Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)
Porzellanteller, den Celeste ihr reichte, und stellte ihn zur Seite. »So. Wegen des Terminplans, Celeste -«
»Ein Plätzchen?« Jetzt hielt Celeste eine zarte Schale in der Hand.
»Danke, nein. Was -«
»Erzählen Sie mir von Ihrer Familie, meine Liebe.«
Juliet unterdrückte einen Seufzer. »Mein Vater ist ein Lowell von den Lowells aus Boston. Meine Mutter war eine Astor, und aufgezogen wurde ich von Rose Elizabeth Astor, meiner Großmutter mütterlicherseits.« Sie nahm einen kleinen Schluck von ihrem Eistee.
»Sie muss eine echte Dame sein. Das erkennt man an Ihrem hervorragenden Benehmen.«
»Danke, sehr freundlich, dass Sie das sagen. Nun aber, wegen -«
»Mein Edward ist natürlich ein Haynes, während ich selbst eine der letzten Butlers bin. Dieses Haus ist beinahe zweihundert Jahre lang unser Familiensitz gewesen. Da ich der weiblichen Linie der Familie entstamme, konnte ich das Anwesen natürlich nicht erben, aber wie Sie wissen, hatte man Edward und mir die Pflege des Hauses und des Grundstücks angetragen, bis Ihr Unternehmen mit dem Übernahmeangebot an die Erbengemeinschaft herangetreten ist.«
Eigentlich war der Butler Trust Fonds an sie herangetreten, doch statt ihr Gegenüber zu verbessern, machte Juliet der Frau ein Kompliment: »Und Sie haben das Anwesen hervorragend in Schuss gehalten«, bevor sie entschieden fortfuhr: »Jetzt sollten wir uns über den Terminplan unterhalten, den Sie aufgestellt haben. Ich würde gern darüber sprechen, um zu wissen, welche Termine ich mir selbst bis zur offiziellen Eröffnung freizuhalten habe.« Sie stand auf, kehrte zurück an ihren Schreibtisch, drückte den Knopf der Gegensprechanlage und sagte: »Roxanne, kommen Sie bitte und bringen meinen Terminkalender mit.«
Als sie wieder auf dem Sofa Platz nahm, kam ihre Assistentin durch die Tür, und Juliet sah sie lächelnd an. »Ziehen Sie sich einen Stuhl heran. Celeste, ich glaube, meine Assistentin Roxanne kennen Sie bereits? Sie beide werden eng zusammenarbeiten, damit es terminlich nicht zu irgendwelchen Kollisionen kommt.«
»Ich hatte angenommen, wir beide würden zusammen arbeiten.«
»Das werden wir, aber natürlich bin ich anders als Roxanne nicht die ganze Zeit im Haus.«
»Aber sie ist nur -«
»Meine rechte Hand.«
»Ja, natürlich«, erwiderte Celeste, doch Juliet wusste, dass sie hinter ihrem tadellosen Benehmen eine gehörige Portion Standesdünkel verbarg. In den Kreisen, in denen Juliet sich bewegte, gab es jede Menge solcher Frauen. Sie legten größeren Wert auf die Abstammung als auf die persönlichen Leistungen von einem Menschen, und jede dieser Matronen, die jemals mit Roxanne in Kontakt gekommen waren, hatte diese verächtlich als kleine Tippse abgetan.
Juliet wandte sich an ihre Assistentin. »Ein Sandwich, Roxanne? Celeste, gibt es noch einen Teller?«
»Nein, ich fürchte, Lily hat nur für uns beide Teller mitgebracht.«
»Tja, dann können Sie sie sicher darüber informieren, dass wir noch einen Teller brauchen. Bis sie damit kommt, kann Roxanne meinen Teller haben.« Mit abgespreiztem kleinem Finger nahm Juliet ihr winziges, krustenloses Sandwich in die Hand, reichte ihr Geschirr Roxanne, schob sich das Häppchen in den Mund, griff nach dem Teller mit den Broten und hielt ihn ihrer Assistentin hin. »Probieren Sie am besten eins von jeder Sorte. Dazu vielleicht ein Plätzchen?«
»Vielen Dank«, antwortete Roxanne mit einem Lächeln. »Sehr gern.«
Also hielt ihr Juliet auch die Plätzchenschale hin. »Und jetzt kommen wir zum Geschäft. Celeste, haben Sie die Liste der Feierlichkeiten mitgebracht, an denen ich teilnehmen soll?«
Für gewöhnlich machte ihre Arbeit Juliet den allergrößten Spaß. Heute jedoch fühlte sie sich seltsam eingeengt, wie damals als kleines Mädchen, wenn sie die Kinder des Gärtners hatte barfuß durch den Garten laufen sehen, während sie mit kerzengeradem Rücken im Haus auf ihrem Stuhl gesessen hatte, weil sie von ihrer Großmutter zum Tee gezwungen worden war. Es fiel ihr schwer, ruhig auf der Couch sitzen zu bleiben und sich zu konzentrieren. Am liebsten wäre sie unruhig auf ihrem Platz herumgerutscht, aufgestanden und gelaufen oder hätte sich im Kreis gedreht, bis sie schwindlig auf dem Teppich zusammenbrach.
Was sie natürlich unterließ. Doch als plötzlich die Tür aufging, Beau ins Zimmer blickte und übellaunig knurrte: »Es ist halb fünf. Können wir vielleicht endlich gehen?«, wäre sie am liebsten aufgesprungen und
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