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Immer für dich da (German Edition)

Immer für dich da (German Edition)

Titel: Immer für dich da (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
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Therapeuten?«
    Tully nickte.
    »Ich muss nicht über meine Probleme reden. Ich muss mich nur besser organisieren, mehr nicht.«
    »Dein Problem hat wohl kaum was mit Organisation zu tun. Du musst doch nicht jeden Schulausflug begleiten oder immer für Kostüme und Plätzchen sorgen. Außerdem können die Kinder mit dem Schulbus fahren, verdammt noch mal.«
    »Du klingst schon wie Johnny. Jetzt wirst du mir bestimmt noch sagen, dass alles viel besser würde, wenn ich eurem Rat folgen und endlich an meinem Buch schreiben würde. Tja, versucht hab ich’s. Wirklich, ich hab’s versucht.« Kate brach die Stimme, und Tränen traten ihr in die Augen. »Wo ist der Tequila?«
    »Gute Idee. Wir haben uns schon seit Jahren nicht mehr richtig betrunken.«
    »Allerdings!« Kate lachte, trotz ihrer Tränen.
    »Aber in einer halben Stunde haben wir einen Massagetermin, also müssen wir noch ein bisschen warten.«
    »Massage! Danke, Tully. Genau das habe ich gebraucht.«
    Aber auf lange Sicht reichte dies einfach nicht, das war Tully nun klar. Katie brauchte wirklich Hilfe, nicht nur ein paar Gläser Tequila und eine Fangopackung, und ihre beste Freundin musste dafür sorgen, dass sie sie auch bekam. »Wenn du nur eins in deinem Leben ändern könntest, was wäre das?«
    »Marah. Ich wünschte, sie würde wieder mit mir sprechen.«
    Plötzlich hatte Tully einen Geistesblitz. »Warum kommt ihr nicht in meine Show? Du und Marah. Wir bringen eine Sendung über Mütter und Töchter. Am besten live, damit sie weiß, dass nichts gestellt ist. Dann sieht sie, wie sehr du sie liebst und wie viel Glück sie mit dir als Mutter hat.«
    In Kates Gesicht trat ein so hoffnungsvoller Ausdruck, dass sie mit einem Schlag zehn Jahre jünger wirkte. »Meinst du, das würde funktionieren?«
    »Du weißt ja, dass Marah unbedingt zum Fernsehen will. Und natürlich würde sie vor einer Kamera einen guten Eindruck machen wollen und dir zuhören müssen.«
    Jetzt wich auch der letzte Rest Resignation aus Kates Blick und wurde von strahlender Vorfreude ersetzt. »Was würde ich nur ohne dich machen, Tully?«
    Tully strahlte ebenfalls. Endlich konnte sie ihrer Freundin helfen. Vielleicht rettete sie ihr gar das Leben. Genau wie sie vor all den Jahren versprochen hatte. »Das werden wir niemals erfahren.«
    »Können deine Maskenbildner denn meine Falten wegzaubern?«
    Tully lachte. »Glaub mir, wenn sie dich in der Mangel hatten, siehst du jünger aus als Marah.«
    »Perfekt.«
    Mit neuem Mut kehrte Kate von ihrem Wellness-Wochenende zurück. Kaum hatte sie das Haus betreten, bestürmte Marah sie bereits mit Klagen über irgendeine Veranstaltung, die sie nicht besuchen durfte, doch dieses Mal verpufften ihre Vorwürfe ohne jede Wirkung. Kate lächelte nur und dachte: Bald. Bald werden wir wieder zueinanderfinden.
    Sie packte aus, nahm ein heißes Bad und schnappte sich dann die Jungs, um ihnen eine Gutenachtgeschichte vorzulesen. Sie waren kurz vorm Einschlafen, als Johnny ins Zimmer schaute.
    »Schsch«, sagte sie und klappte das Buch zu. Dann gab sie den Jungs einen Kuss und ging zu ihrem Mann.
    »Hattet ihr beiden eine schöne Zeit?«, fragte Johnny und zog sie in die Arme.
    »Eine sehr schöne. Tully hat einen Plan –«
    In dem Moment klingelte es unten an der Tür. Marah rief: »Ich mach schon auf.«
    Johnny und Kate sahen einander an. »Es ist Sonntagabend. Sie darf nicht so spät Besuch haben, wenn am nächsten Tag Schule ist.«
    Als sie nach unten kamen, sahen sie, dass Kates Eltern mit Koffern im Wohnzimmer standen.
    »Mom?«, fragte Kate. »Was ist denn los?«
    »Tully hat uns geschickt, damit wir eine Woche auf die Kinder aufpassen. Draußen wartet ein Wagen, der euch beide zum Flughafen bringt. Sie meinte, ihr solltet nur Badezeug und Sonnencreme einpacken. Mehr bräuchtet ihr nicht zu wissen.«
    »Ich kann doch nicht einfach freimachen«, widersprach Johnny. »Wir haben eine Sendung mit Senator McCain.«
    »Aber Tully ist dein Boss«, entgegnete Kates Vater. »Ich schätze, wenn sie dir Urlaub verordnet, machst du auch Urlaub.«
    Kate und Johnny schauten einander an. Sie hatten noch nie ohne die Kinder Urlaub gemacht.
    »Könnte nett werden«, meinte er lächelnd.
    In der nächsten Stunde rannten sie durchs Haus und packten, schrieben Listen und suchten Telefonnummern heraus. Dann küssten sie ihre Kinder – auch Marah –, dankten Kates Eltern und gingen hinaus zu der wartenden Limousine.
    »Keine halben Sachen«, bemerkte Johnny und

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