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Immer wieder du: Roman (German Edition)

Immer wieder du: Roman (German Edition)

Titel: Immer wieder du: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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Mitte zwanzig in Bali war« – sie sagt das so, als wäre das Jahrzehnte her, dabei ist sie erst einunddreißig –, »habe ich mir geschworen, jedes Jahr eine Auslandsreise zu unternehmen.«
    »Und was ist draus geworden?«, fragt Richard.
    »Das Leben hat zugeschlagen«, sagt sie und versucht, sich mit einer Aura rätselhafter Weisheit zu umgeben. Dann: »Wir sollten aufessen, bevor alles kalt wird.«
    Und damit ist die Diskussion vorerst beendet.

    »Das lief doch gut«, sagt Richard später im Pick-up, als wir auf dem Heimweg sind. Er hat mich um Viertel vor fünf aus dem Haus gescheucht, weil der Australian Grand Prix anfängt und er ein Sportnarr ist.
    Grinsend schaue ich ihn an. Er grinst zurück. »Wenigstens haben sie dich nicht der spanischen Inquisition unterzogen«, fügt er hinzu.
    »Stimmt. Das steht wahrscheinlich beim nächsten Mal auf der Tagesordnung.«
    Da ich nichts Besseres zu tun habe, setze ich mich zu ihm und sehe mir den Start des Rennens an. Ich habe nichts gegen die Formel 1. Manche Fahrer sind ziemlich sexy, besonders der Brasilianer Luis Castro, der auf der Pole-Position startet.
    »Möchtest du wirklich keinen Ring?« Richard sieht mich traurig an, während die Fahrer zur Warm-up-Runde aufbrechen.
    »Nein, ehrlich nicht«, versichere ich ihm. »Ein Ehering ist okay.«
    »Aber ein Ehering mit Diamanten, ja?« Er schenkt mir ein hoffnungsvolles Lächeln.
    »Ja. Ein Ehering mit Diamanten wäre toll.«
    »Und was ist mit einer Hochzeit nächstes Jahr im Januar?«
    »Im Januar, wenn Sally nach Thailand fährt?«
    »Oder Februar, wenn es sein muss.«
    Ich schüttele den Kopf. »Das ist mir zu früh. Wirklich, das ist zu früh.«
    »Wir könnten auch im Winter heiraten.«
    »Nein. Sommer ist besser.«
    »Im Frühling?«
    »Sommer. Januar 2012.«
    Er seufzt. »Okay.«
    »Brenda muss es einfach schlucken«, füge ich hinzu.
    »Ihr bleibt nichts anderes übrig.«
    »Pass auf, das Rennen fängt an.«
    Und bis Luis Castro als Erster ins Ziel fährt und seine unerträglich gut aussehende Freundin umarmt, ist das Thema – fürs Erste – beendet.

Kapitel 17
    Nathan und Lucy kehren am selben Tag aus den Flitterwochen zurück, als Josh aus Adelaide eintrifft. Er kommt mit einem Taxi zu uns.
    »Hier regnet es ja!«, murrt er, als ich die Tür öffne. »In Adelaide waren es dreißig Grad, als ich losfuhr.«
    »Zum Ostersonntag morgen soll es aufklaren«, versichere ich ihm. »Was soll’s, du alter Miesepeter, nimm mich gefälligst in den Arm!«
    Grinsend kommt er in den Flur, lässt seine Tasche fallen und umarmt mich. »Nach all den Jahren klingst du immer noch wie eine Engländerin.«
    Josh sieht nach wie vor unglaublich gut aus, doch auch wenn ich mich am Anfang zu ihm hingezogen fühlte, hatte ich danach nur noch Augen für Ben.
    Und jetzt natürlich für Richard.
    »Wo ist Richard?« Er schaut an mir vorbei ins Wohnzimmer.
    »Er nimmt gerade seinen Kumpel in Empfang, der aus den Flitterwochen zurück ist.«
    »Ein Dritter kann hier nur stören …«, sagt Josh scherzhaft.
    »Richard bleibt nicht lange weg. Er wollte nur ein paar Lebensmittel bei den Freunden vorbeibringen.« Was ich ziemlich nett von ihm fand, wirklich . »Möchtest du etwas trinken?«
    »Was hast du denn da?«
    »Cola, Fanta, Apfelsaft, Wein, Bier …« Ich verstumme.
    »Fanta, bitte.« Josh ist nie wieder unter Alkoholeinfluss gefahren. »Hey, cool hier.« Er schaut sich um. »Der Garten gefällt mir.«
    Wir waren gerade erst eingezogen, als Josh das letzte Mal zu Besuch in Sydney war. Seitdem hat sich das Haus total verändert.
    »Danke. Willst du deine Tasche in dein Zimmer bringen? Das ist da.« Ich weise auf die andere Seite des Flurs.
    Er kommt wieder, als ich unsere Getränke einschenke. Wir nehmen sie mit zum Sofa.
    »Wie geht es Michael und Janine?«
    »Richtig gut. Haben viel zu tun auf der Arbeit, wie immer. Janine hat sich in den letzten Tagen zu Hause um ein Joey gekümmert.« Ich zucke zusammen, weil die Erinnerung an Ben wieder aufflammt, der die winzige Olivia auf dem Arm hält. »Gestern Abend war ich noch kurz bei ihnen«, fährt Josh fort, der meinen Schmerz nicht bemerkt.
    »Wie geht’s Tina?«
    Er zuckt mit den Schultern. »Doch, ganz gut. Alles in Ordnung.«
    »Seid ihr beide schon zusammengezogen?« Josh wohnt inzwischen in einem kleinen Eigenheim in Mount Barker.
    »Du liebe Güte, nein. Ich könnte sie nie im Leben zum Ausziehen überreden«, scherzt er.
    Ich lache. »Manche Leute würden

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