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Immer für dich da (German Edition)

Immer für dich da (German Edition)

Titel: Immer für dich da (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
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freuen?«
    Tully starrte sie an und lächelte schließlich, doch es fiel ihr nicht leicht, und sie beide wussten es. »Ich versuch’s.«
    Notnagel. Dieses Wort wollte Kate einfach nicht aus dem Kopf.
    Aber er hat doch mit mir geschlafen! Erst vor wenigen Monaten  … er kann nicht in dich verliebt sein.
    Kaum hatte Tully die Wohnung verlassen, meldete Kate sich krank und kroch ins Bett. Doch schon zwanzig Minuten später riss ein Klopfen an der Wohnungstür sie aus ihren Gedanken. »Verdammt noch mal, Tully«, murrte sie, zog sich den Bademantel an und schlüpfte in ihre Häschenpantoffeln. »Kannst du nicht einmal an deinen Schlüssel denken?« Sie öffnete.
    Es war Johnny. »Du siehst gar nicht krank aus.«
    »Lügner. Ich sehe schrecklich aus.«
    Er streckte die Hand aus, löste ihren Gürtel und streifte ihr den Bademantel von den Schultern. »Ein Flanellnachthemd. Sehr sexy.« Er schloss die Tür hinter sich.
    Sie versuchte, nicht an das Gespräch mit Tully zu denken.
    Notnagel. Kann nicht in dich verliebt sein.  
    Doch die Worte schossen ihr immer wieder durch den Kopf, bis sie schließlich auf Ich will dir nicht weh tun stieß.
    Plötzlich wurde ihr klar, wie leichtfertig sie die Gefahr eingegangen war: Er konnte ihr das Herz brechen, und sie hatte nichts, womit sie sich schützen konnte.
    »Ich dachte, du würdest dich freuen, mich zu sehen.«
    »Ich hab Tully von uns erzählt.«
    »Ach, und gab’s da ein Problem?«
    »Sie denkt, ich sei nur ein Notnagel.«
    »Ach wirklich?«
    Kate schluckte hart. »Liebst du sie?«
    »Geht es darum?« Er hob sie auf seine Arme und trug sie ins Schlafzimmer. Kaum waren sie im Bett, knöpfte er ihr Nachthemd auf und drückte ihr Küsse auf die nackte Haut. »Das ist doch ganz gleich«, flüsterte er. »Sie hat mich nicht geliebt.«
    Kate schloss die Augen und ließ ihre Welt wieder aus den Angeln heben, doch als es vorbei war und sie an ihn geschmiegt lag, kehrte die Unsicherheit zurück. Sie war zwar nicht die Erfahrenste, aber naiv war sie auch nicht, und eins wusste sie ganz genau: Es war nicht gleich, ob Johnny Tully geliebt hatte.
    Ganz und gar nicht.

Kapitel 17
     
    D ie Liebe war genau, wie Kate es sich immer erträumt hatte. Als der Frühling kam und die Welt mit Farbenpracht überzog, waren sie und Johnny wirklich ein Paar und verbrachten die meisten Wochenenden und so viele Abende wie möglich miteinander. Im März nahm sie ihn mit nach Hause und stellte ihn ihren begeisterten Eltern vor. Ein netter Junge irisch-katholischer Abstammung mit guter Stellung, der Humor hatte und gern Karten und Gesellschaftsspiele spielte. Dad nannte ihn Guter Junge und Mom erklärte ihn für perfekt. »Da hat es sich wirklich gelohnt zu warten«, flüsterte sie Kate am Ende des ersten Besuchs zu.
    Johnny seinerseits passte zum Mularkey-Clan, als wäre er in ihn hineingeboren. Zwar gab er es nie zu, doch Kate war sicher, dass es ihm nach all den einsamen Jahren gefiel, wieder Teil einer Familie zu sein. Und obwohl sie nie über die Zukunft sprachen, genossen sie jede Minute der Gegenwart.
    Aber das sollte sich jetzt ändern.
    Kate lag im Bett und starrte an die Decke. Neben ihr lag Johnny und schlief. Es war kurz nach vier Uhr morgens, und sie hatte sich bereits zweimal übergeben. Es hatte keinen Sinn, das Unvermeidliche noch weiter aufzuschieben.
    Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, schob sie die Bettdecke zurück und stieg aus dem Bett. Dann tappte sie barfuß ins Bad. Sie nahm ihre Handtasche und holte die Schachtel heraus, die sie am Vortag gekauft hatte. Dann öffnete sie sie und las die Anweisungen.
    Knapp zwei Stunden später hatte sie das Ergebnis: rosa – schwanger.
    Sie starrte auf das Stäbchen. Ihr erster Gedanke war lächerlicherweise, dass sie für jemanden, der immer davon geträumt hatte, Mutter zu werden, verdammt nahe daran war, in Tränen auszubrechen.
    Johnny würde gar nicht begeistert sein. Vater zu werden war das Letzte, was auf seinem Plan stand. Er hatte ja noch nicht mal gesagt, dass er sie liebte.
    Sie hingegen liebte ihn sehr, und in den letzten Monaten war einfach alles nur großartig gewesen. Doch konnte sie das Gefühl nicht abschütteln, dass ihre Beziehung ein zartes Pflänzchen und ihr Status quo unsicher war. Ein Baby konnte alles zerstören.
    Sie vergrub die Schachtel mit dem Stäbchen wieder in ihrer Tasche und nahm eine lange, heiße Dusche. Als sie angezogen und aufbruchbereit war, klingelte der Wecker. Sie setzte sich auf die Bettkante und

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