Im Zimmer wird es still
überrascht und neugierig, aber freundlich, fragten, ob sie beide einziehen wollten. Peter nahm einen kleinen Kredit auf, um das Haus zu kaufen, aber sein Geschäft lief gut. Er konnte es sich leisten.
Peters Ersparnisse flossen in den Ausbau. Im Frühjahr begannen sie mit den Arbeiten. Aus dem Stall wurde ein großzügiges Badezimmer. Im Schlafzimmer und dem oberen Flur ließen sie große Fenster einsetzen. Unten entstanden Küche und Wohnzimmer, vieles davon machten sie selbst.
In diesem Sommer fuhren sie nicht in den Urlaub, ihre Zeit und ihr Geld steckten sie in das Haus. Das Wetter war oft verregnet. Wenn sie frei hatten, fuhren sie hinaus und arbeiteten. Oft waren sie so erschöpft, dass sie wochenlang nicht miteinander schliefen. Er hatte diese irrationale Angst, er könne alles wieder verlernen, wie man eine Sprache vergisst, die man zu selten anwendet.
An einem nebligen und kühlen Freitag, an dem er keinen Dienst hatte, machte Peter sich den Nachmittag frei und sie fuhren in ein Freizeitbad. Sie planschten herum, testeten die große Rutsche und den Whirlpool, lagen in Liegestühlen nebeneinander wie ein altes Ehepaar. Später gingen sie in die Sauna und er legte die Hand auf Peters Oberschenkel, als niemand anderes da war. Dann fuhren sie zu Peter, der ihn richtig rannahm und es zeigte sich, dass er nichts verlernt hatte.
Er hat alle Wäsche abgenommen, und trägt den Korb die schmale Treppe herunter, bringt ihn ins Schlafzimmer. Öffnet die Schranktür, stapelt die Laken ordentlich hinein. Geht anschließend zum Bett und setzt sich darauf.
Peter hatte auf einer Einbauküche bestanden, die so teuer wie sein halbes Jahresgehalt als Kellner war. Also bezahlte Peter sie. Von seinem eigenen Geld konnte er nur das Schlafzimmer ausstatten. Sie mussten lachen, weil sie beide heimlich an ein großes Metallbett gedacht hatten.
Jetzt mag er nicht mehr darin schlafen, er fühlt sich verloren in dem großen Raum. Er kommt nur selten hierher. Zu viele Erinnerungen stecken in diesem Zimmer, in diesem Bett. Er muss an den Sex denken, den sie hier hatten. Einzelne Eindrücke sind am lebendigsten: wie er an Peter gelehnt saß, den Kopf drehte und mit offenem Mund um einen Kuss bettelte. Oder auf Peters Schultern kniete und Peter den Kopf hob, um ihn zu verwöhnen. Wie er einmal über die Kommode gebeugt stand und Peter ihn nahm.
Er streckt sich auf dem Bett aus. Spürt, wie müde und verspannt sein Körper ist, fast als sei er ihm fremd. Erinnert sich, wie er die Hand zur anderen Hälfte des Bettes ausstreckte, nach Peter fasste. Wie die Sonne durch die Ritzen der Vorhänge schien und Peter anfing, ihn zu liebkosen, zu erregen. Wie wohl er sich danach in seinem Körper fühlte, sich nackt auf dem Bett ausstreckte, nicht aufstehen wollte, obwohl er auf Arbeit musste.
Jetzt steht er auf, verlässt das Schlafzimmer, wirft die Tür hinter sich zu. Auf dem Weg nach unten tut es ihm leid, weil er Peter bestimmt geweckt hat. Als er ins Wohnzimmer kommt, ist Peter wirklich munter. Peter lächelt, aber er geht nicht zu ihm, sondern in die Küche. Er setzt Kaffee auf, fragt Peter, ob er auch welchen will. Dann räumt er auf, was vom Mittagessen liegengeblieben ist. Befüllt die Spülmaschine mit Pulver, drückt die Knöpfe und sie springt mit einem knirschenden Geräusch an.
Kurz nach ihrem Einzug hatten sie Mertens zu sich eingeladen. In irgendeinem Zusammenhang sagte er: Peters Haus. Nachher fragte ihn Peter, ob er sich vorstellen könne, irgendwann ›unser Haus‹ zu sagen. Aber so war es nicht, schon nach wenigen Tagen hatte er in Gedanken ›unser Haus‹ gesagt, weil es sich so natürlich anfühlte, mit Peter hier zu leben. Er hatte sich nur gescheut, es auszusprechen, weil er nicht wusste, wie Peter es auffassen würde. Ihr Haus also. Manchmal fühlte er sich wie ein Schmarotzer, weil er so günstig lebte, während Peter den Kredit abbezahlen musste. Bestand darauf, wenigstens die Hälfte der Betriebskosten zu übernehmen. Mehr ließ Peter nicht zu.
Die Kaffeemaschine kommt glucksend zur Ruhe. Er merkt, dass er sich in Gedanken verloren hat und stellt den Kaffee zusammen mit einer Tasse aufs Tablett, dazu Joghurt für Peter und für sich ein paar Kekse. Er geht hinüber, gießt erst Peter Kaffee ein, dann sich selbst.
»Wie war es eigentlich beim Äpfelernten?«
»Nett, wir haben nur nicht so viel geschafft, wie wir wollten. Die Kleine läuft jetzt schon und hat uns immer Blätter hinterhergetragen.« Er lächelt
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