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Immer eine Frau auf Eis

Immer eine Frau auf Eis

Titel: Immer eine Frau auf Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ihm auf die Knie,
um es realistischer zu machen.
    »Betteln Sie ruhig weiter«,
stichelte er. »Es hilft Ihnen zwar nichts, aber ich höre Sie so gern winseln .«
    »Treiben Sie mich nicht zum
Äußersten !« schrie ich hysterisch und klammerte mich
fest an seine Knie.
    »Verdammt noch mal«, sagte er.
»Lassen Sie los, Boyd, oder ich...«
    Seine Knie festhaltend, lehnte
ich mich zurück und zog, so stark ich konnte. Die ganzen zwei Zentner Lechners
segelten über meine Schulter in den Keller, ohne auch nur eine Treppenstufe zu
berühren. Eine Schuhspitze schlug schmerzhaft gegen meinen Kopf, aber als ich
den schrecklichen Aufprall unten hörte, nahm ich das gern in Kauf. Ich legte
keinen Wert darauf, nachzusehen, ob er verletzt, tot oder nur wütend war,
sondern sprang mit einem gewaltigen Satz in die Küche zurück, knallte die Tür
zu, schloß ab und schob auch noch den Riegel vor.
    Dann kehrte ich in das
Wohnzimmer zurück, wo Charlie noch in seinem Sessel lag. Martin stand mit dem
Ausdruck atemloser Spannung vor ihm, als erwarte er von Charlie dem Großen
jeden Augenblick eine epochemachende Erklärung. Ich packte ihn kurzentschlossen
an Kragen und Hosenboden und schmiß ihn Charlie auf
den Schoß. Beide stießen schrille Schreie aus. Charlie reagierte mit einer so
heftigen Bewegung, daß Martin auf dem Fußboden landete. Dann starrten mich
beide offenen Mundes wie ein Weltwunder an.
    »Was haben Sie mit Don gemacht ?« stammelte Martin.
    »Ich habe ihm die Füße um den
Hals gelegt und ihn wie eine Bretzel in die Tiefkühltruhe gepackt«, sagte ich.
»Wenn Sie nicht still sind, geht es Ihnen ebenso .«
    »Ich...« Er schluckte trocken
und preßte die Lippen aufeinander. Am liebsten hätte er sich in ein Mauseloch
verkrochen.
    »Charlie?« Ich grinste Vanossa freundlich an, während ich ihn an der Hemdbrust aus
dem Sessel zerrte. »Wo ist Ihre Frau ?«
    »Bitte, Danny !« wimmerte er. »Sie wissen doch, daß ich Gewalt nicht ertragen kann. Ich...«
    Ich schlug ihm nicht sonderlich
stark mit dem Handrücken ins Gesicht, aber er jammerte laut. »Sie hören mir ja
gar nicht zu, Charlie«, sagte ich vorwurfsvoll. »Ich wollte nur wissen, wo
Karen ist .«
    »Ich weiß nicht. Ich habe sie
zwei oder drei Tage lang nicht gesehen .«
    »Soll das heißen, Ihre Frau ist
nur an dem bewußten Abend hier gewesen und gleich wieder verschwunden ?« fragte ich.
    »So wahr mir Gott helfe, das
ist die reine...«
    In diesem Augenblick schien der
ganze Raum zu schwanken; das Ungeheuer im Keller war offenbar entgegen meiner
Hoffnung nicht ernsthaft verletzt. Außerdem hatte Lechner noch immer eine
Waffe, was ihm einen gewissen Vorteil verschaffte. Das Donnergetöse wiederholte
sich, jeden Moment konnte er sich an seine Pistole erinnern und das Türschloß durchschießen. Es war jetzt wohl gesünder für
mich, schleunigst zu verschwinden. Mit tiefem Bedauern ließ ich Charlie los. Er
wankte mit weichen Knien rückwärts, bis er gegen den Sessel stieß und wieder
auf seinen alten Platz fiel.
    »Wir sprechen uns noch,
Charlie«, sagte ich.
     
     
     

6
     
    »Wie ich sehe, haben Sie eine
neue Klientin ?« sagte Fran Jordan, als ich etwa eine
halbe Stunde später ins Büro kam. Sie schwenkte einen Scheck in der Hand.
»Sicherlich reich und mächtig hinter Ihnen her. Heute
vormittag hat sie schon dreimal angerufen .«
    » Mrs. Randolph ?« fragte ich.
    »Wer denn sonst?« In ihren
grünen Augen glitzerten Eiskristalle. »Eine schöne, unbefriedigte Witwe, Danny?
Oder hofft sie, das erst zu werden ?«
    »Ich fürchte, sie ist schon
Witwe, ohne es zu wissen«, erwiderte ich. »Diese verschwundene Leiche habe ich
mir nicht nur eingebildet, und es besteht der Verdacht, daß es sich um ihren
Mann handelt. Hat sie gesagt, wo ich sie erreichen kann ?«
    » Jedesmal «
sagte Fran. »Ob sie es nicht erwarten kann, von dem Privatdetektiv mit dem
hinreißenden Profil getröstet zu werden ?«
    »Wenn dem so wäre, würde es gut
zu ihr passen«, entgegnete ich ernst. »Verbinden Sie mich bitte mal mit ihr.
Ich nehme das Gespräch dann in meinem Zimmer entgegen .«
    »Ihr Wunsch sei mir Befehl, o
Herr !«
    Ich setzte mich hinter meinen
Schreibtisch, und wenige Sekunden später klingelte das Telefon.
    »Mr. Boyd«, sagte Jane Randolph
kurz angebunden. »Ich habe Sie schon den ganzen Vormittag zu erreichen versucht .«
    »Ich war beschäftigt«,
erwiderte ich.
    »Meine tausend Dollar
auszugeben?«
    »Ich habe mir Ihretwegen die
Schuhsohlen

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