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Immer eine Frau auf Eis

Immer eine Frau auf Eis

Titel: Immer eine Frau auf Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Es geht doch alles nur um ein schmutziges Geschäft. Wieviel ?«
    »Sie haben von Berufsethos
gesprochen, Charlie«, erinnerte ich ihn. »Beklagen Sie sich also nicht, wenn
ich jetzt ethisch werde. Ich kann weder von Ihnen noch von Ihrer Frau Geld
annehmen, weil ich eine neue Klientin habe, deren Mann ich suchen soll. Und ich
gehe wohl nicht fehl in der Annahme, daß dieser Auftrag einer Suche nach der
verschwundenen Leiche aus dem Wochenendhaus gleichkommt .«
    »Sie wechseln die Klienten wie
schmutzige Wäsche, Danny«, sagte er unbeteiligt. »Warum denken Sie nicht
praktisch und legen auch diese Klientin ab? Als Gegenleistung für einen
hübschen Scheck? Nennen Sie Ihren Preis, und Sie brauchen nichts weiter zu tun,
als zu kassieren. Eine Tätigkeit, die nicht nur Ihrem Nervenkostüm, sondern
auch Ihrem Gesundheitszustand sehr zustatten käme.«
    »Charlie«, ich lächelte ihm
freundlich zu, »sehen wir der Tatsache ins Gesicht, daß Sie mir nicht liegen.
Ich hasse Leute, die mich verladen wollen. Sie haben mich zum Narren gehalten
und Ihre Frau ebenfalls. Ich stehe vor Ihnen wie ein Anfänger da, obwohl doch
gerade in meinem Beruf Gewieftheit alles bedeutet.
Das ist nur einer der Gründe, weshalb Sie nicht genug Geld haben, um mich jetzt
auszuzahlen .«
    Er warf erregt den Kopf zurück.
»Fünftausend, Danny? Würden die Ihren verletzten Stolz besänftigen? Fünftausend
Dollar wollen Sie wegwerfen ?«
    »Ich ziehe vor, mir jeden
Dollar ehrlich zu verdienen — auch wenn für Sie einige persönliche
Unannehmlichkeiten damit verbunden sein sollten«, knurrte ich.
    Seine Augen hatten wieder den üblichen
leeren Ausdruck. »Ist das Ihr letztes Wort, Danny? Endgültig?«
    »Darauf können Sie Gift
nehmen«, bestätigte ich.
    »Sie komplizieren die Dinge
so«, klagte er. »Wenn ich etwas auf der Welt verabscheue, dann physische Gewalt .«
    »Wollen Sie mir etwa die Nase
einschlagen, Charlie ?« fragte ich spöttisch. »Sie
können...«
    Ich brach ab, da mir ein
Pistolenlauf unsanft gegen die Rippen gedrückt wurde. Als ich mich umwandte,
stand Lechner neben mir, eine Waffe in der Hand.
    »Halten Sie Ihre große Klappe,
Boyd«, sagte er kalt. »Charlie muß sich überlegen, was wir mit Ihnen machen .«
    Charlie nippte mit gerunzelter
Stirn an seinem Glas und blickte dann ausgesprochen unglücklich hoch. »Es ist
alles so sinnlos«, konstatierte er bitter. »Da versucht man, nett zu den Leuten
zu sein, bietet ihnen sogar eine beträchtliche Summe für reines Nichtstun, und
was hat man davon ?«
    »Sie beißen die Hand, die sie
füttert«, rief Rodney Martin schrill. »Was Boyd jetzt auch geschieht, Charlie,
ich kann nur sagen, er ist selber schuld .«
    Charlie schloß gequält die
Augen. »Ich kann Gewalt einfach nicht ertragen«, sagte er verdrießlich. »Sperr
ihn in den Keller, Don. Dann habe ich Zeit, mir die ganze Sache in Ruhe durch
den Kopf gehen zu lassen .«
    »Haben Sie gehört ?« Lechner bohrte die Pistole tiefer, um seinen Worten
Nachdruck zu verleihen. »Setzen Sie sich in Bewegung, Boyd .«
    »Ja, ja«, sagte ich nervös,
»ganz wie Sie wünschen. Aber seien Sie vorsichtig mit dem Schießeisen .«
    Er lachte leise. »Ich habe Sie
gleich für einen Blender gehalten. Wenn Sie schön brav sind, wird Ihnen nichts
passieren .«
    Wir gingen durch die Diele in
die Küche, von wo eine Tür zur Kellertreppe führte. Ich blieb zögernd auf der
ersten Stufe stehen.
    »Immer schön weiter«, sagte
Lechner hinter mir.
    »Da unten ist es dunkel«, erklärte
ich. »Gibt es hier kein Licht ?«
    »Weiß nicht«, erwiderte er
ungeduldig. »Wer will denn schon für ein Würstchen wie Sie Strom vergeuden ?«
    »Hören Sie !« Ich drehte mich um und blickte ihn flehentlich an. »Ich leide unter Platzangst.
Wenn ich nur fünf Minuten allein im Dunkeln bleiben muß, bekomme ich Zustände.
Machen Sie doch bitte Licht .«
    Die kalten grauen Augen
belebten sich etwas, als er mich angrinste. »Vielleicht wird sich Charlie
entschließen, Sie sogar ein paar Tage da unten festzuhalten, Boyd? Wie wäre das ?«
    »Bitte!« Ich wimmerte fast.
»Ich werde verrückt da unten, ich kenne das .«
    »Na, da brauchen Sie sich ja
nicht sehr umzustellen .« Das Grinsen wurde zu einem
sadistischen Kichern. »Schreien Sie ruhig ein bißchen, falls Sie das
erleichtert, Boyd, die Wände sind schalldicht .«
    »Bitte«, sagte ich mit
erstickter Stimme. »Sie können sich nicht vorstellen, wie das ist. Ich flehe
Sie an, Lechner !« Ich ging sogar vor

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