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Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)

Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)

Titel: Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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passieren«, erwiderte er spöttisch.
    Sie gab ihm keine Antwort auf diesen Seitenhieb, sondern blickte schweigend aus dem Fenster, ehe sie ihn nach ein paar Augenblicken wieder ansah und erklärte: »Ich versuche, Sie mir mit einer Schwester vorzustellen, aber irgendwie will mir das nicht gelingen.«
    Er lachte dröhnend auf. »Nein? Dabei habe ich nicht nur eine Schwester, sondern drei.« Er blickte weiter geradeaus auf den Verkehr, merkte jedoch, dass sie ihn prüfend ansah.
    »Gott, wie wunderbar«, hörte er sie mit so leiser Stimme murmeln, dass ihm klar war, dass sie mit sich selber sprach. Dann rutschte sie ein wenig auf ihrem Sitz herum und sagte: »Ich war ein Einzelkind.«
    Angesichts der Wehmut, die dabei in ihrer Stimme mitschwang, zog sich sein Magen mitfühlend zusammen, und er richtete sich eilig kerzengerade auf. Oh, nein. Nein, nein, nein, nein, nein. Er würde sich ganz sicher nicht von diesem Weibsbild um den Finger wickeln lassen. Er hatte viel zu viel Köpfchen, um die sentimentale Falle zuschnappen zu lassen. Und weshalb zum Teufel war sie plötzlich derart mitteilsam? Er drehte seinen Kopf und bedachte sie mit einem kurzen, herablassenden Blick. »Armes, kleines, reiches Mädchen. Ich bin sicher, dass dir dein Daddy einen ganzen Lastwagen mit Spielsachen gekauft hat, damit du die Leere nicht so spürst.«
    Oh, nein, er würde keine Schuldgefühle haben, weil sie ihn derart schockiert ansah, als hätte er ihr gerade einen Schlag mit dem Handrücken auf einen ihrer eleganten Wangenknochen versetzt. Trotzdem entfuhr ihm hörbar der Atem, den er angehalten hatte, als ihr Blick urplötzlich kalt und distanziert wurde.
    »Zu Ihrer Information: ich habe meinen Vater während meiner Kindheit nicht allzu oft gesehen«, erklärte sie mit ruhiger, würdevoller Stimme und wandte sich entschieden von ihm ab.
    Oh, verdammt. Tja, Pech, aber das war ihm vollkommen egal. Es-war-ihm-vollkommen-egal.
    Juliet starrte blind aus dem Seitenfenster auf die vorbeifliegenden Häuser. Sie würde den Schmerz und die Enttäuschung über einen Vater, der kaum Zeit für sie hatte, wie auch sonst immer einfach unterdrücken oder besser noch, sie schlösse ihn erneut in dem kleinen schwarzen Kästchen ein, das sie extra zu diesem Zweck vor Jahren in ihrem Inneren eingerichtet hatte.
    Wahrscheinlich hatte sie nichts anderes dafür verdient, dass sie dem Verlangen, endlich auch einmal in ihrem Leben etwas Aufregung zu finden, einfach nachgegeben hatte. Sie hatte mit der bevorstehenden Hoteleröffnung alle Hände voll zu tun, und sie wusste sicher, dass Beauregard Dupree ihr nichts als Schwierigkeiten machte – trotzdem hatte sie sich einfach ohne ein Wort des Protestes von ihm aus einer Geschäftsbesprechung zerren lassen, um endlich einmal eine Spur von Verwegenheit an den Tag zu legen und weil es Celeste Haynes wegen ihres verspäteten Erscheinens verdient hatte, dass sie sie einfach sitzen ließ. Da er ihr den Anflug freundschaftlichen Interesses jedoch derart schlecht vergolten hatte, legte sie von nun an besser wieder ihre vertraute, schützende Reserviertheit an den Tag.
    Im Inneren des Wagens war es wie in einem Ofen. Der feuchte, mit schweren Düften angereicherte Wind wehte durch das offene Fenster, zupfte an ihren Haaren, drückte gegen ihre Lungen, und die von der Sonne ausgeblichenen, abblätternden, einstmals leuchtend bunten Farben an den Wänden der Gebäude hüllten sie, während der Wagen an ihnen vorbeischoss, in ein geradezu exotisches Ambiente.
    Sie fühlte keine Reserviertheit – das war das Problem. Ein Körnchen wenn auch widerstrebender Aufsässigkeit hatte sich tief in ihrem Herzen eingegraben, und das hiesige Klima schien es ebenso zu nähren wie die Farne, die aus den kleinsten Spalten in den Gehwegen und Treppen der Umgebung sprossen und dort üppig gediehen. Außerdem rief die Atmosphäre dieser Stadt eine Sinnlichkeit und Lässigkeit in ihrem Innern wach, die es zur reinsten Last machte, auch nur eine straffe Körperhaltung zu bewahren, ganz zu schweigen davon, sich steif und wohlerzogen zu gebärden, wie es ihr über Jahre hinweg anerzogen worden war. Hier in New Orleans machte es ihr große Mühe, all diese Dinge aufrechtzuerhalten, und vielleicht waren sie der Mühe ja auch wirklich überhaupt nicht wert?
    Dann hatten sie und Beau wie bereits am Vormittag das French Quarter mit seiner Musik, seinem Lärm und seinen sexuellen Lockungen wieder erreicht. Um diese Zeit jedoch drängten sich

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