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Immer für dich da (German Edition)

Immer für dich da (German Edition)

Titel: Immer für dich da (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
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Margarita, betrachtete ihn über den Rand ihres Glases hinweg und lächelte. Kate riet ihr ständig, mehr unter Leute zu gehen. In diesem Augenblick kam ihr das wie ein verdammt guter Rat vor. »Ist Ihr Hotel in der Nähe?«

TEIL 3
     
     
     
    Die Neunziger
    I’m Every Woman
    It’s all in me  

Kapitel 19
     
    » S chlag mich einfach k. o. Im Ernst. Wenn sie mir nichts geben wollen, nimm einen Baseballschläger und zieh mir eins drüber. Die ganze Atmerei ist ein einziger Schsch-aaarhg!« Kate spürte, wie der Schmerz ihre Eingeweide erfasste und auseinanderriss.
    Johnny neben ihr sagte: »Komm schon … hahaha … du schaffst das. Atme! Hahaha … so. Denk an den Kurs. Konzentrieren. Visualisieren. Willst du das Bild, das wir –«
    Sie packte ihn am Kragen und riss ihn zu sich. »Gott helfe mir, aber wenn du noch mal was von Atmen sagst, verpass ich dir eine. Ich will Schmerzmittel …«
    Und da kam es wieder, es zerquetschte, verdrehte, zerriss ihr Inneres, bis sie aufschrie. Die ersten sechs Stunden hatte sie sich ziemlich gut gehalten. Sie hatte sich konzentriert, hatte geatmet und ihren Mann dankbar geküsst, wenn er ihr die Stirn mit einem kalten Lappen abwischte. In den nächsten sechs Stunden allerdings hatte sie langsam die für sie charakteristische Zuversicht verloren. Der endlose, gnadenlose Schmerz war wie ein schreckliches Monster, das sie in seinen Fängen hatte und innerlich auffraß.
    In der siebzehnten Stunde war sie nur noch ein völlig erschöpftes und bis aufs Blut gereiztes Wrack. Selbst die Hebamme ließ sich nur noch für Ultrakurzvisiten blicken.
    »Komm schon, Baby, atme. Für Schmerzmittel ist es zu spät. Du hast den Arzt doch gehört. Es dauert nicht mehr lange.«
    Ihr fiel auf, dass Johnny trotz seiner Tröstungsversuche einen gewissen Abstand zu ihr hielt. Er benahm sich wie ein traumatisierter Soldat in einem Minenfeld, der gerade gesehen hat, wie es seinen besten Freund in tausend Stücke zerreißt. Jetzt wagte er nicht mehr, sich zu rühren.
    »Wo ist Mom?«
    »Ich glaube, sie probiert noch mal, Tully zu erreichen.«
    Kate versuchte, sich auf ihre Atmung zu konzentrieren, aber vergeblich. Der Schmerz nahm erneut zu und erreichte seinen Höhepunkt. Sie klammerte sich mit schweißnassen Händen am Gitter des Betts fest. »Hol mir … Eis … würfel!« Das letzte Wort schrie sie. Der Anblick, wie Johnny zur Tür schoss, hätte komisch sein können, wenn sie sich nicht gefühlt hätte wie ein einsamer Schwimmer im Haifischbecken.
    Die Tür zu ihrem Privatzimmer sprang auf. »Ich höre, dass sich hier jemand gar nicht ladylike benimmt.«
    Kate versuchte zu lächeln, doch da setzte bereits die nächste Wehe ein. »Ich hab … jetzt … einfach … keine Lust … mehr.«
    »Du hast es dir anders überlegt? Tolles Timing.« Tully trat zu ihr ans Bett.
    Dann schlug der Schmerz wieder zu.
    »Schreien«, sagte Tully und strich ihr über die Stirn.
    »Ich soll … es … wegatmen …«
    »So ein Scheiß. Schreien!«
    Da schrie sie, und es fühlte sich gut an. Als der Schmerz wieder nachließ, lachte sie zittrig. »Du bist wohl keine Lamaze-Anhängerin.«
    »Natürliche Geburt ist nicht mein Ding.« Tully blickte auf Kates geschwollenen Leib und ihr bleiches, verschwitztes Gesicht. »Natürlich ist dies die beste Werbung für Verhütung, die ich je gesehen habe. Von nun an werde ich immer gleich drei Kondome benutzen.« Tully lächelte, aber ihr Blick war besorgt. »Ist wirklich alles in Ordnung? Oder soll ich den Arzt holen?«
    Kate schüttelte matt den Kopf. »Sprich einfach mit mir. Lenk mich ab.«
    »Ich hab letzten Monat einen Typen kennengelernt.«
    »Wie heißt er?«
    »Das ist wieder mal typisch für dich. Grant. Und bevor du irgendeine idiotische Liste zum Thema Wie gut kennen Sie Ihren Mann herunterrasselst, sag ich dir gleich, dass ich nichts von ihm weiß, außer dass er küsst wie ein Gott und vögelt wie der Teufel.«
    Eine neue Wehe setzte ein. Kate richtete sich auf und schrie erneut. Aus der Ferne hörte sie Tullys Stimme, spürte, wie sie ihr über die Stirn strich, aber der Schmerz war so überwältigend, dass sie nur noch keuchen konnte.
    »Scheiße!«, sagte sie, als es vorbei war. »Wenn Johnny das nächste Mal anscharwenzelt kommt, dann schlag ich ihn einfach nieder.«
    »Du wolltest doch unbedingt ein Baby.«
    »Jetzt will ich eine neue beste Freundin. Eine mit einem schlechten Gedächtnis.«
    »Ich habe ein schlechtes Gedächtnis. Erwähnte ich schon,

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