?«
    » Antrobus Drive 125 , Muswell Hill, London.«
    » Was hast du auf St. Peter’s Crag gemacht?«
    » Verwandte besucht.«
    » Auf einer verlassenen Insel?«
    Zak presste den Mund fest zu.
    Schweigen. Er hörte Schritte und einer der Männer schaltete das Licht aus. Zak öffnete die A ugen, aber er war immer noch geblendet. Bis er wieder normal sehen konnte, waren die Männer gegangen und hatten die Tür hinter sich geschlossen. Zak blieb mit seiner Furcht allein.
    Eine Stunde später kamen sie zurück und schalteten die Lampe wieder ein. Zak schloss erneut die A ugen.
    » Im A ntrobus Drive 124 hat nie ein Harry Gold gewohnt«, sagte der Mann.
    Diesen Trick durchschaute Zak augenblicklich. » Es ist Nummer 125 .« Er hatte so viel Zeit damit verbracht, diese Informationen zu lernen, dass sie ihm jetzt leicht einfielen.
    Sein Peiniger schien gar nicht beunruhigt, dass seine Falle nicht zugeschnappt war. » In 125 gibt es auch keinen Harry Gold.«
    » Aber natürlich«, widersprach Zak. » Das ist mein Zuhause. W as soll das hier?«
    Doch wieder bekam er keine A ntwort. Die Männer machten lediglich das Licht aus und verließen ein zweites Mal den Raum.
    Diesmal war Zak länger allein. V ielleicht fünf oder sechs Stunden. Er zitterte immer stärker, da er weiter fror und seine A ngst wuchs. A ußerdem wurde er müde und der Kopf sank ihm auf die Brust. Genau in diesem Moment öffnete sich die Tür und einer der Männer kam mit einem Eimer W asser herein, den er Zak über den Kopf goss. Das W asser war eiskalt, sodass er nach Luft schnappen musste. A ls er wieder normal atmen konnte, war der Mann weg, und Zak war hellwach.
    Danach verlor er jegliches Zeitgefühl. Die Männer kamen und gingen und stellten ihm ein ums andere Mal dieselben Fragen.
    » Wo warst du die letzten sechs Monate?«
    » Zu Hause …«
    » Wer ist A gent 21 ?«
    » Ich weiß nicht, wovon Sie reden …«
    Immer wieder befragten sie ihn und behaupteten, er habe unterschiedliche A ntworten gegeben – was er nicht hatte. Er verstand, was sie taten – sie versuchten ihn zu verwirren, sodass er sich widersprach –, und im Laufe der Zeit fand er es immer schwieriger, sich daran zu erinnern, was er ihnen erzählt hatte und was nicht. Sie kamen in unterschiedlichen Zeitabständen. Manchmal lagen nur zehn Minuten zwischen den Befragungen, manchmal eine Stunde. Und immer wenn ihn die Müdigkeit zu

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