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Im Zeichen des Todes

Im Zeichen des Todes

Titel: Im Zeichen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Ryan
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hatte sein Boss recht und Harry Gold war tatsächlich der, der er zu sein behauptete. Calaca wusste nicht genau, warum, aber aus irgendeinem Grund fand er den Gedanken enttäuschend.
    Es gab nur noch eines, was er tun konnte. Er war sich nicht sicher, ob sein Boss damit einverstanden wäre, aber Martinez musste es ja nicht erfahren. Calaca verließ den Keller, schloss ab und ging wieder nach oben.
    Draußen war es mittlerweile dunkel. A us dem A trium hörte er seinen Boss mit den Jungen reden, daher störte er sie nicht und verließ das Haus. Der Range Rover, mit dem er Harry abgeholt hatte, stand noch am Haupttor. Er stieg ein, ließ den Motor an und hatte kurz darauf den Sicherheitswall des A nwesens passiert. Dann fuhr durch die Nacht Richtung Mexico City.
    Um zehn Uhr abends machte sich Frank Gold bereit, ins Bett zu gehen. Das lief immer nach dem gleichen Schema ab: Er verschloss alle Fenster und T üren seines Hauses, dann überprüfte er die wahrscheinlichsten Stellen für W anzen – hinter den V entilatoren und den Bildern. Er wusste, dass er übervorsichtig war, aber es war eine lebenslange Gewohnheit. Erst als er davon überzeugt war, dass das Haus sicher war, ging er ins Bad, um sich die Zähne zu putzen.
    Er drückte gerade Zahnpasta auf die Zahnbürste, als er ein Geräusch hörte. Ein Knirschen. Er sah auf und betrachtete sein Spiegelbild.
    Stille.
    Frank drehte den W asserhahn auf und hielt die Zahnbürste unter den Strahl.
    Eine T ür quietschte. W ieder sah er in den Spiegel und erstarrte.
    Hinter ihm stand jemand. Frank erkannte ein monströses Gesicht mit nur einem A uge. Der Mann trug ein grünes, mexikanisches Fußballtrikot und hatte eine Pistole auf Franks Hinterkopf gerichtet.
    » Eine Bewegung, die mir nicht gefällt, und ich schieße«, drohte der Mann mit heiserer Stimme.
    Ganz langsam legte Frank die Zahnbürste neben das W aschbecken, drehte den W asserhahn zu und hob die Hände über den Kopf. » Immer mit der Ruhe«, sagte er mit zitternder Stimme. Im Spiegel sah er, wie der Einäugige einen Schritt zurücktrat.
    » Los, ins Schlafzimmer!«, befahl der Eindringling.
    Frank setzte sich dort auf den Bettrand, die Hände über dem Kopf. Der Einäugige schob sich einen Sessel so hin, dass er ihm zwei Meter entfernt gegenübersaß. Die W affe hielt er auf Franks Brust gerichtet.
    » Nun«, begann er, » ich werde Ihnen ein paar einfache Fragen stellen und Sie werden sie mir beantworten. W er ist Harry Gold?«
    Frank starrte den Eindringling an. W enn der irgendeinen V erdacht schöpfte, dass er log, würde Harry noch in derselben Nacht sterben.
    » Mein … mein Neffe«, stammelte er. » Eigentlich mein Großneffe.«
    Der Eindringling lächelte dünnlippig. » Sie lügen. W enn ich mit Ihnen fertig bin, werden Sie mir die W ahrheit sagen. W arum ersparen Sie sich nicht die Schmerzen und sagen mir gleich die W ahrheit?«
    Frank schüttelte den Kopf. » Ich verstehe das nicht. Da muss ein Irrtum vorliegen. Ich … ich habe gehört, was heute Morgen passiert ist, aber die Polizei wollte mir nicht sagen, wo er ist. W issen Sie es? Er hat mich angerufen, aber er hat nicht gesagt, wo …«
    Er beendete den Satz nicht. Der Mann senkte die W affe auf Franks Bein und schoss. Die Pistole hatte keinen Schalldämpfer, sodass der Knall ohrenbetäubend laut war. Frank zuckte zusammen, fest der A nsicht, er sei getroffen. Doch er spürte nur den Luftzug, als die Kugel an seinem linken Bein vorbeipfiff und harmlos in der Matratze landete.
    » Ich schieße nie daneben, alter Mann«, erklärte der Eindringling. » Die nächste Kugel trifft Ihr Knie. W issen Sie, wie schmerzhaft das ist?«
    Frank schüttelte den Kopf. Die Gedanken rotierten in seinem Kopf wie in einer Zementmischmaschine. Er kannte den Mann natürlich, er erinnerte sich an die Einsatzunterlagen und wusste, wozu er fähig war. A dan Ramirez hegte offensichtlich einen V erdacht gegen Harry. A ber es war nur ein V erdacht: Hätte er etwas Konkretes gehabt, wäre Harry bereits tot. Und Frank höchstwahrscheinlich auch.
    Also musste er die T arnung aufrechterhalten. Selbst wenn Ramirez ihm die Kniescheibe wegschoss, musste er die T arnung aufrechterhalten …
    » Bitte erschießen Sie mich nicht!«
    » Dann sagen Sie mir, wer Harry Gold ist!«
    » Ich schwöre es«, flüsterte Frank. » Ich weiß nicht, wovon Sie reden. Ich mache mir doch nur Sorgen um ihn!«
    Es war unmöglich, in Ramirez’ Gesicht zu lesen.
    » Ich zähle bis drei«, sagte er.

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