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Immer wieder du: Roman (German Edition)

Immer wieder du: Roman (German Edition)

Titel: Immer wieder du: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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Schaudernd beuge ich mich nach vorn und versuche, mich auf mein Essen zu konzentrieren. Aber mein Blick wird von seinen Lippen angezogen, und der Wunsch, ihn zu küssen, ist so stark, dass es weh tut.
    Aber Richard  …
    »Alles in Ordnung?« Marco unterbricht den Zauber zwischen uns.
    »Ja, danke.«
    »Sie essen nichts, Signora ?« Entsetzt starrt er auf meinen fast vollen Teller.
    »Ich habe nicht so viel Hunger«, entschuldige ich mich.
    »Soll ich Ihnen etwas anderes bringen?«
    »Nein, nein, es ist hervorragend, wirklich. Ich habe nur nicht so viel Hunger.«
    »Das Steak war perfekt, Marco.« Zum Glück lenkt Ben den Wirt ab.
    »Ah, freut mich. Möchtest du noch etwas trinken?«
    »Klar.« Ben hält sein Glas hoch, das nur noch einen Rest Bier enthält. Marco wendet sich fragend an mich.
    »Ich habe noch, danke.« Mein Glas ist halb voll.
    »Hast du noch Kontakt zu Josh?«, fragt Ben.
    »Ja. Vor zwei Wochen musste ich zu einer Beerdigung nach Adelaide. Der Vater einer Freundin ist gestorben«, erläutere ich. »Und Josh war Ostern hier zu Besuch.«
    »Ach ja?« Ben sieht mich schief an.
    »Er ist ein guter Kumpel«, füge ich hinzu, damit er nicht auf falsche Gedanken kommt. »Er hat jetzt eine Freundin. Tina.«
    »Ah, schön.«
    »Er fährt nicht mehr, wenn er was getrunken hat.«
    »Ehrlich nicht?«
    »Nein. Wir hatten einen schlimmen Streit deswegen.« Ich erinnere mich an den Abend in Joshs Wagen. »Ich hatte nie die Gelegenheit, es dir zu erzählen.«
    »Was ist mit dir? Hast du irgendwann deinen Führerschein gemacht?«
    »Beim ersten Versuch.«
    »Das hab ich mir gedacht.«
    Wir erwähnen beide nicht den Abend am Mount Lofty. Ich kann mir nicht vorstellen, wie wir jemals darüber sprechen sollen. Die Situation war so schräg, ja verboten – ein fast Dreißigjähriger verliebt sich in eine Sechzehnjährige. Geradeso, als würde Josh sich in Kay verlieben! Ich verdränge den Gedanken.
    »Nachdem du fort warst, bin ich nie wieder im Naturschutzpark gewesen«, erkläre ich.
    »Ich weiß.«
    »Das weißt du?« Überrascht schaue ich ihn an.
    »Dave hat es mir erzählt. Es hat mir leid getan, das zu hören.«
    Ich sage nichts.
    »Du konntest so gut mit den Koalas umgehen. Das können nur wenige Menschen. Nicht jeder hat das richtige Gefühl dafür.«
    Janine hatte das auch gesagt. »Es hat mir gefehlt«, gebe ich traurig zu. »Ich habe bitterlich geheult, als ich erfuhr, dass sie Olivia in einen anderen Park verlegt hatten und ich mich nie von ihr verabschieden konnte.«
    Ben nickt mitfühlend. »So was ist hart.«
    »Ich weiß, es gehört zum Job …«
    »… aber das macht es nicht leichter.« Er lehnt sich auf seinem Stuhl zurück und betrachtet mich. »Ich bin traurig, dass du das Fotografieren aufgegeben hast. Ich fand wirklich, dass du Talent hattest.«
    Ich verändere meine Sitzhaltung. »Es ist schwer, in die Branche reinzukommen.«
    »Das ist keine Entschuldigung, wenn dir was daran liegt. Ist es dir wichtig?«
    Ich begegne seinem Blick. »Kann sein.« Pause. »Vor kurzem war ich tatsächlich auf einer Fotoausstellung.«
    »Ach ja?«
    »Der Typ war ein Arschloch.«
    Ben grinst.
    »Es ist so komisch, dass ich dir ausgerechnet jetzt über den Weg laufe, weil ich erst neulich meine Kamera von Mum geholt habe. Ich habe wieder angefangen zu fotografieren.«
    »Tatsächlich?« Ben richtet sich interessiert auf. »Kann ich die Fotos mal sehen?«
    Ich lächele. »Klar. Wenn sie nicht zu grauenhaft sind. Ich habe sie noch nicht entwickeln lassen.«
    »Fotografierst du immer noch mit Film?«
    »Ja. Ich weiß, Digitalkameras sind besser geworden, wie du vorausgesagt hast, aber ich habe erst gerade wieder angefangen.«
    Ben grinst, und die Kellnerin taucht mit den Speisekarten auf.
    »Möchten Sie ein Dessert?«, fragt sie mich.
    »Nein, ich kann nicht mehr.«
    »Die Rechnung, bitte«, sagt Ben zur Kellnerin. Wir verstummen. »Es ist schön, dich wiederzusehen«, sagt er nach einer Weile.
    Ich sehe ihn an. »Finde ich auch.«
    »Hast du sehr viel zu tun, solange deine Familie hier ist?«
    »Ich kann mich zwischendurch verdrücken. Montag hast du frei, oder?«
    »Ja. Sollen wir uns trotzdem zum Mittagessen oder so treffen?«
    »Das wäre schön.«
    Die Rechnung kommt, und Ben greift in seine Tasche, um sein Portemonnaie hervorzuholen, während ich meins aus der Handtasche ziehe.
    »Das übernehme ich«, sagt er.
    »Wir teilen es uns.«
    »Lily, steck das weg«, sagt er bestimmt.
    Ich zögere. »Bist du

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