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Immer für dich da (German Edition)

Immer für dich da (German Edition)

Titel: Immer für dich da (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
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Gefühlen für dich ändern?«
    Er schwieg einen Augenblick, bevor er sagte: »Wir sollten es langsam angehen lassen, Katie.«
    »Ich weiß.« Sie schmiegte sich an ihn. Sie versuchte, sich alles an seinem Gesicht einzuprägen, sich daran zu erinnern, wie er ganz zu Anfang dieses Morgens ausgesehen hatte. Sie bemerkte seinen Bartschatten und dachte: Schon kommen die ersten Veränderungen.
    »Ich möchte dir nämlich nicht weh tun.«
    Am liebsten hätte sie gesagt: Dann tu’s auch nicht, doch die Zeit für einfache Antworten war vorbei. Jetzt war Aufrichtigkeit gefordert. »Ich geh das Risiko ein, wenn auch du dazu bereit bist«, erwiderte sie ruhig.
    Ein leises Lächeln umspielte seine Mundwinkel, erreichte aber nicht seine Augen. Dort zeigte sich mehr als nur leichte Sorge. »Ich wusste, dass du gefährlich bist.«
    Das verstand sie nicht. »Ich? Du machst wohl Witze. Für gefährlich hat mich noch nie jemand gehalten.«
    »Ich tu’s.«
    »Wieso?«
    Anstatt zu antworten, beugte er sich leicht über sie, um sie zu küssen. In Erwartung schloss sie die Augen. Sie war sich nicht sicher, doch kurz bevor er ihre Lippen berührte, meinte sie ihn flüstern zu hören: »Weil du ein Mädchen bist, in das man sich ernsthaft verlieben könnte.«
    Dabei klang er nicht besonders glücklich.
     
     
    Vor ihrer Wohnungstür hielt Kate inne. Noch kurz zuvor war sie in Hochstimmung gewesen und hatte in Erinnerungen an die Nacht mit Johnny geschwelgt, doch jetzt befand sie sich wieder auf dem Boden der Tatsachen, und das hieß, dass sie mit einem Mann geschlafen hatte, mit dem auch ihre beste Freundin im Bett gewesen war.
    Was würde Tully sagen?
    Sie öffnete die Tür und trat ein. In der Wohnung war es an diesem grauen verregneten Morgen erstaunlich still. Sie warf die Tasche auf den Küchentisch und kochte sich eine Tasse Tee.
    »Wo zum Teufel bist du gewesen?«
    Sie zuckte zusammen und drehte sich um.
    An der Tür stand Tully, nur mit einem Handtuch bekleidet, die Haare tropfnass. »Ich hätte gestern Nacht fast die Bullen angerufen. Wo … hey, du hast ja noch dasselbe an wie gestern.« Langsam breitete sich ein Lächeln über ihrem Gesicht aus. »Hast du die Nacht bei einem Mann verbracht? O mein Gott, so ist es! Du wirst ja ganz rot.« Tully lachte. »Und ich dachte schon, du würdest als Jungfrau sterben.« Sie zog Kate zum Sofa. »Erzähl.«
    Kate starrte ihre beste Freundin an und wünschte sich, sie wäre erst nach Tullys Aufbruch zur Arbeit nach Hause gekommen. Sie hätte dieses Gespräch vorher durchdenken und planen müssen. Mit einem Wort, mit einem einzigen Blick konnte Tully alles kaputtmachen. Was, wenn Tully sagte: Er gehört mir! Was sollte Kate dann machen?
    »Erzähl«, wiederholte Tully und stieß sie an.
    Kate holte tief Luft. »Ich bin verliebt.«
    »Hallo, hallo! Verliebt? Nach nur einer Nacht?«
    Jetzt galt es, Farbe zu bekennen, und obwohl sie stark versucht war, hatte es doch keinen Zweck, es aufzuschieben. »Nein. Ich liebe ihn schon seit Jahren.«
    »Wen?«
    »Johnny.«
    » Unseren Johnny?«
    Kate stählte sich, um sich nicht von diesem Pronomen verletzen zu lassen. »Ja. Gestern Nacht –«
    »Aber er hat doch mit mir geschlafen! Erst vor wenigen Monaten, und dann hat er ständig angerufen. Katie, er benutzt dich als Notnagel! Er kann nicht in dich verliebt sein.«
    Jetzt durfte sich Kate nicht von dem Wort Notnagel verletzen lassen, doch es gelang ihr nicht. »Schon wieder dreht sich alles um dich. Ich wusste es.«
    »Aber … er ist dein Boss, Herrgott noch mal.«
    »Ich hab gekündigt. In zwei Wochen fange ich in einer Werbeagentur an.«
    »Na großartig. Jetzt gibst du auch noch deine Karriere auf – wegen eines Typen!«
    »Wir beide wissen doch, dass ich nicht gut genug bin, um es beim Fernsehen zu schaffen. Das ist dein Traum, Tully. Ist es schon immer gewesen.« Sie sah, dass ihre Freundin ihr widersprechen wollte; doch sie sah auch, dass jeder Widerspruch eine Lüge gewesen wäre. »Ich liebe ihn, Tully«, sagte sie schließlich. »Schon seit Jahren.«
    »Warum hast du mir das nie erzählt?«
    »Ich hatte Angst.«
    »Wovor denn?«
    Katie brachte keine Antwort heraus.
    Tully starrte sie an und konnte alles in ihrem Blick lesen: Angst, Sorge, Eifersucht. »Das riecht nach Katastrophe.«
    »Damals war ich auch gegen Chad, erinnerst du dich? Aber ich hab alles beiseitegeschoben, weil du mich brauchtest.«
    »Ja, noch so ’ne Katastrophe.«
    »Kannst du dich nicht einfach für mich

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