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Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)

Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)

Titel: Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Hände weiß zutage traten, als sie das Geländer des Balkons umfasste, etwas zu sagen hatte, dann, dass ihr dieser ungeplante Auftritt entsetzlich peinlich war.
    Der Applaus erstarb, und Juliet hob das Mikrofon erneut an ihren Mund. »Danke, dass Sie alle gekommen sind. Bitte genießen Sie auch weiter das Essen, den Wein und die wunderbare Band.« Dann legte sie das Mikro auf das kleine Tischchen, wandte sich erneut an ihre Assistentin, die ermattet gegen das Geländer gesunken war, und meinte: »Roxanne, es tut mir furchtbar Leid – ich habe nicht nachgedacht. Andernfalls hätte ich Sie ganz bestimmt nicht vor all diesen Leuten in Verlegenheit gebracht.«
    Immer noch mit hochrotem Gesicht wandte sich Roxanne ihr zu. »Heiliges Kanonenrohr, entschuldigen Sie sich bloß nicht.« Sie bedachte Juliet mit einem etwas schiefen Lächeln und erklärte: »Ich bin furchtbar stolz darauf, dass Sie mir diese Ehre erwiesen haben, und es ist einfach lächerlich, dass ich zu einer regelrechten Salzsäule erstarre, sobald ich Publikum bekomme. Da ich unter normalen Umständen nicht gerade auf den Mund gefallen bin, konnten Sie das schwerlich wissen.« Sie richtete sich auf, runzelte die Stirn, wandte sich noch einmal dem Geländer zu und rüttelte ungeduldig mit der Hand daran herum. »Was ist bloß mit diesem Ding los? Es fühlt sich schrecklich -« Noch ehe sie den Satz beendet hatte, brach ein Stück der Reling ab und sie verlor vor Juliets entsetzten Augen das Gleichgewicht …
    … ihr rechter Fuß glitt ab, und Juliet machte einen Satz nach vorn, schloss genau in dem Moment, in dem auch noch ihr linker Fuß den Halt verlor, beide Hände fest um ihren einen Unterarm und wäre angesichts des plötzlichen Gewichts, das von unten an ihr zerrte, um ein Haar ebenfalls kopfüber abgestürzt.
    »Nein!« Durch die Schreie der unten versammelten Gäste drang Beaus dröhnende Stimme an ihr Ohr, und sie spürte, wie er ihr einen seiner muskulösen Arme um die Taille schlang und sie fest an seinen Körper zog. Sie beugte sich vornüber und hatte das Gefühl, dass das Gewicht der Assistentin ihre Schultergelenke aus den Pfannen riss.
    Roxanne baumelte hilflos in der Luft, machte eine halbe Drehung und drehte sich wieder zurück. Es entsetzte Juliet, dass das Einzige, was ihre Assistentin davon abhielt, auf den Marmorboden im Foyer zu krachen, die Kraft ihres eigenen schmächtigen Oberkörpers war, und noch während sie dies dachte, begann der Arm der anderen Frau ihr zu entgleiten.
    »Nein!«
    Tränen der Angst und Frustration stiegen ihr in die Augen, und sie nahm Roxannes kreidebleiches Gesicht nur noch verschwommen wahr. Roxannes Arm rutschte noch etwas tiefer. Sie war einfach zu schwach.
    Dann schob Beau plötzlich einen Arm an ihr vorbei und legte, während sie spürte, dass er alle Muskeln straffte, direkt oberhalb von ihren eigenen Fingern seine Hand um Roxannes Arm.
    »Lass sie los und -«
    »Nein!«
    »Juliet, hör mir zu«, wies er sie mit barscher Stimme an. »Lass sie los und geh mir aus dem Weg. Ich habe sie. Ich verspreche dir, ich habe sie. Aber ich kann sie nicht hochziehen, solange du vor mir stehst.«
    So schwer war ihr in ihrem ganzen Leben noch nie etwas gefallen, doch sie bog gehorsam ihre Finger einzeln auseinander, ließ den Arm der Assistentin los und stolperte, als Roxanne nicht sofort in die Tiefe stürzte, eilig aus dem Weg. Dann kniete sie sich keuchend auf den Boden und verfolgte, wie Beau selber auf die Knie ging und fragte: »Miss Roxanne, können Sie mich hören? Gucken Sie mich an, Süße – so ist’s richtig, so ist’s richtig, gucken Sie mich immer weiter an. Jetzt heben Sie den zweiten Arm über den Kopf. Nein, gucken Sie nicht nach unten! Geben Sie mir einfach Ihre andere Hand und dann ziehe ich Sie innerhalb von zwei Sekunden rauf, okay?«
    Roxanne antwortete nicht, ließ jedoch gehorsam das herausgebrochene Geländerstück, das sie bisher nicht losgelassen hatte, fallen und Beau wiederholte, als es krachend in der Tiefe aufkam: »Nein, gucken Sie nicht nach unten. Geben Sie mir einfach Ihre Hand. Kommen Sie, jetzt – so ist’s gut, Süße, so ist es gut – ich habe Sie!«
    Die Muskeln seiner Schultern, seines Rückens und seiner beiden Oberarme zeichneten sich deutlich unter seiner Jacke ab, er zog Roxanne kraftvoll zurück auf den Balkon, drückte sie Juliet in den Arm, und die beiden Frauen klammerten sich schluchzend im Knien aneinander fest. Juliet hörte wie aus weiter Ferne, dass Beau

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