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Immer für dich da (German Edition)

Immer für dich da (German Edition)

Titel: Immer für dich da (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
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war eine beste Freundin gut: Sie hielt einem den Spiegel vor und zeigte, wer man im tiefsten Inneren war. »Er hat nie gesagt, dass er mich liebt.«
    »Ach, na ja … du kennst doch Johnny.«
    Als Tully das sagte, spürte Kate, wie die Vergangenheit zwischen sie trat. Sie wusste, Tully spürte ebenfalls das, was sie so eifrig zu verdrängen versucht hatten: dass sie beide John Ryan mehr als nur gut kannten. »Du bist wie er«, sagte Kate schließlich. »Wie wird er sich fühlen, wenn er es erfährt?«
    »Gefangen in einer Falle.«
    Genau das hatte Kate befürchtet. »Was mache ich denn jetzt?«
    »Das fragst du mich? Die Frau, bei der noch nicht mal ein Goldfisch länger als eine Woche überlebt?« Tully lachte, und es klang nur ein ganz klein wenig verbittert. »Du gehst nach Hause und sagst dem Mann, den du liebst, dass er bald Vater wird.«
    »Als wenn das so einfach wäre.«
    Tully ergriff ihre Hand. »Vertrau ihm, Kate.«
    Einen besseren Rat würde sie nicht bekommen, das wusste Kate. »Danke.«
    »Aber jetzt lass uns über die wirklich wichtigen Dinge sprechen. Zum Beispiel über Vornamen. Du musst sie nicht unbedingt nach mir nennen, ich finde ›Tallulah‹ ziemlich dämlich. Kein Wunder, dass die Kifferin sich dafür entschieden hat, aber mein zweiter Vorname ist ›Rose‹. Gar nicht so übel, oder?«
    Den restlichen Nachmittag plauderten sie entspannt miteinander. Sie vermieden jede weitere Erwähnung des Babys und konzentrierten sich auf Belangloses. Als sie das Restaurant verließen und in die Stadt zurückfuhren, war Kate längst nicht mehr so verzweifelt. Irgendwie half es, einen Aktionsplan zu haben.
    Als Tully hinter dem Hausboot parkte, verabschiedete sich Kate und umarmte ihre Freundin heftig.
    Da Johnny noch nicht zu Hause war, zog sie sich zuerst um und ging dann ins Wohnzimmer, um auf ihn zu warten.
    Als sie dort saß, lauschte sie auf die Geräusche des alltäglichen Lebens, an die sie sich so gewöhnt hatte. Noch nie zuvor war es ihr so zerbrechlich, so bittersüß vorgekommen. Ihr ganzes Leben hatte sie sich Liebe als etwas Dauerhaftes, Unverwüstliches vorgestellt, das allen Irrungen und Wirrungen standhielt, doch jetzt sah sie, wie gefährlich diese Vorstellung war. Sie wiegte einen in Sicherheit und machte unaufmerksam.
    Dann klickte das Schloss, und die Tür sprang auf. Johnny lächelte, als er sie sah. »Hey. Als ich Feierabend machte, habe ich dich angerufen. Wo warst du denn?«
    »Ich hab mit Tully blaugemacht.«
    »Aha, Happy Hour, wie?« Er küsste sie.
    Sie schmiegte sich an ihn. Als sie ihn umarmte, merkte sie, dass sie ihn nicht mehr loslassen wollte.
    Sie drückte ihn so fest an sich, dass er sich schließlich mit leichter Anstrengung von ihr lösen musste. »Katie?«, fragte er und trat einen Schritt zurück, um sie anzusehen. »Was ist denn?«
    In der letzten Stunde hatte sie ein Dutzend Ansätze durchgespielt, um ihm die Nachricht so schonend wie möglich beizubringen, aber als sie jetzt vor ihm stand, erkannte sie, dass dies reine Zeitverschwendung gewesen war. Es war keine Nachricht, die man hübsch verpackt wie ein Geschenk überreichen konnte, und sie war keine Frau, die so etwas verschweigen konnte.
    »Ich bin schwanger.« Ihre Stimme zitterte nur ganz leicht.
    Eine ganze Ewigkeit starrte er sie verständnislos an. Dann fragte er: »Was? Wie ist das passiert?«
    »Auf die übliche Weise, da bin ich mir ziemlich sicher.«
    Er atmete geräuschvoll aus und ließ sich aufs Sofa sinken. »Ein Baby?«
    »Ich wollte es nicht.« Sie setzte sich neben ihn. »Ich möchte nicht, dass du dich wie in einer Falle fühlst.«
    Das Lächeln, das er ihr zuwarf, gehörte einem Fremden. Es war nicht das, das kleine Fältchen um seine Augen zauberte und sie ebenfalls zum Lächeln brachte. »Du weißt doch, dass ich erst wieder zu mir kommen und mich dann wieder auf die Suche nach einer großen Story machen wollte. Um es wiedergutzumachen. Das hab ich im Kopf, seit … ich’s in El Salvador vermasselt habe.«
    Sie schluckte hart und nickte. Tränen standen ihr in den Augen, aber sie wollte sie nicht abwischen, um ihn nicht darauf aufmerksam zu machen. »Ich weiß.«
    Er streckte die Hand aus und legte sie ihr auf den flachen Bauch. »Aber jetzt könnte ich nicht mehr einfach so weg, oder?«
    »Weil wir ein Baby bekommen?«
    »Weil ich dich liebe«, sagte er.
    »Ich liebe dich auch, aber ich möchte nicht –«
    Er ließ sich vom Sofa gleiten und kniete sich vor sie hin. Ihr stockte der

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