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Immer wieder du: Roman (German Edition)

Immer wieder du: Roman (German Edition)

Titel: Immer wieder du: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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von dem Curry von neulich.«
    »Das wär schön.« Er löst sich von mir und steht auf. Ich folge ihm in den offenen Küchenbereich und mache mich daran, unser Abendessen in der Mikrowelle aufzutauen, dann hieve ich mich auf die Anrichte. Richard setzt den Reis auf und kommt zu mir, drängt sich zwischen meine Beine und küsst mich sacht auf die Lippen. »Was möchtest du trinken?«
    »Cider?«
    »Gute Idee.« Er holt die Flasche, gießt Cider in zwei mit Eis gefüllte Gläser und reicht mir eins. Mein Dad hat mir erzählt, dass man in England inzwischen auch Cider auf Eis trinkt. Das hätte ich mir früher nie vorstellen können …
    »Prost«, sage ich und stoße mit Richard an. »Hey, der Chefredakteur von Marbles hat mich gebeten, nächste Woche seine Redaktionsassistentin zu vertreten.«
    »Cool«, sagt Richard beeindruckt. »Ich will die ganze Zeit schon fragen, ob du dafür eine Zulage bekommst.«
    »Nein, ich arbeite für denselben Tagessatz. Apropos Geld …« Ich springe von der Anrichte. »Ich hab mir heute etwas gekauft.«
    »Ach ja? Was denn?«
    Ich hole die Plastiktüte aus dem Flur. »Das hier.« Dümmlich lächelnd ziehe ich den Kamerakarton hervor.
    »Eine Digitalkamera?« Er ist verblüfft. »Wie teuer war die?«
    Mein Lächeln erstirbt. »Ich hab mit meiner Kreditkarte bezahlt.«
    Er greift in die Tüte und zieht die Quittung hervor. »Mein Gott, Lily!«, ruft er.
    »Was ist?« Allmählich wird mir übel.
    »Können wir uns das überhaupt leisten?«, will er wissen.
    »Es geht nicht darum, was wir uns leisten können, sondern was ich mir leisten kann.« Jetzt bin ich sauer.
    »Ach, so ist das, ja? Ich dachte, wir wollten für die Hochzeit sparen.« Er ist verletzt, was mich sogleich besänftigt.
    »Wie gesagt, ich habe sie mit meiner Kreditkarte gekauft.« Ich hatte wirklich vor, ihm zu erzählen, dass ich sie zusammen mit Ben gekauft habe, aber jetzt finde ich die Idee nicht mehr so gut.
    »Aber bezahlen musst du sie trotzdem. Hast du denn nicht schon eine Kamera?«
    Jetzt werde ich richtig wütend. »Ja, aber die ist zu alt. Nicht mehr zu gebrauchen. Ich muss etwas Modernes haben, wenn ich ernsthaft fotografieren will.«
    »Willst du das denn?« Er ist offensichtlich verwirrt.
    »Ja«, erwidere ich ruhig, aber entschlossen. »Ich möchte einen Fotokurs besuchen.«
    Er schaut zu Boden. Dann schüttelt er kurz den Kopf, geht an den Herd und rührt den Reis um.
    »Was ist? Willst du nichts dazu sagen?«
    »Was soll ich dazu sagen? Du hast dich ja wohl schon entschieden.«
    »Ich würde das gern machen.«
    »Bist du nicht ein wenig zu alt für einen spontanen Berufswechsel?«, fährt er mich an.
    »Ich bin erst sechsundzwanzig«, halte ich dagegen, doch in mir beginnen die üblichen Zweifel zu nagen. Ich versuche sie zu verdrängen. »Warum stellst du dich deswegen eigentlich so an?«
    »Ich stell mich nicht an. Ich – verstehe – es – nur – nicht.«
    »Dann verstehst du mich nicht.« Das hatte ich nicht laut sagen wollen. Aber jetzt steht der Satz im Raum.
    »Schön, wenn du meinst.« Richard stapft aus der Küche. Entsetzt sehe ich zu, wie er im Flur seinen Mantel anzieht.
    »Wo willst du hin? Was ist mit dem Essen?«
    »Ich hab keinen Hunger mehr«, erwidert er schroff, öffnet die Tür, geht hinaus und schlägt sie hinter sich zu.
    Fassungslos sitze ich da. Die Mikrowelle fängt an zu piepen, und ich gleite von der Arbeitsplatte, öffne das Gerät und schalte den Gasherd ab, auf dem der Reis kocht. Auch mir ist der Hunger vergangen. Meine Wut verwandelt sich in Traurigkeit, dann in Reue. Ich setze mich aufs Sofa und warte auf Richard. Ich kann mich nicht überwinden, mir meine neue Kamera anzusehen. Meine Aufregung ist längst verflogen. Schließlich fange ich an, die Sache von Richards Warte aus zu betrachten. Er ist der Meinung, dass ich mich verändere, und er muss glauben, es läge an ihm. In gewisser Weise hat er ja recht. Ich habe angefangen, mich zu verändern, seit er mir den Heiratsantrag gemacht hat. Aber es ist nicht seine Schuld. Es ist meine. Alles nur wegen Ben.
    Nach einer Viertelstunde höre ich, wie er die Haustür aufschließt, und als er ins Wohnzimmer tritt, wirkt er niedergeschlagen.
    »Tut mir leid«, sagt er und kommt zu mir, ohne seinen Mantel auszuziehen.
    »Mir auch«, sage ich. »Ich hätte dich fragen sollen, bevor ich sie kaufe.«
    »Du musst mich nicht fragen, natürlich nicht«, sagt er. »Ich hätte nur gerne vorher mit dir darüber gesprochen.«
    »Das

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