Im Zwiespalt von Macht und Gefühlen Teil 2 (Dem Vermächtnis entsagt) (German Edition)
wurde sehr leise.
»Es ist alles gut gegangen, Schatz! Ich bin froh, dass dir nichts passiert ist. Dass euch nichts passiert ist«, fügte er schnell hinzu. »Der Krümel gehört doch zur Familie, nicht wahr?« Er nahm sie fest in seine Arme und küsste sie liebevoll auf die Stirn. »Der gute Arzt denkt … wir sind verheiratet. Sobald ihr zwei stark genug seid, werde ich dich befördern mein Schatz … und nach England mitnehmen!«
Laura musste über seinen charmanten Witz lachen. »Soso … ganz schön selbstgefällig Mr. Shaun. Hast du nicht eine Kleinigkeit vergessen?«
Mit überraschter Mimik blickte er sie an. »Nein … einen Antrag habe ich dir schon gemacht. Vergessen?«
Sie schmunzelte und flüsterte vor seinen Lippen: »Wieso denkst du, dass ich mit nach England komme?«
»Weil ein Paar zusammenleben sollte. Weil ich dich liebe und weil ich nicht mehr ohne dich einschlafen möchte. Willst du noch mehr Argumente?«, fragte er unter vielen Küssen.
»Ich liebe dich auch, Terence!«, murmelte sie und sah ihn müde an. Er stand langsam auf. »So … nun musst du schlafen. Ich werde deine Mutter erst mal anrufen. Sie alle machen sich große Sorgen. Ich komme später wieder.« Er strich ihr über die Wange und ging hinaus.
Da Gianni die Feiertage bei seiner Schwester in Kitzingen verbracht hatte, bekam er die Geschehnisse nicht mit. Die vergangenen Monate waren für ihn nicht gerade aufsehenerregend, denn Laura war die meiste Zeit in der Klinik und dort konnte er sich schlecht sehen lassen.
Als er nach dem Jahreswechsel wieder in die kleine Straße zu seiner neuen Unterkunft einbog, erkannte er den englischen Polizisten, wie dieser Laura aus dem Auto half. Gianni hatte glücklicherweise schräg gegenüber von ihrem Haus ein leeres Zimmer gefunden. Unauffällig blieb er in seinen Wagen sitzen und observierte das Paar. Erschrocken stellte er aber fest, dass sie keinen Bauch mehr hatte … und von einem Baby keine Spur. Was war passier? Sie hatte doch noch mindestens acht Wochen Zeit! Sein Handy klingelte. Verdammt es ist Massimo, äh … Alejandro! Auch daran musste er sich gewöhnen. Er beschloss, gar nicht erst ranzugehen. Fieberhaft suchte er nach Antworten. Hastig holte er sein Gepäck aus dem Kofferraum und lief mit großen Schritten in das möblierte Zimmer. Seiner plötzlichen Eingebung folgend, fuhr er nach Fulda in das Geschäft von den beiden Frauen. Ein Glück, das mich dort niemand kennt!, dachte er. Als er nach kurzer Zeit den Laden betrat, erkundigte er sich höflich nach ihren Englischkenntnissen. Jasmin wurde gerufen und sie musterte den jungen Mann. Höflich fragte sie nach seinen Wünschen. Gianni räusperte sich: »Ich wollte meine Lockenpracht stutzen lassen. Nun … ich war mal vor längerer Zeit hier. Da bediente mich eine junge Frau … die Haare so ähnlich wie Sie!«, meinte er achtsam und fesselte sie mit seinem Blick. »Arbeitet sie nicht mehr hier? Äh, ich glaube, sie hieß Laura!« Jasmin fand ihn sehr attraktiv und lächelte ihn an. »Laura ist nun im Mutterschutz. Sie hat eine kleine Tochter zur Welt gebracht. Genau am Heiligen Abend«, meinte sie freizügig.
Gianni war perplex und vor allem froh, dass der Klatsch im Friseursalon überall die Ehre machte. »Oh ein Christkind«, rief er aus. »Ein schönes Weihnachtsgeschenk!«
Mit einer Geste führte die junge Frau den Herrn in die Frisierabteilung, während sie kommentierte: »Na geplant war das nicht! Laura ist gestürzt. Sie kann von Glück reden, dass ihr nichts passiert ist. Das Baby mussten die Ärzte sicherheitshalber holen.« Er schaute Jasmin so erschrocken an, sodass sie ziemlich erstaunt dreinblickte, und meinte tröstlich: »Es ist alles in Ordnung mit der Kleinen. Keine Sorge! Bei ihren Genen überlebt sie etliche Anschläge.«
Gianni musste plötzlich lachen, zumal er wusste, dass die Frau auf den Vater des Kindes anspielte. »Puh, scheint ja prächtige Erbanlagen zu haben!«
»Das können Sie laut sagen!« Jasmin zeigte auf einen Sessel.
»Setzen Sie sich hierher bitte!«, meinte sie und ließ ihn Platz nehmen. »Meine Kollegin wird Ihre Wünsche bestens erfüllen. Ich bin für die Kosmetik zuständig, falls Sie später noch eine Gesichtsmaske möchten.« Sie musste kurz auflachen. »… und wenn Sie sich unverstanden fühlen, dann rufen Sie einfach! Ach … und was das Erbgut betrifft. Die kleine Alessandra wird in England erzogen. So richtig mit Manieren! Laura verlässt demnächst Deutschland denn sie
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