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Immer wieder du: Roman (German Edition)

Immer wieder du: Roman (German Edition)

Titel: Immer wieder du: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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habe nicht das Gefühl, dass ich je wieder an mich glauben werde.
    Ich frage mich, wo er jetzt gerade ist. Würde er auf den Mount Lofty steigen, um Abschied zu nehmen? Und was ist, wenn er jetzt wirklich dort oben ist, auf mein Haus hinunterschaut und sich fragt, ob er wirklich die richtige Entscheidung trifft?
    Ich springe auf, wild entschlossen. Ich muss einfach hin. Ich muss einen letzten Versuch wagen. Was habe ich schon zu verlieren? Alles. Ich muss es versuchen. Ich könnte zu Fuß gehen, aber was ist, wenn er umdreht, bevor ich oben ankomme?
    Meine Gedanken überschlagen sich, als ich ins Haus stürze und nach meinen Autoschlüsseln suche. Ich renne hinaus und schlage die Haustür hinter mir zu. Ich weiß, dass das, was ich vorhabe, gesetzlich verboten ist, aber das macht mir nichts. Ich hoffe, dass mich niemand ertappt.
    Ich muss mich zusammenreißen, um das Gaspedal nicht durchzudrücken. Ich bin nervös und weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich zum ersten Mal allein fahre oder weil ich Ben finden will.
    Der Parkplatz ist so gut wie leer, deshalb setze ich ohne allzu große Schwierigkeiten in eine freie Lücke und gehe mit pochendem Herzen auf die Gebäudeseite zu. Ich hoffe zu sehen, wie Ben auf Piccadilly hinunterschaut, und bin am Boden zerstört, als er nicht da ist. Ich gehe um die Ecke und suche in der Dunkelheit nach Menschen, die auf den Bänken sitzen und auf die Lichter der Stadt schauen, aber Fehlanzeige. Panisch mustere ich jedes Gesicht, nur um ganz sicherzugehen, dass er nicht dabei ist. Während die Fremden mich fragend anblicken, beginnt mein Herz dumpfer zu schlagen. Er ist nicht da. Ich habe mich geirrt. Ich meinte, ihn besser zu kennen.
    Ich lasse mich auf eine Bank sinken und starre auf die unter mir funkelnde Stadt Adelaide. Dann kommt mir eine Idee: Ich könnte zu ihm nach Hause fahren! Es ist zwar weiter als bis zum Mount Lofty und daher noch riskanter, aber ich kann Ben nicht gehen lassen, ohne ihm zu sagen, was ich für ihn empfinde. Ich mache mich wieder auf den Weg, an der Seite des Gebäudes entlang, wild entschlossen, aber dann werden meine Schritte langsamer. Das ist Wahnsinn. Ich werde mich nur erneut blamieren. Von der Schande werde ich mich nie erholen. Was soll er denn machen? Seinen Flug stornieren? Seine Verlobung lösen? Nein. Das wird er nicht tun.
    Ich stehe da und starre verzweifelt auf Piccadilly. Ein Kloß bildet sich in meinem Hals, und in meinen Augen steigen brennende Tränen auf. Ich muss hier weg.
    »Lily?« Die Stimme ist leise in der Dunkelheit, aber es ist unverkennbar Bens.
    »Du bist hier«, sage ich, als er zögernd vom Parkplatz auf mich zukommt.
    »Woher hast du das gewusst?«, fragt er.
    »Hab ich gar nicht. Ich habe gedacht, ich hätte mich geirrt. Ich wollte gerade wieder fahren.«
    Er kommt zu mir, und ich schaue zu ihm auf. Unsere Blicke verhaken sich ineinander, und diesmal wendet sich keiner ab. Nichts kann mich von ihm trennen.
    »Ich will nicht, dass du weggehst.« Meine Stimme ist kaum vernehmbar, nicht mal für meine Ohren.
    »Ich weiß.« Er atmet flach.
    »Ich habe dich gehört.«
    Fragend legt er den Kopf schief. »Du hast mich gehört?«
    »Ich war da, im Nebenraum des Krankenzimmers. Ich habe dein Gespräch mit Dave gehört.«
    Es dauert einen Augenblick, dann versteht er. Erschrocken bricht er den Blickkontakt ab. Ich folge ihm zu einer Bank. Schweigend setzt er sich und starrt geradeaus.
    »Du kannst nicht weggehen«, flüstere ich. »Du kannst mich nicht verlassen.«
    »Lily …« Er wendet sich mir zu. »Ich muss.«
    »Musst du nicht.«
    »Du weißt, dass ich nicht bleiben kann.«
    »Doch, du kannst.«
    »Das hier …«, er zeigt auf uns beide, »… würde niemals funktionieren.«
    »Du irrst dich.«
    Er beugt sich vor und stützt die Ellenbogen auf die Knie. »Ich bin zu alt für dich.«
    »Bist du nicht.«
    Er starrt in die Dunkelheit, aber ich wende den Blick nicht von seinem Gesicht ab.
    »Du bist zu jung für mich.«
    »Bin ich nicht.«
    »Ich fass es nicht, dass wir diese Unterhaltung führen.« Er schielt aus den Augenwinkeln zu mir herüber. Ich sehe ihn ernst an.
    »Ich liebe dich.« So. Ich habe es ausgesprochen.
    Eine Weile sagt er nichts, dann hebt er die Hand und fährt sich durch die Haare. »Nein. Du weißt nicht, was du da redest. Das ist nur Schwärmerei. Du wirst darüber hinwegkommen.«
    »Nein. Es ist keine Schwärmerei, Ben. Ich liebe dich. Und ich weiß, dass du mich auch liebst.« Plötzlich habe ich das

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