Immer wieder du: Roman (German Edition)
standhaft den Kopf. »Du kannst nicht einfach mit so etwas anfangen, ohne was zu verraten«, stöhne ich.
»Worum geht’s?«, schaltet Lou sich ein.
»Lily hat am Mittwoch Geburtstag.«
»Oh, cool. Und, feierst du?«, fragt Tiff.
»Nein«, entgegne ich mit Nachdruck.
»Wie alt wirst du?«, fragt Lou.
»Sechzehn.«
»Du bist erst sechzehn?!«, ruft Alex, und alle Augen richten sich auf mich.
»Werde ich am Mittwoch«, murmele ich.
»Ist echt Wahnsinn, oder?«, sagt Josh zu seinen Freunden, ohne mich zu beachten. »Sie sieht mindestens so alt aus wie wir.«
»Allerdings«, sagt Lou gönnerhaft. » Sweet little sixteen. Was kriegst du denn zum Geburtstag geschenkt?«
»Das versuche ich ja gerade herauszufinden.« Erwartungsvoll schaue ich Josh an.
»Du weißt es?«, fragt Tiff.
»Yep.«
»Verrat es uns!«, drängt sie.
»Nö.«
»Dann sag es mir «, beharrt Lou, beugt sich vor und drückt ihr Ohr an seinen Mund. Zu meiner Verärgerung gibt Josh nach. Ich sehe, wie ihre Hand auf seinem Oberschenkel liegt, und mein Magen verkrampft sich vor Eifersucht.
»Echt?«, sagt sie und sieht mich an.
»Was denn? Sag es mir auch!«, bettelt Tiff.
Lou beugt sich über Alex hinweg und flüstert es Tiff ins Ohr.
»Wow, das ist echt cool!«
»Das nervt jetzt aber«, sage ich laut. Der nächste Typ – Brian? – lacht und zieht Tiff an sich.
»Komm, wir spielen Stille Post«, schlägt Shane vor, der neben Brian sitzt. Kurz darauf ruft Shane: »Was für ein Auto?«
»Menno!«, platzt es aus Josh heraus.
»Ich kriege ein Auto?« Ich wende mich ihm mit weitaufgerissenen Augen zu. Er funkelt Shane wütend an.
»Ups«, sagt Shane dümmlich.
»Kriege ich ein Auto?«, frage ich Josh noch einmal, und mein Kopf fängt vor Aufregung an zu brummen.
»Verrate Dad nicht, dass ich es dir gesagt habe«, warnt Josh.
»Mach ich nicht, versprochen. Was für eins?«
Josh seufzt und trinkt einen Schluck Bier. »Ist nur ein Gebrauchtwagen, an dem ich bei der Arbeit herumgebastelt habe, also mach dir keine allzu großen Hoffnungen. Dad hat sich heute danach erkundigt.«
»Auto ist Auto«, sagt Lou.
»Da sagst du was«, erwidere ich und strahle von einem Ohr zum anderen.
Wir bleiben dort sitzen und essen ein paar Snacks, bis die Nachmittagssonne untergeht und die Straßenlaternen draußen vor dem Pub zu leuchten beginnen. Die Rede ist davon, in einen Nachtclub zu gehen.
»Das Planet ?«, schlägt Alex vor.
»Ja, cool«, stimmt Lou ihm zu.
»Ich habe kein Geld mehr dabei«, flüstere ich Josh zu.
»Ich leih dir was.« Er trinkt sein Bier aus und steht auf. Alle anderen tun es ihm nach, daher kippe ich schnell den Rest meines Ciders runter und stehe auf.
Wow! Das war mein viertes Glas, und ich bin mehr als nur leicht angeheitert. Ich schwanke an den Tischen vorbei auf den Bürgersteig. Tiff tänzelt vorweg und zieht zwei Jungs mit sich, während Lou sich umdreht und Josh auffordert, sie Huckepack zu nehmen.
»Na schön«, gibt er schließlich nach, als wir durch eine Seitenstraße gehen und uns vom geschäftigen Teil der Stadt entfernen. Lou springt auf seinen Rücken und kichert nervtötend. Ich beobachte, wie sie ihre langen gebräunten Beine um Josh schlingt.
Hätte ich doch bloß solche Beine.
Nein, Lily, das willst du gar nicht.
Doch.
Du bist so in Ordnung, wie du bist.
Könnte ein bisschen Bräune gebrauchen.
Ach, scheiß drauf.
»Sie versucht schon seit Wochen, ihn rumzukriegen«, sagt Shane neben mir. Er deutet mit dem Kopf auf Lou und Josh vor uns.
Schon ist die Eifersucht wieder da. Man sollte meinen, dass Alkohol die Sinne benebelt, doch ganz im Gegenteil: Er schärft sie nur. »Was hält sie davon ab?«, bringe ich heraus.
»Sie hat gerade mit ihrem Ex Schluss gemacht. Ein riesiger Muskelprotz von der Army. Josh hat eine Heidenangst vor ihm.« Shane bricht in Gelächter aus.
»Worüber lachst du?«, ruft Josh uns über die Schulter zu.
»Nichts«, erwidert Shane, noch immer kichernd, und sagt dann zu mir: »Es ist nur eine Frage der Zeit.«
Toll. Jetzt kann ich die blöde Kuh noch weniger ausstehen.
Vor dem Club ist eine lange Schlange. Wir stellen uns hinten an und warten, bis unsere kleine Gruppe an der Reihe ist. Da spricht der Türsteher das Wörtchen aus, das jedem Minderjährigen den Schreck in die Glieder fahren lässt.
»Ausweis!«
Die anderen greifen in ihre Taschen und fördern Führerscheine zutage, ohne nachzudenken. Zitternd stehe ich in meinen Birkenstocks daneben.
»Ausweis«,
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