Im Zeichen des Todes
der Blaubeerkuchen sah wirklich lecker aus.
In der Bundesbehörde der mexikanischen Regierung legte ein unglaublich fetter Mann den Hörer auf. Er hieß Juan Michel und trotz der funktionierenden Klimaanlage in seinem Büro schwitzte er wie in einer Sauna.
Einen A ugenblick saß er nur still da und dachte darüber nach, was ihm sein Kontaktmann bei der CIA gerade erzählt hatte. Es war unmöglich, Cesar Martinez T oledo hochzunehmen. Die A merikaner wussten das und hatten es daher aufgegeben, die Mexikaner um Hilfe zu bitten. Es war das am schlechtesten gehütete Geheimnis der mexikanischen Politik, dass Martinez die halbe Regierung schmierte, und es schien geradezu ein W itz, dass die Briten irgendwie in der Lage sein sollten, etwas gegen ihn auszurichten. Nein, diese Information aus Langley musste ein Irrläufer sein. V ielleicht sollte er sie einfach vergessen.
Doch dann schüttelte er den Kopf.
Martinez bezahlte ihn gut für seine Dienste und er wollte nicht, dass diese Zahlungen eingestellt wurden. Selbst wenn diese Information irrelevant war, wäre es dumm, sie nicht weiterzugeben – und wenn er damit nur zeigte, dass er am Ball blieb. Er wischte sich mit den verschwitzten Handflächen über die Hose, griff wieder zum T elefon und wählte.
Fast augenblicklich nahm jemand ab.
» Hier ist Juan Michel«, meldete er sich.
» Schön für Sie«, bekam er zur A ntwort.
Unverschämtheit, dachte Juan. Das sollte ich mir nicht gefallen lassen. A ber der Gedanke an das Geld ließ ihn schweigen.
» Was wollen Sie?«, fragte die Stimme am anderen Ende.
» Ich will, dass Sie mich zu A dan Ramirez durchstellen. Sagen Sie ihm, wer dran ist. Und sagen Sie ihm, dass ich Informationen habe, die Señor Martinez sehr interessieren werden.«
Ein paar einfache Fragen
» Calaca will, dass du dieses hier nimmst. Er sagt, es sei sicher.«
Cruz führte Zak in ein Zimmer, das sogar noch größer war als das Schlafzimmer von Harry Gold in seiner W ohnung in Knightsbridge. Darin stand ein riesiges Himmelbett und es gab eine Sprechanlage mit direkter V erbindung in die Küche.
» Sie bringen dir alles, was du willst«, erklärte Cruz. » Du musst nur klingeln.«
Natürlich gab es ein dazugehöriges Badezimmer mit W hirlpool und eine T ür führte in einen riesigen begehbaren Kleiderschrank mit teurer neuer Kleidung und Schuhen. Es war wie in einem Luxushotel, mit einem einzigen Unterschied: A uf dem Flur war eine Überwachungskamera genau auf Zaks T ür gerichtet.
» Was ist das denn?«, fragte Zak Cruz.
» Mach dir darüber keine Gedanken«, erwiderte Cruz.
Zak sah den Gang entlang. Seine T ür war die einzige, die von einer Kamera überwacht wurde.
» Ich glaube kaum, dass die jemand wirklich benutzt«, fuhr Cruz fort.
Na klar doch, dachte Zak.
Er würde jetzt gern einen A ugenblick für sich allein sein. Es war ein anstrengender T ag gewesen und alles war so schnell gegangen. Er war erschöpft und besorgt. Er wusste nicht, ob es Raf nach der dramatischen V orstellung am Morgen gut ging und ob sein T elefon das Signal sendete, das anzeigte, wo er sich aufhielt. Er hoffte, dass Raf und Gabs es geschafft hatten, ihre Einheit in der Nähe zu stationieren. Sie zu kontaktieren, kam jedoch nicht infrage, und er fühlte sich sehr einsam.
Und er durfte jetzt nicht nachlassen. Martinez erwartete ihn zum Essen und Zak musste den Schein wahren. Davon hing sein Leben ab.
Nachdem er sich geduscht und umgezogen hatte, war es halb acht. Zeit, nach unten zu gehen. A lso steckte er sein Handy in die T asche und verließ das Zimmer. A m Pool erwarteten ihn Martinez und Cruz, außerdem war Raul da sowie zwei Butler. A uf einem reichlich gedeckten T isch stand mehr Essen, als sie zu viert bewältigen konnten. Cruz saß mit einem aufgeschlagenen Buch auf dem Schoß am T isch, Raul hielt eine offene Colaflasche in der Hand und saugte gelangweilt an einem Strohhalm, während er Zak entgegensah.
» Harry!« Martinez schien ehrlich erfreut, ihn zu sehen. » Komm, leiste uns Gesellschaft. W as möchtest du trinken?«
» Cola, bitte«, sagte Zak.
Martinez nickte einem der Butler zu, der aus einem Kühlschrank neben dem T isch eine Flasche nahm und sie Zak reichte. Der sah unwillkürlich zu den beiden skelettartigen Statuen am Ende des Pools hinüber.
Martinez bemerkte seinen Blick. » Gefällt dir La Catrina, Harry?«
» Äh, ja«, antwortete Zak. » Sie sind toll.«
» Ausgezeichnet! A usgezeichnet!« Martinez zeigte auf seinen Neffen
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