Im Zeichen des Todes
und erklärte: » Das ist Raul.«
» Wir haben uns bereits kennengelernt«, meinte Raul mit hochgezogener A ugenbraue.
» Ja«, bestätigte Zak. » Wir haben denselben Literaturgeschmack.«
Martinez sah von einem zum anderen. » Habe ich da etwas verpasst, Gentlemen?«, fragte er mir leicht gekräuseltem Mundwinkel, als ob ihn die V orstellung, dass sich Raul und Zak gegenseitig an die Gurgel gingen, eher amüsierte.
» Nein, gar nicht«, entgegnete Raul und saugte weiter an seinem Strohhalm.
Martinez legte Zak den A rm um die Schultern wie ein liebevoller Onkel und führte ihn zum T isch. » Was hättest du gern, Harry? Lammbraten? Bohnen? Brot?«
Zak war am V erhungern und lud sich seinen T eller voll. Doch gerade als er sich neben Cruz setzte, tauchte Calaca auf und verpasste Zaks A ppetit einen Dämpfer. Martinez’ Sicherheitschef hatte immer noch das grüne mexikanische Fußballtrikot an, unter dem er eine W affe an seiner Hüfte trug, und wollte offensichtlich mit seinem Chef sprechen. Doch sein eines A uge wanderte unwillkürlich zu Zak und schoss ihm einen äußerst giftigen Blick zu.
» Und hier kommt A dan!«, verkündete Martinez und blinzelte Zak zu. » Wenn La Catrina ein Mann wäre, dann würde er aussehen wie mein Sicherheitschef, stimmt’s? Ja, A dan? W as gibt’s denn?«
» Ich muss mit Ihnen sprechen. Unter vier A ugen.«
Auf Martinez’ Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. » Adan, wir essen gerade …«
» Es ist wichtig«, unterbrach Calaca ihn. Und in seinem Blick lag etwas, was Zak das Blut in den A dern gefrieren ließ …
Martinez nickte. » Harry, ich hoffe, du entschuldigst mich«, meinte er lächelnd. » Vielleicht kannst du dich mit Raul ein wenig über Literatur unterhalten, während ich weg bin?«
Adan Ramirez führte seinen Boss ins A trium.
» Was ist denn, A dan?«
Calaca sah sich um, um sicherzugehen, dass sie niemand belauschte. » Ich habe gerade einen A nruf von einem unserer Kontakte aus der Regierung bekommen.«
» Und?«
» Er hat eine Quelle bei der CIA . Und diese Quelle behauptet, die Briten würden Sie aufs Korn nehmen.«
» Pff«, machte Martinez geringschätzig. » Wollen die mich entführen? Die Briten? Das würden sie nicht wagen. Deine Quelle muss sich irren.«
Aber Calaca ließ nicht locker. » Wir haben Einzelheiten«, fuhr er fort. » Die Informationen lassen vermuten, dass sie bereits jemanden in Ihrer Nähe eingeschleust haben. Codename A gent 21 . Die Quelle ist da sehr konkret. Ich denke, wir wären dumm, das nicht ernst zu nehmen.«
Martinez nickte zögernd. » Vielleicht hast du recht.«
» Was ist mit diesem Harry Gold?«, fragte Calaca. » Alle anderen auf dem A nwesen sind von mir persönlich überprüft worden. Er ist das einzige schwache Glied.«
» Harry Gold ist nur ein Kind und Kinder geben keine guten Geheimagenten ab.«
» Schon möglich. A ber er ist ein Kind, das heute bereits einen Mann getötet hat.«
Martinez runzelte die Stirn. » Hat er denn eine W affe?«
» Nicht dass ich wüsste.«
» Und er war heute schon mit mir allein. W enn er vorhat, mich umzubringen, dann hätte er es bereits versuchen können. Ich erkenne auf jeden Fall einen Killer, wenn er vor mir steht. Und Harry Gold ist keiner.«
Calaca schnaubte leise. » Ich glaube, Sie sollten mich ihm ein paar einfache Fragen stellen lassen.«
Martinez schien einen Moment darüber nachzudenken. » Nein«, sagte er schließlich, » ich kenne deine Befragungen, A dan. Ich möchte, dass Harry seine Finger auch weiterhin benutzen kann.«
» Das hat Ihnen doch früher nie Sorgen bereitet.«
» Das hier ist etwas anderes. Ich mag den Jungen. Er hat Mumm. Zum einen lehnt er sich gegen Raul auf, was mehr ist, als man von Cruz behaupten kann. Und ich glaube, dass mein Sohn ihn ebenfalls mag. V ielleicht wird er etwas mehr zum Mann, wenn er Zeit mit Harry verbringt.«
» Oder vielleicht wird Raul auch Ihr Imperium eher erben, als Sie vermuten«, gab Calaca zurück.
Nach kurzem Schweigen mahnte Martinez: » Du vergisst dich, A dan!«
Calaca senkte den Kopf. » Verzeihen Sie mir. Ich will nur sicher sein, dass Ihre Feinde Ihnen nicht näher sind, als Sie denken.«
Toledo nickte bedächtig. » Nun gut. Finde alles über Harry Gold heraus, was geht. Er hat einen Onkel in Mexico City. Fang bei ihm an. W enn irgendetwas nicht zusammenpasst, gib mir Bescheid. A ber in der Zwischenzeit braucht der Junge nicht mitzubekommen, dass wir uns über ihn erkundigen.«
» Sie
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