Immer für dich da (German Edition)
ließ sich in den dunklen, komfortablen Wagen gleiten.
»Wissen Sie, wohin es geht?«, fragte Johnny den Fahrer.
»Die Tickets sind in der Tasche vor Ihnen, Sir.«
Johnny griff nach dem Umschlag und öffnete ihn. »Kauai«, sagte er.
Dort waren sie in ihren Flitterwochen. Kate schloss die Augen und stellte sich einen menschenleeren Strand mit Palmen vor.
»He! Jetzt nicht einschlafen«, rief Johnny.
»Ich schlafe ja gar nicht.« Sie schmiegte sich eng an ihn. »Danke, dass du Tully bei der Entführung geholfen hast.«
»Ich hab mir Sorgen um dich gemacht.«
»Ich hab mir auch Sorgen um mich gemacht. Aber jetzt geht’s mir besser.«
»Wirklich?«
Kate warf einen Blick zu der zurückgefahrenen Scheibe, die die Passagiere vom Fahrer trennte. »Schließ das Fenster, dann beweise ich’s dir.«
»Sprichst du etwa von Sex?«
»Allerdings.« Sie knöpfte sein Hemd auf. »Aber wenn du jetzt den Knopf drücken würdest, spreche ich nicht mehr nur davon.«
Er lächelte. »O ja, dann drücke ich ihn mal.«
Kapitel 32
A m Vorabend der großen Show kehrten Kate und Johnny ausgeruht und munter aus ihrem Urlaub zurück. Als Kate am nächsten Morgen um fünf zur Toilette musste, konnte sie danach nicht mehr einschlafen.
Im Haus war es noch dunkel und still. Sie ließ das Licht aus, als sie von Zimmer zu Zimmer ging und im Vorbeigehen Spielzeug wegräumte. Ihr kam es immer noch unglaublich vor, dass heute der große Tag war. So lange hatte sie gewartet, so inständig für eine Verbesserung ihrer Beziehung mit Marah gebetet, dass sie fast schon die Hoffnung aufgegeben hatte. Doch Tully und diese Sendung hatten ihr neuen Mut verliehen. Selbst Johnny war optimistisch. Auf Tullys Bitte hin – oder eher Befehl – hatte er die Mitarbeit an dieser Sendung abgetreten. Dieses eine Mal würde er einfach nur Zuschauer sein, ein Vater, der seiner Familie beistand.
Nachdem Kate sich geduscht und angezogen hatte, starrte sie in den Badezimmerspiegel und versuchte, die Fältchen zu ignorieren, die sich in ihren Augenwinkeln zeigten. Sie probte, was sie sagen wollte: »Ganz recht, Tully. Ich habe meine Karriere aufgegeben, um mich ganz meinen Kindern zu widmen. Offen gestanden, wäre es leichter gewesen, weiterhin meinem Beruf nachzugehen.«
Darüber würde das Publikum bestimmt lachen.
»Ich möchte immer noch Bücher schreiben, aber es ist einfach schwer, dies mit meinen sonstigen Aufgaben zu vereinbaren. Marah zum Beispiel braucht mich jetzt mehr denn je. Alle sprechen von der schwierigen Trotzphase, aber bei uns zu Hause ist die Pubertät das eigentlich Schwierige. Ich vermisse die Zeit, da ich sie einfach in den Laufstall packen konnte und wusste, dass ihr nichts passieren kann.«
Gewiss würde dies zustimmendes Gemurmel hervorrufen. Sie ging nach unten und machte für alle Frühstück. In Rekordzeit kamen die Jungen die Treppe heruntergesaust und rangelten um den besten Stuhl.
Als Marah, schon ganz aufgeregt wegen der Show, nach unten kam, wurde auch Kate ein bisschen unruhig.
Es würde funktionieren. Sie wusste es einfach.
»Hör auf, so zu grinsen, Mom. Ist ja gruselig«, meinte Marah.
»Lass deine Mom in Ruhe«, bat Johnny, als er an ihr vorbeiging. Hinter Kate blieb er stehen und gab ihr einen Kuss in den Nacken. »Du siehst toll aus.«
Sie drehte sich zu ihm um, umarmte ihn und sah ihm in die Augen. »Ich bin froh, dass du heute nur mein Mann bist und nicht der Produzent. Es hilft mir, dich im Publikum zu wissen.«
»Dafür musst du nicht mir danken. Tully hat mich von den Vorbereitungen ausgeschlossen. Keiner vom Set durfte mir irgendwas sagen oder zeigen. Ich soll genauso überrascht werden wie ihr.«
Von diesem Moment an verging der Tag wie im Nu. Erst als sie auf der Fähre den Sund überquerten, wurde Kate nervös.
Das Publikum würde sie auslachen, weil sie mehr mit ihrem Leben hätte anfangen sollen.
Sie würde fett aussehen.
So gefangen war sie in ihren negativen Vorstellungen, dass sie sich nicht rühren konnte, als sie im Sender parkten. »Ich habe Angst«, gestand sie Johnny.
Marah verdrehte die Augen und ließ sie einfach stehen.
Johnny zog sie langsam aus dem Wagen.
»Du wirst toll sein«, versicherte er und führte sie zum Aufzug. Im Studio eilten überall geschäftig Menschen hin und her und riefen sich unverständliche Anweisungen zu. Johnny beugte sich zu ihr. »Wie bei uns in alten Zeiten, weißt du noch?«
»Kate!«
Als sie mitten in dem Durcheinander ihren Namen hörte,
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