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Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)

Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)

Titel: Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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und wusste, ihre Großmutter wäre von jedem einzelnen dieser Lokale vollkommen entsetzt. Ihr Vater … nun ja, Vater wäre es wahrscheinlich nicht, denn er war schließlich ein Mann, und ihn hatten ganz sicher nicht zeit seines Lebens irgendwelche Vorschriften oder Verbote regelrecht erstickt. Obwohl er natürlich erwarten würde, dass sie völlig entgeistert von dem Schmutz und von der Unanständigkeit wäre, der sie auf Geheiß ihres Beschützers ausgeliefert war.
    Doch sie hatte die Befürchtung, dass sie ganz allmählich regelrecht Gefallen an diesem anrüchigen Treiben fand.
    Es war bereits fast dunkel, als sie eine Bar betraten, neben deren Eingang auf einem Schild zu lesen war: »FÜNFZIG WUNDERSCHÖNE FRAUEN UND EINE -«
    »- deren Geschlecht nicht sicher festzustellen ist?«, las Juliet laut, bevor sie von der von Laternen erleuchteten Straße ins Dämmerlicht des Ladens trat. »Was um Himmels willen hat das zu bedeuten?« Da ihr jedoch laute Musik aus dem Innern des Lokals entgegenschlug, erwartete sie keine Antwort.
    Sonnenuntergang hieß nicht, dass die mörderische Hitze abnahm, und da die Belüftung dieser Kneipe einzig aus zwei langsam rotierenden Deckenventilatoren bestand, stolperte Juliet mit glühend heißem Kopf hinter Beau in Richtung Theke, wo eine rauchige Stimme sie mit einem »He, Beaure-gard. Du kommst gerade zur rechten Zeit – du bist genau der, den ich brauche« in Empfang nahm.
    »He, Shell-Ellen, wie geht’s? Du siehst wirklich gut aus.«
    »Genau wie du. Sehr gut.« Die Frau bedachte ihn mit einem verführerischen Lächeln, atmete tief ein, straffte ihre Schultern und streckte ihre beeindruckende, mit Sommersprossen übersäte Brust so weit es ging nach vorn. »Beau, Süßer, du müsstest mir eine klitzekleine Gefälligkeit erweisen. Weißt du, ich habe vor ein paar Tagen einen Strafzettel wegen zu schnellen Fahrens zugeschickt bekommen -«
    »Shell, ich habe dir bereits beim letzten Mal gesagt, dass es das letzte Mal war. Du musst einfach lernen, langsamer zu fahren.«
    »Oh, bitte. Das sagt gerade der Richtige«, murmelte Juliet.
    Beau rammte ihr einen Ellenbogen in die Seite, und die Frau hinter der Theke sah sie fragend an. »Und wer ist deine kleine Freundin, Beau?«
    Juliet war darauf gefasst, dass auch dieses Mal die Geschichte von Cousine Juliet käme, aber Beau war offenbar ein Mann, der sich nicht gerne wiederholte, und so zog er seine schwarzen Brauen in die Höhe und fragte mit erstaunter Stimme: »Du willst mich wohl veräppeln. Jetzt sag bloß nicht, dass du sie nicht erkennst – die berühmte Rosebud La-Tush und ihre wunderbaren Fächer. Sie ist hier, um einen Kerl zu treffen, mit dem sie wegen eines Jobs verabredet ist.«
    »Ach ja?« Shell-Ellen sah Juliet ein wenig skeptisch an. »Dann musst du wirklich eine Supershow abziehen, Schwester, denn auch wenn du ziemlich lange und vielleicht sogar wohlgeformte Beine hast, ist es um deine Titten wohl eher schlecht bestellt.«
    » Wie bitte -«
    »Die braucht sie nicht«, beeilte sich Beau, Shell-Ellen zu versichern, und wandte sich Juliet mit blitzenden Augen zu. »Los, zeig ihr deine Fächer, Rosenknospe.«
    Juliet rollte mit den Augen. »Das findet er ganz einfach witzig«, erklärte sie der anderen Frau und zuckte, als diese sie verwundert ansah, gleichmütig mit den Schultern. »Aber in einem kleinen Hirn ist eben auch nur Platz für bescheidene Ideen – und was soll ich sagen? Man kann sich eben nicht immer aussuchen, von wem man sich bewachen lässt.«
    »Das könntest du durchaus, wenn du nur endlich einmal deinen hübschen Hintern schwingen und dich auf die Suche nach dem richtigen Wachhund machen würdest. Der Wachhund kann sich das Objekt, das er bewachen soll, ja wohl nicht selbst aussuchen.«
    Juliet hatte sich inzwischen derart an die verführerische Hintergrundmusik in den Striplokalen gewöhnt, dass sie sie abgesehen davon, dass die Klänge ihre Glieder weicher werden ließen, nicht mehr bewusst wahrnahm. Der plötzliche Trommelwirbel allerdings sowie die laute Männerstimme, von der die nächste Darbietung angekündigt wurde, waren nicht zu überhören. »Und nun, Ladies and Gentlemen, die Person, auf die Sie alle gewartet haben – Ms Lola Benoit!«
    Im Rhythmus der dröhnenden Klänge eines Basses erschien auf der Bühne eine atemberaubende Frau. Anders ließ sie sich ganz einfach nicht beschreiben. Sie war über einen Meter achtzig groß, hatte kastanienbraune, sanft gewellte Haare, milchig weiße

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