Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)
ging er zum Pingelpott, der untätig wie immer unten in der Eingangshalle stand, packte ihn am Ellbogen und drehte ihn unsanft zu sich herum, obgleich er dadurch Pfeffers Unterhaltung mit einem der ehrenwerten Gäste unterbrach. »Ich will, dass Gardner diese Sache übernimmt«, knurrte er zwischen zusammengebissenen Zähnen. »Und ich will ihn gleich.«
Klugerweise widersprach ihm Pfeffer nicht. Offenbar war ihm bewusst, dass Beau ihn fertig machen könnte, nachdem er in der letzten Woche einfach nicht auf seine unzähligen Forderungen nach zusätzlichen Leuten eingegangen war, die genau so etwas verhindern sollten. Er zog ein schlankes Handy aus der Innentasche seiner Smokingjacke, wählte eilig eine Nummer, sagte ein paar Sätze und schob es bereits drei Minuten später wieder in die Jackentasche. »Er ist in zehn Minuten da.«
Ohne ihm auch nur zu danken, machte Beau entschieden kehrt, suchte sich zwei etwas kräftigere Kellner und stellte sie, bis die Kollegen endlich kämen, zur Bewachung sowohl des Vorder- als auch des Hinterausgangs ab. Ginge es nach ihm, würde kein Mensch das Haus verlassen, ehe nicht jeder einzelne der Gäste vernommen worden war.
Doch anscheinend hatte sowieso niemand die Absicht, jetzt bereits zu gehen. Mit jedem Glas Champagner, das von einem der Tabletts genommen wurde, schwoll der Lärm der aufgeregten Stimmen noch ein wenig an. Dank des Beinahe-Todesfalles war die Cocktailparty plötzlich sogar interessanter als der Karnevalsball bei Comus, der bis heute Abend die exklusivste Veranstaltung in ganz New Orleans gewesen war.
Trotzdem war Beau erleichtert, als er nach ein paar Minuten Luke zusammen mit drei uniformierten Beamten das Haus betreten sah. Zwei der Männer wies er an, die Kellner abzulösen, die neben den Türen Posten bezogen hatten, den dritten schickte er hinüber zu Juliet und Roxanne, und dann klärte er mit kurzen Worten Luke über die Geschehnisse des Abends auf.
»Das ist doch vollkommen verrückt«, meinte sein Freund verblüfft.
»Ja, das finde ich auch«, stimmte er ihm unumwunden zu. »Falls dies das Werk eines fanatischen Geschichtsfreunds ist, der die Geschäfte des Hotels bereits vor der Eröffnung zum Erliegen bringen will, dann geht er die Sache völlig verkehrt an. Verdammt, dieser Scheiß bringt dem Garden Crown garantiert jede Menge Publicity ein. Vielleicht nicht in den Gesellschafts- oder in den Wirtschaftsspalten, wo die Crown Hotels am liebsten stehen, aber wie die Menschen nun mal sind, werden sie in Scharen kommen, um Juliet in Augenschein zu nehmen und zu sehen, was für eine Frau eine derartige Leidenschaft in einem anderen Menschen weckt. Und wenn kein Rettet-die-historischen-Gebäude-Irrer hinter dieser Sache steckt … tja, ich gucke mir morgen mal ihre Familie etwas genauer an.«
»Du denkst, dass ihr toller Daddy vielleicht finanziell in der Klemme steckt?«
»Ich weiß selber noch nicht, was ich denke, aber ich lasse keine der Möglichkeiten außer Acht. Ich weiß, dass auch diese antike Waffe irgendeine Rolle in der Geschichte spielt. Mein Gefühl sagt mir, dass sie der Schlüssel zu dem Ganzen ist, und ich werde nicht eher Ruhe geben, als bis ich das Ding gefunden habe. Irgendwas ist an der ganzen Sache faul.«
»Das glaube ich auch«, pflichtete Luke ihm bei. »Ich kann zwar noch nicht sagen was, aber irgendetwas scheint hier wirklich nicht zu stimmen.«
»Danke, Luke. Ich wusste, dass du bei diesem Fall der beste Partner für mich bist.« Beau zögerte und fuhr dann widerstrebend fort: »Hör zu … wegen der Sache mit Josie Lee. Vielleicht habe ich wegen eurer Beziehung ein bisschen überreagiert.«
»Findest du?«, fragte Luke ihn schnaubend. »Das ist ja wohl hoffnungslos untertrieben – du hast vollkommen überreagiert.«
Beau runzelte die Stirn. »Vielleicht habe ich mit meiner Vermutung ein bisschen danebengelegen.«
»Ein bisschen? Du warst meilenweit von den Tatsachen entfernt.«
Beau reckte erbost den Kopf. »Hör zu, du Arschloch, ich versuche gerade, mich zu entschuldigen.«
»Das nennst du Entschuldigung?« Luke reckte ebenfalls das Kinn. »Alles, was ich von dir höre, ist vielleicht, eventuell, möglicherweise. Du Blödmann hast deine Schwester zum Weinen gebracht, und zwar nicht nur einmal. Glaubst du, ich hatte das, was zwischen ihr und mir passiert ist, irgendwie geplant? Dann denk lieber noch mal nach. Aber ich bin derart verrückt nach ihr, dass ich kaum noch gerade gucken kann, und es gefällt mir ganz
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