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Immer wieder du: Roman (German Edition)

Immer wieder du: Roman (German Edition)

Titel: Immer wieder du: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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sehen.«
    Komisch, irgendwie freue ich mich schon darauf, ihm die Fotos zu zeigen.
    »Was hast du später vor?«, fragt er.
    »Wahrscheinlich fahr ich wieder zu Michaels Haus zurück.«
    »Immer noch Schwierigkeiten damit, es als Zuhause zu betrachten?« Er legt eine Pause ein. »Du sagst ›Michaels Haus‹, seitdem du hier bist.«
    »Es ist doch auch Michaels Haus«, erwidere ich abwehrend.
    »Jetzt ist es auch deins. Hoffentlich wird es nicht lange dauern, bis es sich auch so anfühlt.«
    »Hm.«
    »Seit wann hast du denn diese Kamera?«, wechselt er das Thema.
    »Mein Dad hat sie mir zum Abschied geschenkt.«
    »Wow, tolles Geschenk!«
    »Mein Dad ist auch ein toller Mann«, sage ich mit einem Grinsen.
    »Ich wette, er fehlt dir.«
    »Ja.« Ich wende den Blick ab.
    »Wann hast du erfahren, dass du England verlassen musst?«
    »Meine Mum hat es mir vor zwei Monaten gesagt«, murmele ich.
    »Oh, das ging ja alles sehr schnell.«
    »Kann man wohl sagen.«
    »Vermutlich wünschst du dir, du hättest ein paar Freunde mitnehmen können.«
    Dieser Frage weiche ich aus Gründen aus, die ich nicht näher erläutern will, und lenke die Aufmerksamkeit stattdessen auf Kay und Olivia. »Ich hätte gerne meine Schwestern mitgenommen.«
    »Ich wusste gar nicht, dass du Schwestern hast.«
    »Jüngere Halbschwestern. Und meine Stiefmutter ist mit einem dritten Kind schwanger. Ich werde die Geburt verpassen.«
    Er schenkt mir einen mitfühlenden Blick. »Das ist Mist.«
    Wir verstummen für eine Weile, bis Ben schließlich wieder das Wort ergreift. »Ich muss jetzt wohl los.«
    »Wohin willst du?«
    »Nach Hause. Soll ich dich mitnehmen?«
    Die Busfahrt war ja nicht schlecht, aber eine Mitfahrgelegenheit bis vor die Haustür sollte man nicht abschlagen.
    »Äh, meinst du wirklich?«
    »Klar.« Ben steht auf, und ich komme ebenfalls auf die Beine.
    »Eigentlich …« Ich zögere, denn mir fällt wieder ein, warum ich zurück in den Botanischen Garten gegangen bin. »Eigentlich wollte ich noch ein paar Fotos machen. Vom Lilienteich in diesem Licht«, füge ich unsicher hinzu. »Geh ruhig. Ich will dich nicht aufhalten.«
    »Sei nicht albern. Ich kann warten.«
    »Wirklich?« Er setzt sich wieder ins Gras. Einen Moment lang bin ich unschlüssig, dann sage ich mir, wozu das ganze Getue? Du machst doch nur ein popeliges Foto. Ich zwinge mich, ruhig zu werden, und entferne mich vom Teich.
    »Bin ich im Weg?«, fragt Ben.
    »Ja, irgendwie schon«, erwidere ich verschmitzt.
    »Sorry«, sagt er lachend und setzt sich auf eine andere Bank in der Nähe. Kurz darauf geselle ich mich zu ihm. »Bist du schon fertig?«, fragt er erstaunt.
    »Yep.«
    »Das ging aber schnell!«
    »Ich hab nur ein paar Fotos gemacht. Ich will kein Filmmaterial verschwenden«, erkläre ich betreten.
    »Du solltest dir so eine neue Digitalkamera besorgen«, sagt er, als wir uns auf den Weg zum Tor begeben.
    »Mein Dad hat davon gesprochen, aber mir gefallen die Bilder nicht, wenn man sie ausdruckt. Zu grob gekörnt und so.«
    »Stimmt, das Ergebnis ist nicht ganz so gut. Aber die Technik wird sich verbessern. Das ist immer so. Vielleicht kannst du später mal nachrüsten.«
    Wir überqueren die verkehrsreiche North Terrace und gehen Richtung Rundle Street. »Ich stehe im Parkhaus.« Er zeigt die Straße hinauf.
    »Musst du morgen arbeiten?«, frage ich.
    »Nö. Montag wieder. Kommst du dann auch?«
    »Würde ich gern. Michael hat gesagt, er kann mir vielleicht einen Ferienjob verschaffen.«
    »Das wäre prima«, sagt Ben aufrichtig.
    Wir gehen gerade an einem Pub vorbei, da höre ich meinen Namen.
    »He! Lily!«
    Ich fahre herum und sehe Josh an einem der überfüllten Tische auf dem Bürgersteig sitzen. Verdammt, er sieht wirklich gut aus. Schade nur, dass er sich dessen bewusst ist.
    »Was machst du denn hier?«, fragt er.
    Er sitzt bei einer Gruppe Jugendlicher, die mich neugierig ins Visier nehmen.
    Ich halte die Tüten hoch. »Einkaufen. Und zufällig ist mir gerade Ben über den Weg gelaufen.«
    »Setz dich. Trink ein Bier mit uns.«
    Ich werfe einen kurzen Blick auf Ben, der ein Stück weiter auf dem Bürgersteig wartet.
    »Hey, Ben«, ruft Josh halbherzig.
    »Alles klar?«, erwidert Ben ähnlich lustlos.
    Ich schaue wieder zu Josh. »Ben wollte mich gerade nach Hause bringen.«
    »Du kannst mit mir fahren«, sagt er. Vor ihm auf dem Tisch steht ein halbleeres Glas Bier. Ich weiß nicht, wie lange er schon hier ist, wie lange er zu bleiben gedenkt, und ob er

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