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Immer wieder du: Roman (German Edition)

Immer wieder du: Roman (German Edition)

Titel: Immer wieder du: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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mal.«
    »Übertreib es nicht«, sage ich gehässig und bereue es sofort, als Ben aufsteht. »Gehst du?«
    »Die Mittagspause ist vorbei«, antwortet er unterkühlt und hält mir die Hand hin. Ich ergreife sie, und er zieht mich hoch. Mit schamrotem Gesicht folge ich ihm den Abhang hinauf.
    »Viel Spaß bei den Dingos. Bis morgen«, sagt er mit einer gewissen Endgültigkeit, wendet sich ab und geht in Richtung Kängurus. Und so abwegig es ist, so habe ich doch das Gefühl, in Tränen ausbrechen zu wollen.

    Am Abend gerate ich unvermittelt in ein surreales Szenario, das Josh mit Lou spielt. Ihr Ex von der Army, den Shane vor ein paar Wochen erwähnte, ist über Weihnachten wieder in der Stadt, und Lou scheint es darauf abgesehen zu haben, Josh eifersüchtig zu machen. Er wiederum, vermute ich, benutzt mich, um es ihr heimzuzahlen. Er versucht, mir Billard beizubringen, und obwohl ich in Gedanken bei Ben bin, ist es trotzdem schön, jemandes Arme um mich herum zu spüren, der mir zeigt, wie man ein Queue hält, die Bälle von der Bande abprallen lässt und einlocht.
    Gegen zehn Uhr hocke ich mit Josh in einer Nische und versuche, Lou zu ignorieren, die uns über die Theke hinweg böse Blicke zuwirft. Ihre Versuche, mit ihrem Ex zu flirten, sind fehlgeschlagen, denn der baggert gerade eine kleine Brünette bei den Toiletten an.
    »Komisch, wie unsere Eltern sich verliebt haben, oder?«, sagt Josh und schaut mich mit seinen dunkelblauen Augen eindringlich an.
    »Hm, vielleicht«, sage ich kurz angebunden, denn ich weiß, dass meine Gleichgültigkeit ihn wahnsinnig macht. Josh ist es einfach gewöhnt, die volle Aufmerksamkeit aller Mädchen auf sich zu ziehen. »Hast du schon mal mit Lou geschlafen?«
    Er ist erschrocken über meine direkte Frage. »Nein«, antwortet er unsicher. »Warum sollte ich?«
    »Ich dachte, ihr hättet was miteinander.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Shane hat so was an dem Abend in Adelaide gesagt.«
    »So ein Arschloch«, schnaubt Josh. »Für meinen Geschmack ist sie durch zu viele Hände gegangen.«
    »Ach ja?« Ich grinse. »Ich dachte, du bist durch zu viele Hände gegangen?«
    »Hat Shane dir das auch erzählt?«
    »Nein, der nicht.«
    »Wer dann?«
    »Egal. Aber es stimmt doch?«
    »Mädchen mögen Typen, die erfahren sind.«
    »Was du nicht sagst!«
    »Du denn nicht?«, fragt er herausfordernd. »Oder hast du es noch nicht bis zu dem Stadium geschafft?«
    Er grinst, und ich bin sauer.
    Ich mache einen Schmollmund. »Nein. Willst du mich vielleicht entjungfern?« Seine Augen leuchten auf, und ich muss laut lachen. »Träum weiter, du Idiot. Lass mich mal durch, ich muss mal.«
    Er rührt sich nicht. Mit einem Anflug von Wut starrt er mich trotzig an, und mir wird klar, dass Josh sich nicht gern zum Narren halten lässt.
    Das lässt mich kalt.
    »Weg da« , fahre ich ihn an, und er gehorcht instinktiv.
    Kurz darauf komme ich von der Toilette und sehe, dass Josh an der Bar Whiskey bestellt. Unbemerkt schlüpfe ich nach draußen und bestelle ein Taxi über das Handy, das Mum mir geliehen hat. Ich werde ihm auf dem Heimweg eine SMS schreiben und ihm mitteilen, dass ich fort bin.

    »Ho, ho, ho, FROHE WEIHNACHTEN!«
    Von diesem Ruf werde ich am Samstagmorgen geweckt. Michael lärmt durch den Flur und hämmert an jede Tür, an der er vorbeikommt. Stöhnend falle ich aus dem Bett.
    Mein nächster Gedanke gilt Josh. Ob er heil nach Hause gekommen ist? Auf keinen Fall werde ich in seinem Zimmer nachsehen, daher ziehe ich meinen Morgenmantel über, eile durch den Flur ins Wohnzimmer und schaue aus dem Fenster auf die Vorderseite des Hauses. Joshs Wagen steht in der Auffahrt. Puh. Meinen neuen Stiefbruder hätte ich nicht gern auf dem Gewissen.
    Irgendwie habe ich es geschafft, bis zehn Uhr durchzuschlafen, deshalb sind es nur noch dreieinhalb Stunden, bis ich Ben wiedersehe. Mum will so schnell wie möglich Bescherung machen. Wir müssen noch eine halbe Stunde warten, bis Josh auftaucht, verkatert und zerzaust. Er übersieht mich, was mich nicht sonderlich stört.
    Michael schenkt Mum eine Armbanduhr, und er bekommt einen Pullover von ihr, was er lustig findet in Anbetracht der Tatsache, dass Hochsommer ist. Ich bekomme eine Menge Kleinigkeiten wie Duschgel und Körperlotion von Body Shop , glitzernde Ohrringe, die ich wahrscheinlich nie tragen werde, und das neue Album von meiner Lieblingsband Fence .
    Mum gefällt die Kerze und das Parfüm, das ich für sie ausgesucht habe, und Michael ist

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