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Immer für dich da (German Edition)

Immer für dich da (German Edition)

Titel: Immer für dich da (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
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»Eine Frau«, bestätigte er.
    Dann ließ er sie stehen, allein mit den Worten, die sie hätte sagen, den Dingen, die sie hätte tun können. Als Johnny weg war, lernte Kate, dass Zeit so dehnbar sein konnte, bis sich Minuten anfühlten wie Stunden. Jedes Mal, wenn das Telefon klingelte, spannte sich alles in ihr an. Am Ende des ersten Tages hatte sie dröhnende Kopfschmerzen.
    Doch in dieser ersten Woche lernte sie auch eine andere Lektion: Das Leben ging weiter. Die Bosse aus Tacoma riefen immer noch an und schickten einen Produzenten, der die Arbeit des Teams überwachen sollte, doch Kate übernahm alle anfallenden Aufgaben beim Produktionsprozess. Mutt und Tully vertrauten ihr, und sie wusste, wie sie das meiste aus dem winzigen Budget herausholte, das man ihnen zugestanden hatte. Ihre Fixierung auf Johnny trug jetzt unerwartete Früchte: Offenbar hatte sie ihn so unablässig beobachtet, dass sie wusste, wie seine Aufgaben zu erledigen waren. Natürlich war sie im Vergleich zu ihm nur eine Arbeitsbiene, doch konnte sie einiges ausrichten. Bereits am vierten Tag der ersten Woche warf der Produzent die Hände in die Höhe, erklärte, er habe Besseres zu tun, als den ganzen Tag hinter ein paar Verrückten herzulaufen, und flog nach Tacoma zurück.
    Am Freitag produzierte Kate ihren ersten Beitrag. Er war weder lang noch besonders spektakulär – nur ein kleiner Bericht über den ehemaligen Kinderstar Brakeman Bill –, doch sie hatte ihn allein gemacht und er wurde gesendet.
    Als sie dann ihr Werk auf dem Bildschirm sah, durchströmte sie Begeisterung, obwohl man sich natürlich nur an Tullys Gesicht und Stimme erinnern würde. Kate hatte ihre Eltern angerufen, die prompt nach Seattle kamen, um sich die Sendung anzusehen. Danach stießen sie auf ihren Traum an, der seiner Verwirklichung schon sehr nahe gekommen war.
    »Ich dachte immer, Katie und ich würden gemeinsam als Anchor-Team auf Sendung gehen«, hatte Tully erklärt. »Aber da habe ich mich geirrt. Stattdessen wird sie irgendwann meine eigene Show produzieren. Und wenn Barbara Walters mich interviewt, werde ich sagen, dass ich es ohne sie nicht geschafft hätte.«
    Kate hatte das Glas erhoben und zielstrebig gelächelt, als es von ihr erwartet wurde, und sie hatte, während Tully wie immer das Wort führte, jeden Moment ausgekostet. Sie war wirklich stolz auf sich, und sie hatte es auch genossen, den Beitrag zu produzieren und anschließend mit ihren Eltern zu feiern. Tief berührt hatte es sie, als ihre Mom sie beiseitenahm und sagte: »Ich bin so stolz auf dich, Katie. Jetzt bist du auf dem richtigen Weg. Bist du nicht froh, dass du durchgehalten hast?«
    Doch ein Teil von ihr hatte ständig auf die Uhr geachtet und gespürt, wie quälend langsam die Zeit verging.
    »Du siehst schrecklich aus«, sagte Tully am nächsten Tag, als sie einen Stapel Videobänder auf Kates Schreibtisch fallen ließ.
    Durch das Klappern schrak Kate auf. Sie merkte, dass sie schon wieder auf die Uhr gestarrt hatte. »Ja, allerdings, weil du so falsch singst.«
    Tully lachte. »Man kann eben nicht alles können. Übrigens, Chad und ich wollen heute Abend ins Backstage. Dort spielt Junior Cadillac. Willst du mit?«
    »Heute Abend lieber nicht.«
    Tully musterte sie prüfend. »Was zum Teufel ist denn los mit dir? Du bläst jetzt schon über eine Woche Trübsal! Du schläfst auch nicht – leugne nicht, ich höre dich mitten in der Nacht herumwandern –, und jetzt gehst du noch nicht mal mehr aus. Ich komme mir langsam so vor, als wohnte ich mit dem Elefantenmenschen zusammen.«
    Unwillkürlich warf Kate einen Blick zu Johnnys Tür und sah dann ihre Freundin an. Fast schmerzhaft wallte das Bedürfnis in ihr auf, sich Tully anzuvertrauen. Zum ersten Mal seit zehn Jahren hielt sie etwas vor ihr geheim, und das tat fast körperlich weh.
    Doch ihre Gefühle für Johnny waren so zerbrechlich; sie wusste, dass Hurrikan Tully einfach darüber hinwegfegen und sie zerquetschen würde.
    »Ich bin bloß müde. Die Produktion ist harte Arbeit. Mehr ist nicht.«
    »Aber es gefällt dir doch, oder?«
    »Na klar. Ich finde es großartig. Aber jetzt verschwinde, triff dich mit Chad. Ich schließe hier ab.« Nachdem Tully gegangen war, blieb Kate noch eine Weile in dem dunklen stillen Büro. Seltsamerweise gefiel es ihr, hier fühlte sie sich ihm nahe.
    »Du bist eine Idiotin«, sagte sie laut. Aber das sagte sie in letzter Zeit mindestens zweimal am Tag zu sich. Sie benahm – und

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