Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Immer wieder du: Roman (German Edition)

Immer wieder du: Roman (German Edition)

Titel: Immer wieder du: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
Vom Netzwerk:
er sich mir öffnet. »Hast du in letzter Zeit was von deiner Mum gehört?«, versuche ich es.
    »Nö«, erwidert er sarkastisch. »Wenn ich Glück habe, bekomme ich im März eine Weihnachtskarte.«
    »Vermisst du deine Oma?«
    »Ständig.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Vor allem, wo du doch in ihrem Haus lebst. Du wirst ja auf Schritt und Tritt an sie erinnert.« Er kratzt sich am Kopf. Ich hoffe, dass ich ihn nicht nerve. »Denkst du nie daran, das Haus zu verkaufen?«, füge ich hinzu.
    »Auf gar keinen Fall.« Bens Tonfall ist so entschieden, dass es mir fast leid tut, gefragt zu haben.
    Ich wechsele das Thema. »Arbeitest du am Samstag?«
    »Nur morgens. Weißt du schon, dass ich mittags zum Weihnachtsessen zu euch komme?«
    »Wirklich?« Meine Stimme steigt um eine Oktave.
    »Ja. Michael hat mich gestern eingeladen.«
    Ich vermute, Ben hat keine Familie hier. Und dann kommt mir die Erleuchtung. Offensichtlich hat er auch keine Freundin. Ich verdrehe die Augen himmelwärts. Danke, danke, danke!
    Er schaut auf seine Armbanduhr. »Ich bringe dich lieber nach Hause, bevor Michael glaubt, ich hätte dich entführt.«
    Wenn es doch so wäre …
    Michael öffnet persönlich die Haustür, als ich zurückkomme. Bens Wagen parkt an der Straße, aber er begleitet mich über den Pfad, um noch ein paar Worte mit Michael zu wechseln.
    »Wann soll ich denn am Samstag kommen?«, fragt Ben.
    »So um halb zwei?«, schlägt Michael vor.
    »Gern«, erwidert Ben.
    »Deine Mum hat dir was vom Abendessen übrig gelassen«, sagt Michael zu mir. »Es steht im Ofen. Geh und sag ihr hallo, ja, Schätzchen? Sie ist im Wohnzimmer.«
    »Okay.« Ich setze mich zögernd in Bewegung. »Danke, Ben. Bis morgen.«
    »Keine Ursache«, erwidert er, als ich mich umdrehe und durch den Flur zur Küche gehe.
    »Danke, dass du das für sie tust, Kumpel«, höre ich Michael mit leiser Stimme sagen.
    »Kein Problem«, erwidert Ben. »Sie ist eine gute Schülerin.«
    Mir wird übel. Sind all diese Fahrstunden nur ein Gefallen für Michael?
    »Nicht, dass wir dich noch bezahlen müssen …« Ich höre, wie Michael in sich hineinlacht, warte aber nicht auf Bens Erwiderung, sondern haste in die Küche und mache die Tür zu.
    Josh holt sich etwas zu trinken aus dem Kühlschrank. »Geh morgen Abend nach Stirling. Heiligabend. Normalerweise ist da ziemlich viel los«, bemerkt er beiläufig. »Willst du mitkommen?«
    »Klar, warum nicht?«, erwidere ich, innerlich wie abgestorben. Ich gebe mir nicht einmal die Mühe nachzufragen, ob Lou auch dabei sein wird.

Kapitel 7
    Ich komme mir noch immer total dämlich vor, als ich am nächsten Morgen zur Arbeit erscheine. Ben ist nicht im Aufenthaltsraum, und ich gehe ihn nicht im Krankenzimmer suchen. Stattdessen frage ich Michael, ob ich bei den Dingos aushelfen kann.
    Das Dingogehege liegt an einem steilen Abhang, der unten an einen Teich grenzt. Zwei hohe Drahtzäune trennen die Tiere von den Besuchern, aber die Tierpfleger haben Zugang über ein abgeschlossenes Tor. Michael führt mich hinein, und die Dingos stehen auf, strecken die Beine und kommen gemächlich näher. Michael tätschelt sie, als wären sie Haustiere. Sie haben rostbraunes Fell und sehen aus wie kleine Hunde, sind tatsächlich aber eine Unterart des Wolfs. Sie können nicht einmal bellen.
    Michaels Funkgerät knackt, und der Klang von Bens Stimme bringt meine Nerven zum Flattern. Er erkundigt sich, wo ich bin.
    »Lily ist hier bei mir. Brauchst du sie?«, fragt Michael.
    »Dave kommt heute zu seiner wöchentlichen Untersuchung. Ich dachte, sie will vielleicht dabei sein, wenn er sich das Joey ansieht.«
    Michael schaut mich fragend an, und ich nicke. »Sie kommt gleich rüber.«
    Ich gehe wieder den Hang hinauf und verlasse das Gehege.
    »Da bist du ja!«, ruft Ben, als ich im Krankenzimmer auftauche. »Wo bist du gewesen?«
    »Ich dachte, Michael könnte heute Hilfe bei den Dingos gebrauchen.«
    »Ach so. Hast die Nase voll von mir, was?« Er sagt es einigermaßen fröhlich, aber kann es sein, dass er ein kleines bisschen gekränkt klingt?
    »Ich will niemandem auf die Nerven gehen«, murmele ich.
    »Was soll das denn heißen?«
    »Klopf, klopf, kann ich reinkommen?«
    Wir zucken beide zusammen, als Dave, der Tierarzt, in der Tür erscheint. Ben schaltet sogleich auf sein normales Verhalten um. »Klar, Kumpel, komm rein.«
    »Wie geht’s der Kleinen?«, fragt Dave. »Sieht so aus, als hätte sie zugenommen. Das ist gut. Wo ist die

Weitere Kostenlose Bücher