Immer werd ich Dich begehren
jedoch, an denen Kate wieder für die Dundee Agency arbeitete und Christa in ihrer Schule in Sheffield war, schienen endlos zu sein. Kate und Christa blieben durch tägliche Telefongespräche in Kontakt, und auch Kate und Trent telefonierten oft. Ihr Hauptthema bei jeder Unterhaltung war ihre gemeinsame Tochter. Kate war sich sicher, dass Trent sie bitten wollte, ihn wieder zu heiraten. Doch hatte sie alles getan, um es ihm zu verleiden, außer ihm direkt ins Gesicht zu sagen, dass sie ihn nur heiraten wollte, wenn er sie liebte. Das Kind war kein ausreichender Grund. Einerseits wollte sie so gern glauben, dass Trent sie liebte und ohnehin wieder zu heiraten beabsichtigt hatte, auch wenn ihre Tochter nicht wieder in ihr Leben getreten wäre. Andererseits hatte sie ihre Zweifel daran – das waren die Momente, in denen sich ihre frühere Unsicherheit wieder meldete und das Gefühl der Wertlosigkeit, das sie als junge Frau oft gehabt hatte.
An diesem Freitagabend zu Beginn von Christas Osterferien sollten Brenda Farrell und ihre Enkelin nach Prospect kommen und neun ganze Tage dort verbringen. Kate konnte es kaum erwarten. Sie war schon gestern angekommen und hatte den ganzen Tag damit zugebracht, das Haus in der Madison Street für die Ankunft der Gäste vorzubereiten. Trent hatte ihr zum Abendessen Gesellschaft geleistet, und sie hatten den Abend damit beendet, dass sie miteinander schliefen. Jedes Mal, wenn sie zusammen waren, fiel es Kate schwerer, ihm nicht zu sagen, wie sehr sie ihn liebte.
Bevor er an diesem Morgen gegangen war, hatte er sie um etwas gebeten. „Diesmal würde ich gern hier bei dir und Christa wohnen, solange sie zu Besuch ist.“
„Du bist herzlich willkommen, aber du kannst nicht bei mir schlafen“, erwiderte sie, nur halb scherzend. „Ich glaube nicht, dass Brenda das gutheißen würde. Sie ist ein bisschen altmodisch.“
„Ich werde auf der Veranda schlafen, wenn es sein muss“, sagte er. „Ich will nur mit dir und unserer Tochter zusammen sein. Wir haben so viele Jahre verpasst, da will ich keine weitere Minute mehr vergeuden.“
„Trent, Brenda hat mir gesagt, dass Christa bald so weit sei, ganz hierher zu ziehen, wenn dieser Besuch ebenso gut verläuft wie die vorangegangenen.“
Als er sie an sich drückte, spürte sie, dass er sie nicht mehr loslassen wollte, als hätte er Angst, sie zu verlieren. „Meinst du nicht, wir sollten dann auch einige Entscheidungen hinsichtlich unserer Zukunft treffen?“
„Nicht jetzt. Lass uns abwarten und sehen, wie es läuft.“
Damit hatte sie ihn schon wieder hingehalten. Früher oder später würde sie sich dem Unausweichlichen jedoch stellen müssen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Trent ihr einen Heiratsantrag machen würde. Dann würde sie sich entscheiden müssen, ob sie ihm vollkommen vertraute und ihm wirklich glaubte, dass er sie liebte.
„Wo sollen die Blumen hin, meine Liebe?“ Mary Belle hielt einen großen Blumenstrauß aus dem Garten von Winston Hall hoch.
„Die kommen in Brendas Zimmer“, sagte Kate.
„Ich glaube, ich werde Brenda vorschlagen, dass sie zu mir nach Winston Hall kommt, damit du und Trent mal einwenig Zeit allein mit Christa habt.“
Kate stöhnte. „Ich weiß, du meinst es gut, aber bitte tu das nicht.“
Mary Belle räusperte sich vernehmlich. „Brenda muss anfangen loszulassen, wenigstens ein bisschen. Du bist die Mutter des Kindes, und solange Brenda nicht zulässt, dass sich Christa an dich bindet …“
„Sehen wir doch den Tatsachen ins Auge – meine Tochter wird mich möglicherweise nie als ihre Mutter betrachten. Es kann durchaus sein, dass sie in dieser Rolle immer Brenda sehen wird.“
Mary Belle seufzte, dann wandte sie sich ab, um die Blumen in das Gästezimmer zu bringen, das Brenda Farrell bewohnen würde. Kate widmete sich weiter ihrer Aufgabe –Christas Bett mit neuem hellgelbem Bettzeug zu beziehen, das sie in Atlanta gekauft hatte. Sie hatte erst vor kurzem herausgefunden, dass Gelb Christas Lieblingsfarbe war, daher hatte sie sich vorgenommen, das Zimmer ihrer Tochter etwas bunter zu gestalten.
„Wo seid ihr alle?“, rief Trent von unten.
„Wir sind hier oben“, rief Kate zurück.
„Ich komme rauf zu euch, sobald ich die Lebensmittel verstaut habe.“
„Hast du an die Turtle-Tracks-Eiscreme gedacht?“, fragte Kate. „Es ist Christas Lieblingseis.“
„Natürlich habe ich daran gedacht. Und auch an die Cornflakes und die Erdbeermilch, die sie so gerne
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