Im Zeichen des Todes
Deckenplatten – nur ein paar Zentimeter – und sah hinunter.
Das Zimmer war dunkel. Und es war leer.
Er ließ sich hinunter und schwang sich auf das Bett, das seinen Sprung abfederte. Schnell lief er zur T ür, öffnete sie einen Spalt und sah hinaus auf den Gang. Er war leer. Die Überwachungskamera war nach wie vor auf seine Zimmertür gerichtet. Doch sonst sah er keine, daher schlüpfte er hinaus, wandte sich in die entgegengesetzte Richtung und schlich sich in Richtung der T reppe, die zum A trium hinunterführte. A ls er sich hinter das Geländer über der großen Halle duckte, drang der Gesang der V ögel aus ihrem Käfig zu ihm herauf. Er wagte kaum zu atmen, während er über das Geländer spähte. Unten sah er Calaca. Der knochige Mann stand vor dem V ogelkäfig und starrte hinein. Zak duckte sich wieder hinter das Geländer, kroch bis zu der Stelle über Calaca am V ogelkäfig und hockte sich dort hin.
Er lauschte.
Calaca hatte bereits volle fünfzehn Minuten im A trium gewartet, als Martinez erschien. Er trug einen dicken Bademantel aus Samt und wurde von zwei W achen und zwei Doppelgängern flankiert. A lle drei V ersionen von Martinez rauchten dicke Zigarren und selbst Calaca wusste nicht, welcher der richtige Martinez war, bis sich der T ross zurückzog und die beiden Männer allein miteinander reden ließ. Sie sprachen leise am V ogelkäfig miteinander.
» Nun?«, fragte Martinez.
» Wo ist der Junge?«, fragte Calaca zurück.
» Im Bett. Schläft wahrscheinlich schon tief und fest. Es war ein langer T ag.«
Calaca nickte.
» Vielleicht hatten Sie recht«, meinte er. » Seine Geschichte hält meinen Überprüfungen stand. Er scheint zu sein, was er behauptet.«
Martinez nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarre und umgab sich mit einer Rauchwolke. » Es war gut , misstrauisch zu sein«, sagte er. » Ich danke dir dafür.«
Calaca neigte den Kopf.
» Aber wenn Harry Gold nicht A gent 21 ist, dann musst du unser eigenes Sicherheitspersonal noch einmal unter die Lupe nehmen«, fuhr Martinez fort.
» Ich vertraue ihnen allen!«, verwahrte sich Calaca.
» Natürlich vertraust du ihnen«, meinte Martinez. » Deshalb sind sie ja ein solches Risiko. W enn ich in diesem Haushalt jemanden einschleusen wollte, dann würde ich bei ihnen anfangen. Sie können sich hier frei bewegen und sie sind bewaffnet.« Er sah Calaca bedeutungsvoll an. » Du bist mein Sicherheitschef, A dan. Ich vertraue dir. A ber ich will wissen, ob du in der Lage bist, deine eigenen Leute zu überprüfen. Sonst muss ich mir einen anderen Sicherheitschef suchen, der es kann. Ist das klar?«
Calacas eines A uge zuckte. » Jawohl, Señor Martinez«, sagte er tonlos. » Das verstehe ich.«
» Dann tu, was nötig ist«, erklärte Martinez, sog noch einmal an seiner Zigarre und sah zu den großen Fenstern hinüber. » Was für eine wundervolle Nacht!«, verkündete er. » Schlaf gut, A dan.«
Damit verließ er das A trium. Kurz darauf ging auch Calaca.
Zak blieb noch eine W eile gegen das Geländer gepresst sitzen. Er hatte genug von dem Gespräch gehört, um zu erkennen, dass es knapp für ihn gewesen war. Irgendwie wussten sie von A gent 21 , waren aber der Meinung, dass er es nicht war.
Er wartete darauf, dass im A trium unter ihm Stille einkehrte, und wollte dann in sein Zimmer zurückkehren. Doch gerade, als er aufstehen wollte, hörte er das Geräusch, vor dem er sich gefürchtet hatte.
Schritte.
Sie kamen aus dem Gang, der zu seinem Zimmer führte. Einen A ugenblick lang erstarrte er. W enn ihn jemand hier fand, wäre er nicht in der Lage, das zu erklären. Sein einziger Fluchtweg war die T reppe hinunter zum A trium. Daher schlich er sich so schnell und so leise wie möglich in ihre Richtung. Das A trium wirkte verlassen, also eilte er hinunter und suchte nach einem V ersteck. Im A trium selbst gab es keines – es war viel zu übersichtlich. Daher blieb er am Fuß der T reppe einen Moment lang unschlüssig stehen. Doch als er oben auf dem T reppenabsatz Leute sich unterhalten hörte, wurde ihm klar, dass er hier verschwinden musste. Er sprintete quer durch das A trium in einen engen Gang, der zu einer T reppe in den Keller führte. Das war nicht ideal – er hatte keine A hnung, wo die T reppe endete und konnte leicht in eine Sackgasse geraten –, aber jetzt war er da und hatte keine andere W ahl mehr …
Auf der T reppe war es dunkel. Im Keller mündete sie in einen langen Gang. A uf der rechten Seite befand sich
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