Immer werd ich Dich begehren
an sich. Sie schmiegte sich an ihn und ließ ihren Tränen freien Lauf.
10. KAPITEL
Trent hatte für sich und Kate eine Suite im Holiday Inn gemietet. Das war das Beste, was Sheffield, Alabama, zu bieten hatte. Kate bezweifelte, dass die Angestellten schon jemals Gäste gehabt hatten, die einen Bentley fuhren. Und aus der Tatsache, dass der Manager sie persönlich zu ihrer Suite brachte, schloss sie, dass die gesamte Belegschaft von Trenton Bayard Winston IV. beeindruckt war. Es war schon seltsam, dass manche Menschen Reichtum mehr als alles andere bewunderten und respektierten.
Während der Manager vor Trent katzbuckelte, floh Kate ins Bad. Sie hatte fast den ganzen Weg vom Village zum Hotel geweint und hatte jetzt heftige Kopfschmerzen. Erschöpft spritzte sie sich Wasser ins Gesicht. Dann nahm sie ein Handtuch vom Stapel und trocknete sich ab. Seufzend klappte sie den Klodeckel herunter und ließ sich darauf fallen. Sie fühlte sich, als hätte man ihr die Luft herausgelassen, wie einem Ballon, dem die Luft entweicht.
Mary Kate wollte nichts mit ihnen zu tun haben.
Nein, nicht Mary Kate – Christa.
Sie musste sich daran gewöhnen, dass Mary Kate zwar Christa war, Christa aber nicht Mary Kate. Das Baby, das sie und Trent gezeugt und über zwei Monate lang geliebt hatten, existierte nicht mehr. Dieses Kind hatte an dem Tag aufgehört zu existieren, an dem es ihnen gestohlen worden war. Christa Farrell hatte keine Erinnerung an ihr früheresLeben, sie hatte keine emotionale Bindung zu Trent oder Kate. Sie waren, wie Brenda ihnen erklärt hatte, für ihr eigenes Kind Fremde.
Was sollten sie tun? Was, wenn Christa sich nie damit abfinden würde und nie ein Teil ihres Lebens werden wollte? Wie soll ich das überstehen? dachte Kate, schlug die Hände vors Gesicht und stöhnte.
Die Badezimmertür ging auf, und Trent kam herein. Er sank vor ihr auf die Knie und nahm ihre Hände in seine. Kate sah ihn an und las in seinen Augen den gleichen Schmerz, den sie empfand.
„Oh, Trent …“
„Lass dich ruhig gehen, Liebes. Tobe und weine, wenn es dir guttut.“
Sie schüttelte den Kopf. „Was nützt es denn? Außerdem bin ich nicht der Typ, der tobt und schreit. Und geweint habe ich schon einen ganzen Ozean von Tränen.“
„Ja, der Temperamentvolle von uns war ich. Glaub mir, ich würde jetzt liebend gern auf einen Sandsack einprügeln.“
Kate streichelte sein Gesicht. „Was werden wir tun?“
„Wir werden bis morgen warten und darauf hoffen, dass Christa bis dahin bereit ist, uns zu sehen.“ Trent richtete sich auf und zog sie mit hoch. „Aber heute Abend versuchen wir, die Ereignisse dieses Tages zu vergessen. Ich habe Essen beim Zimmerservice bestellt, es kommt in einer Stunde. In der Zwischenzeit werde ich dir ein heißes Bad einlassen, damit du dich entspannen kannst, während ich ein paar Telefonate erledige.“
„Wen willst du anrufen?“
„Tante Mary Belle, Dante Moran und meinen Anwalt. Ich habe den Namen eines Top-Mannes für Sorgerechtsangelegenheiten, den ich engagieren will.“
Kate hatte zwar keine Ahnung, weshalb er Moran anrufen wollte, aber es war ihr in diesem Augenblick auch völlig egal. Und die Entscheidung, ob sie einen Anwalt engagierensollten, würde sie Trent überlassen. Zumindest vorläufig. „Ein heißes Bad klingt gut. Ich hole meinen Pyjama und meinen Bademantel …“
„Du wirst gar nichts machen, sondern dich entspannen und dich von mir verwöhnen lassen.“ Er drehte die Wasserhähne der Badewanne an, wickelte die Gästeseife aus und legte sie auf einen Waschlappen auf dem Badewannenrand. Anschließend stellte er das Shampoo und den Conditioner neben den Waschlappen. „Zieh dich aus und steig in die Wanne. Ich bringe dir deinen Bademantel und die Hausschuhe.“
„Danke.“
„Ist mir ein Vergnügen.“
Sobald er den Raum verlassen hatte, zog Kate sich aus und stieg in die Badewanne. Sie glitt in das herrlich heiße Wasser und seufzte zufrieden. Der Wasserpegel stieg und stieg, und als er ihr fast bis zum Hals reichte, drehte sie die Wasserhähne zu und legte den Kopf zurück. In dieser Position blieb sie einige Minuten liegen und versuchte, alle unerfreulichen Gedanken zu vertreiben. Die Kopfschmerzen verschwanden nicht ganz, ließen jedoch merklich nach. Schließlich nahm sie den Waschlappen und schrubbte sich von Kopf bis Fuß ab. Nachdem sie sich auch die Haare gewaschen hatte, ließ sie etwas Wasser ablaufen und ließ heißes Wasser nachlaufen.
Sie blieb
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