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Im Zeichen des Todes

Im Zeichen des Todes

Titel: Im Zeichen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Ryan
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war, war, dass man gar nicht merkte, wie schnell die Zeit verging. W eihnachten kam und ging, ohne dass es besonders gefeiert wurde, dann raste Zaks Geburtstag vorbei – ein Tag angefüllt mit Training, wie üblich.
    Aber manche Tage waren anders als andere. Er war mittlerweile sechs Monate auf der Insel, als er eines Morgens um 5 : 30 Uhr aufwachte, eine halbe Stunde früher als gewöhnlich. A ls er aufstand und ins Bad ging, fühlte er sich anders als sonst. Das Licht – kalt und weiß – sprang automatisch an, als er eintrat. Er sah in den Spiegel. Irgendwie wirkte sein Spiegelbild verändert. Älter. Die Muskeln an seinen A rmen waren mehr geworden, sein Gesicht war glatt und fit. Seine Haare waren immer noch störrisch, doch von der vielen Zeit, die er draußen verbracht hatte, war seine Haut leicht gebräunt und um die A ugen lag ein angespannter Zug. Zak bemerkte, dass er seinem V ater ein wenig ähnlich sah. Es war das erste Mal, dass ihm das auffiel.
    Sein Dad. Bei dem Gedanken wurde ihm ganz flau im Magen, und plötzlich wusste er, warum er sich so merkwürdig fühlte. Er ging ins Zimmer zurück und tippte auf den Bildschirm an der W and. Sofort schaltete er sich an und zeigte in der oberen rechten Ecke das Datum.
    22 . A pril.
    Es war jetzt ein Jahr her, seit seine Eltern gestorben waren.
    Die Monate waren so mit intensivem Training ausgefüllt gewesen, dass Zak kaum an sie gedacht hatte. Jedenfalls nicht richtig, auch wenn sie in seinem Hinterkopf stets bei ihm waren. Jetzt setzte er sich auf die Bettkante und starrte vor sich hin.
    Die Tür ging auf. Zak warf einen Blick über die Schulter und erkannte Gabs. Sie trug ihre üblichen schwarzen Sachen und sah ihn mit ihren blauen A ugen groß an.
    » Ich dachte mir, dass du heute früher wach bist, Kleiner«, sagte sie.
    Zak sah verlegen weg, als er spürte, wie ihm Tränen in die A ugen stiegen.
    » Raf und ich haben uns unterhalten«, fuhr sie fort. » Wir dachten, dass du dir den heutigen Tag vielleicht freinehmen möchtest.«
    Zak sah aus dem Fenster. Das frühe Morgenlicht war grau und trübe und versprach einen kalten, unwirtlichen Tag. Doch er wusste, dass es ihm nicht helfen würde, in seinem Zimmer herumzusitzen, daher stand er auf und sagte: » Nein, ich will keinen freien Tag. Lass uns trainieren.«
    Sie verbrachten den Morgen mit Erster Hilfe und übten W iederbelebungsmaßnahmen, dann gingen sie zu Sprachen über. Schließlich beendeten sie den Tag auf dem Schießstand. A m A bend war Zak erschöpft. Er aß noch schnell zu A bend und ging früh ins Bett. Je schneller dieser Tag vorüber war, desto besser, hatte er entschieden.
    Ein Geräusch weckte ihn. Zumindest hatte er das gedacht. Zak riss die A ugen auf, und auch wenn er auf dem Rücken liegen blieb, waren all seine Sinne zum Zerreißen gespannt. Er hielt die Luft an, um sein A temgeräusch auszublenden. Der Mond schien durchs Fenster und warf lange Schatten in den Raum.
    Zak strengte seine Ohren an. Nichts. Nur tiefste Stille.
    Doch diese Stille währte nicht lange.
    Als sie kamen, ging es ganz plötzlich und schnell. Mit einem Klirren zerbarsten die Fensterscheiben, und eine Gestalt schwang an einem Seil ins Zimmer, dicht gefolgt von zwei anderen. Einen A ugenblick lang war Zak starr vor Schreck, doch dann reagierte er rasch. Er rollte sich auf der anderen Seite aus dem Bett und rannte zur Tür, seiner einzigen Fluchtmöglichkeit. Doch sie waren schneller. A lle drei Männer waren schwarz gekleidet und trugen Skimasken. Der erste packte ihn und drehte ihm einen A rm auf den Rücken.
    Zak wurde schwindelig vor A ngst.
    » Raf!«, schrie er. » Gabs! Hilfe!«
    Mit einem Mal hörte er lauten Motorenlärm und ein heller Scheinwerfer leuchtete durch das zerbrochene Fenster. Sein A ngreifer zog eine W affe – eine mattschwarze Glock 17 – und hielt sie Zak an den Kopf.
    Zak wagte kaum zu atmen.
    » Noch ein W ort!«, drohte der Mann, dessen Stimme gedämpft durch die Maske klang, » und es wird dein letztes sein!«
    Das war zu viel für Zak. Er spürte, wie seine Knie weich wurden, und er konnte sich nur noch mühsam aufrecht halten.
    Einer der beiden anderen Maskierten trat auf ihn zu. Er hielt eine A rt Geschirr in den Händen, das er Zak über den Kopf zog und am Rücken festschnallte. Der Kerl mit der Glock stieß ihn zum Fenster und zog von draußen ein langes Seil mit einem Metallhaken am Ende herein. Diesen klinkte er in das Geschirr ein und setzte Zak erneut die Pistole an den

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