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Immer wieder du: Roman (German Edition)

Immer wieder du: Roman (German Edition)

Titel: Immer wieder du: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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sicher?«
    »Klar.« Er wirkt gekränkt, also gebe ich klein bei.
    »Danke.«
    Marco geleitet uns hinaus. »Kommt mal wieder vorbei!«
    »Machen wir«, sagt Ben.
    Wir? Ein Glücksgefühl breitet sich in mir aus.
    Und Richard?
    »Mit der Fähre zurück nach Manly?«, erkundigt sich Ben.
    »Ja. Fährst du nach Old Cremorne?«
    »Cremorne Point.« Das heißt, wir müssen getrennte Fähren nehmen. »Wir können zusammen bis zum Anleger gehen.«
    Ben legt einen forschen Schritt vor, und ich muss mich wieder beeilen, um mitzuhalten.
    »Entschuldige, gehe ich zu schnell?« Er wirft mir einen Blick zu.
    »Nein, schon gut. Ich habe heute zur Abwechslung mal Turnschuhe an.«
    »Du sagst noch immer Turnschuhe.«
    »Dann eben Sportschuhe.« Ich grinse. »Aber normalerweise laufe ich nicht so herum«, füge ich hinzu.
    Er mustert mich kurz. »Wie siehst du denn sonst aus?«
    »Rock, Pumps, Make-up …«
    »Aber du bist doch geschminkt«, meint Ben.
    »Sonst lege ich mehr auf.« Mir kommt in den Sinn, dass er sich vielleicht wünscht, ich würde so aussehen wie vor zehn Jahren. Er hat ja schon gesagt, dass ich mich verändert hätte. Ist das positiv?
    »Ich habe jetzt kürzeres Haar«, platzt es aus mir heraus. Ach nee! Ist ja wohl nicht zu übersehen!
    Ben lächelt mich an. »Habe ich gemerkt.«
    »Gefällt es dir?« Halt den Mund, du dumme Kuh!
    »Ja.« Er zuckt mit den Schultern. »Aber lang hat mir auch gut gefallen.«
    Sag jetzt nichts mehr, warne ich mich. Dann kommt es trotzdem: »Hat es dir länger besser gefallen?« Menno!
    Er sieht mich schief an. »Du bist so hübsch wie eh und je.«
    Mein Herz tut einen Sprung, und mein Gesicht wird heiß. Ich bringe kein Wort heraus. Wir erreichen den Anleger, und Ben wirft einen Blick auf den Fahrplan. »Schnell, in drei Minuten legt eine Fähre nach Manly ab.«
    Rasch bringt er mich bis zur Schranke. Halt! Das geht alles zu schnell.
    »Ich kann auch die nächste nehmen«, rufe ich. Panisch sehe ich ihn an, und Ben ist einen Moment lang wie versteinert.
    »Oder soll ich mitkommen?«, fragt er.
    »Ja!«
    Wir eilen an den Fahrkartenschalter und gehen an Bord der grün-weißen Fähre, die kurz darauf die Gangway einfährt. Ben folgt mir in den hinteren Teil des Schiffes, und wir bleiben schweigend nebeneinander stehen, während Circular Quay und Opernhaus immer kleiner werden. Schließlich bekomme ich wieder Luft. Er ist noch da. Ben stützt sich mit den Ellenbogen auf der Reling ab, ich entkrampfe die Finger und tue es ihm nach. Unsere Arme berühren sich, aber keiner von uns bewegt sich. Ich spüre, wie seine Wärme durch meinen Pullover dringt. Wir sollten wirklich reingehen, wie alle anderen auch, aber meine Füße sind wie festgeklebt. Am Ende stehen nur noch Ben und ich draußen im Wind.
    »Ich würde dich gern fragen, ob dir kalt ist«, sagt er, »aber eventuell klingt das einfallslos.«
    »Mir gefällt es hier draußen.«
    Er zeigt auf die leere Bank hinter uns. »An der Wand ist es geschützter.«
    »Okay.« Ich setze mich neben ihn. Instinktiv legt er den Arm um mich und drückt das Kinn auf meinen Kopf. Ich kuschele mich an ihn. Das fühlt sich sehr schön und natürlich an.
    Die Fahrt ist bald vorbei, auch wenn keiner von uns spricht. Viel zu schnell wird die Fähre langsamer. Ben lockert seine Umarmung, und ich löse mich von ihm und schaue zu ihm auf. Unsere Blicke versenken sich ineinander. Er ist so nah, dass ich mein Gesicht nur fünf Zentimeter nach vorn bewegen müsste, um seine Lippen mit den meinen zu berühren.
    Lautes Gelächter bringt mich auf den Boden der Tatsachen zurück. Eine Gruppe junger Leute von Anfang zwanzig stürmt an die Reling, und mit einem Schreck erkenne ich eins der Mädels: eine Freundin von Nathan. Rasch erhebe ich mich. Die Fähre wühlt das Wasser auf. Wir legen an, und die angetrunkenen Nachtschwärmer strömen zum Ausstieg. Ben bleibt sitzen.
    »Ich geh dann mal«, sage ich. »Fährst du direkt wieder zum Circular Quay zurück?« Ben nickt. »Tut mir leid, so eine lange Fahrt.« Er wird noch in eine weitere Fähre zurück nach Cremorne Point umsteigen müssen.
    »Schon gut«, meint er wegwerfend.
    »Bis Montag also?«
    »Klar«, erwidert er. »Rufst du mich an, damit wir was ausmachen können?«
    »Ja, prima.« Rückwärts entferne ich mich von ihm und schaue ihm ein letztes Mal in die Augen. Ich kann den Ausdruck darin nicht deuten. »Tschüss«, murmele ich. Dann drehe ich mich um und gehe hastig von Bord.
    Was zum Teufel mache ich hier

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