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Immer wieder du: Roman (German Edition)

Immer wieder du: Roman (German Edition)

Titel: Immer wieder du: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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wie es mir geht? Ich glaube ehrlich nicht, dass ich an mich halten könnte, aber … das wäre so erniedrigend. Ich hätte nicht die Charakterstärke, den Rest des Sommers bei der Arbeit durchzuhalten – ich müsste sofort aufhören.
    Der Gedanke an all das lässt meine Tränen versiegen, und ich bin plötzlich wild entschlossen, mit mir wieder ins Reine zu kommen. Vielleicht muss ich jemand anderen finden, der mich von ihm ablenkt. Shane ist nett, aber nein, ich stehe nicht auf ihn. Auf keinen von Joshs Freunden. Allerdings wäre es gut, Shanes Schwester kennenzulernen. Wie hieß sie doch gleich? Tammy, genau. Sie hat gerade mit ihrem Freund Schluss gemacht; vielleicht könnten wir zusammen ausgehen und uns von unserem Liebeskummer ablenken. Wobei ich nicht vorhabe, ihr etwas über Ben zu erzählen. Nie werde ich jemandem etwas von ihm erzählen.

    Ich bin noch immer wild entschlossen, als Josh mir sagt, er wolle am Abend in Hahndorf was trinken gehen. Michael und Mum haben einen Kater und können nicht fassen, dass wir schon wieder ausgehen wollen, aber es ist Samstagabend, und offen gestanden glaube ich, dass ich wenigstens ein paar Stunden am 1. Januar 2000 mit Leuten verbringen möchte, die so alt sind wie ich.
    »Wer kommt noch mit?«, frage ich.
    »Die üblichen Verdächtigen«, erwidert er. »Geht es dir um jemand Bestimmten?«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    »Gut.«
    Meine Neugier gewinnt die Oberhand. »Warum?«
    »Wollte ich nur wissen«, sagt er.
    »Wozu willst du das wissen?« Jetzt bin ich neugierig.
    »Ich will mich vergewissern, dass du heute Abend keinen Bestimmten sehen willst.«
    »Einen Bestimmten wie wen?«, frage ich.
    »Ziehst du dich noch um, oder was?« Er mustert mich von oben bis unten.
    Ich werfe einen Blick auf meine Bluse mit dem Ketchup-Fleck. »Äh, ja.«
    »Zieh was Nettes für mich an«, sagt er mit einem Blick, bei dem die meisten Mädchen weiche Knie bekämen. Aber auf mich hat er keine Wirkung; ich ignoriere ihn einfach und begebe mich in mein Zimmer. Geistesabwesend knöpfe ich meine Bluse auf und ziehe einen Rock aus dem Regal, als ich aus den Augenwinkeln bemerke, dass Josh im Türrahmen steht.
    »He!« Ich halte mir die Bluse vor den BH.
    »Was denn? Als hätte ich noch nie ein nacktes Mädchen gesehen«, sagt er lässig.
    »Aber du hast MICH noch nie nackt gesehen! RAUS MIT DIR!« Ich schlage ihm die Tür vor der Nase zu.
    Trotz dieser kleinen Episode gebe ich mir sehr wohl Mühe, mich an diesem Abend hübsch zu machen, lege Make-up auf und ziehe Pumps an, damit ich älter aussehe, als ich bin. Ich wappne mich für eine Nacht in Gesellschaft. Mir ist eigentlich nicht danach, aber ich muss mich darauf konzentrieren, neue Freunde zu finden und nach vorn zu sehen.
    Wir kommen nach Hahndorf und treffen Shane, Brian und Alex, die draußen an einer Biergarnitur sitzen.
    »Hi Leute!«, sage ich strahlend.
    »Frohes neues Jahr«, antwortet Shane und klopft auf den freien Platz neben sich auf der Bank.
    »Lily«, fährt Josh mich an und packt mich am Arm. »Gehst du an die Bar?«
    »Du bist dran, Kumpel!«, ruft Brian. »Sei nicht so geizig.«
    Grummelnd lässt Josh meinen Arm los, und ich schiebe mich verwirrt neben Shane.
    »Was wollt ihr denn?«, fragt Josh.
    Bier, Bier, Bier, Cider.
    Mit finsterer Miene macht er sich auf zur Theke. Er glaubt doch nicht, dass ich auf Shane stehe? Und wenn schon? Es trifft zwar nicht zu, aber wieso hat Josh damit ein Problem?
    »Hattet ihr gestern alle einen schönen Abend?«, frage ich die drei Jungs am Tisch.
    »Ja, war cool«, antwortet Alex.
    »Mit wie vielen Mädchen hast du geknutscht?«
    Brian grinst, aber Alex antwortet. »Brian hat mit drei Weibern rumgemacht.«
    »Ausnahmsweise war ich mal besser als Josh«, bemerkt Brian.
    »Ist das etwa ein Wettkampf?«, frage ich sarkastisch.
    »Ja, schon«, erwidert Shane. »Sie haben um einen Zehner gewettet.«
    »Du hast aber nicht mitgemacht?«, frage ich.
    »Nö«, sagt er und schaut mich vielsagend an. »Das ist nichts für mich.«
    Oh, Scheiße. Interessier dich nicht für mich. Ich empfinde nichts für dich, wirklich nicht. Warum müssen Typen die Sache immer kompliziert machen?
    Josh kommt mit unseren Getränken zurück und setzt sich neben mich. Anscheinend ist seine schlechte Laune von eben verflogen.
    »Ich höre gerade von eurem Knutschwettkampf«, sage ich mit hochgezogenen Augenbrauen.
    Er grinst. »Brian hat gewonnen. Ich hab mir nicht genug Mühe gegeben.«
    »Was hast du denn

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