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Immer eine Frau auf Eis

Immer eine Frau auf Eis

Titel: Immer eine Frau auf Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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daß ich nie wollene
Unterwäsche kaufe .«
    »Bis zum Schlafzimmer ist es
aber ziemlich weit«, sagte ich. »Ich will auf jeden Fall vermeiden, daß du
vorher müde wirst .«
    Damit kroch ich von der Couch,
Umschlag ihre Knie und hob mir Nina über die Schulter.
    »Danny Boyd«, keuchte sie,
»wenn du mich noch einmal unter die kalte Dusche stellst, bringe ich dich um !«
    »Nichts liegt mir ferner«,
versicherte ich und steuerte in Richtung Schlafzimmer.
     
     
     

5
     
    Ich sah zu, wie Nina noch eine
Scheibe Toast mit Butter bestrich, und schauderte leicht. »Außer dir habe ich
noch niemanden kennengelernt, der schon zum Frühstück fünf Gänge schafft«,
sagte ich wahrheitsgemäß. »Wann hast du denn das letzte Mal zu essen bekommen —
im Herbst 1963 ?«
    »Das kommt von heute nacht «, mampfte sie
zufrieden. »Ich habe schon immer gesagt, nichts macht so guten Appetit wie die
Liebe .«
    »Du bist ausgesprochen nett,
hübsch und sexy«, brummte ich, »aber deine Konversation am Frühstückstisch
dreht sich ausschließlich ums Essen. Können wir nicht das Thema wechseln ?«
    »Okay«, nickte sie freundlich.
»Worüber wollen wir uns unterhalten ?«
    »Peter Pell ?« schlug ich vor.
    Sie erstickte fast an ihrem
Toast. »Wage es nicht, diesen Namen noch einmal in meiner Gegenwart zu erwähnen .«
    »Dann fangen wir eben bei
Charlie Vanossa an«, konzedierte ich. »Wie lange
kennst du ihn schon ?«
    Nina dachte einige Sekunden
angestrengt nach. »Seit etwa einem Jahr, glaube ich. Wir hatten einmal eine
Party, und da haben ihn die Jungens mitgebracht .«
    »Die Jungens ?« hakte ich ein.
    »Ja, weißt du... wahrscheinlich
sind sie alle schwul, aber wir haben mal in einer Revue zusammengearbeitet. Das
ist natürlich schon länger her«, fügte sie schnell hinzu. »Ich bin inzwischen
eine richtige Schauspielerin geworden .«
    »Selbstverständlich«,
bestätigte ich höflich.
    »Es ist ganz angenehm, sie bei
einer Party dabeizuhaben«, fuhr sie fort. »Ich meine, sie nehmen sich den
Mädchen gegenüber wenigstens keine Frechheiten heraus.
Charlie hielt ich eigentlich auf Anhieb für den typischen Bubi und war deshalb
völlig überrascht, als ich hörte, daß er verheiratet sei. Später waren Peter
und ich auch mal bei den Vanossas eingeladen, und
diese Karen flirtete auf Teufel komm raus mit Peter. Charlie saß die ganze Zeit
einfältig grinsend daneben und ließ sich vollaufen .
Nach diesem Abend hatten Peter und ich unseren ersten handfesten Krach. Er
wollte zwei Tage lang nicht mehr mit mir reden. Aber wie dem auch sei«, sie
zuckte die Schultern, »das ist ja jetzt alles vorbei .«
    »Glaubst du, daß Pell mit ihr
liiert war ?« fragte ich.
    »Natürlich !« fauchte sie. »Aber er ist wie immer zu mir zurückgekommen .«
    »Weißt du zufällig auch, ob er
mal mit einer gewissen Mrs. Randolph liiert war ?«
    Sie musterte mich kühl. »Für wen
hältst du mich eigentlich? Glaubst du, ich hätte ihn jedesmal ,
wenn er nicht nach Hause kam, nach dem Namen gefragt? Oder vielleicht alles
schön in ein Büchlein geschrieben ?«
    »Entschuldige. Ich dachte
nur...«
    »Nein.« Sie ließ den Blick
nicht von mir. »Wer soll übrigens diese Mrs. Randolph
sein ?«
    »Eine gute Bekannte von Charlie
und Karen Vanossa «, erwiderte ich ausweichend. »Es
hätte ja möglich sein können, daß du...«
    »Warum fragst du die Vanossas nicht selbst ?« fauchte
sie.
    »Leider kann ich keinen von beiden
erreichen«, sagte ich. » Jedesmal , wenn ich anrufe,
meldet sich dieses stumpfsinnige Mädchen und sagt...«
    »...Mr. und Mrs. Vanossa sind verreist und kommen erst in ein paar
Wochen zurück .« Nina grinste triumphierend. »Den Trick
hat uns Karen damals verraten. Sie haben die Stimme des Mädchens auf Tonband
aufgenommen, und wenn sie nicht gestört werden wollen, lassen sie einfach das
Band ablaufen. Ich dachte immer, Privatdetektive wären besonders schlau ?«
    »Meinst du wirklich, sie waren
die ganze Zeit...«
    Das Klingeln des Telefons
unterbrach meine Rede. Ich ging ins Wohnzimmer und nahm den Hörer ab.
    »Mr. Boyd?« Es klang höflich
und leicht um Vergebung heischend. »Hier ist Charlie Vanossa .
Sie erinnern sich doch hoffentlich noch an mich ?«
    »Sie sind ein so ungewöhnlicher
Mensch«, sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen, »daß ich fast Tag und Nacht
an Sie denke .«
    »Wirklich? Das ist aber reizend
von Ihnen, Mr. Boyd .« Er schien meine Worte
tatsächlich ernst genommen zu haben. »Könnten Sie mir einen

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