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Immer wieder du: Roman (German Edition)

Immer wieder du: Roman (German Edition)

Titel: Immer wieder du: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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Schluss machen.«
    »Gib ihm einen Tritt von mir«, sagt sie düster.
    »Oder du gibst ihm einen mit, wenn er wieder verschwindet«, sage ich, als er durch die Tür kommt.
    »Eher unwahrscheinlich«, murmelt sie als Antwort. Ich lege auf.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, frage ich kühl. Der Wichser trägt eine dunkle Sonnenbrille.
    »Ich habe einen Termin mit Jonathan.«
    »Ihr Name?«
    Verärgert runzelt er die Stirn. »Pier Frank.«
    »Mr Laurence ist in der Mittagspause«, sage ich. »Niles führt das Interview.«
    »Wer ist Niles?«
    »Einer unserer Redakteure«, erwidere ich aalglatt.
    »Wir kennen uns doch, oder?«, fragt der Fotograf wie aus heiterem Himmel. »Erkennen Sie mich nicht mehr?« Er nimmt seine Sonnenbrille ab. Seine Augen sind blutunterlaufen, die Haut ist bleich. Er sieht überhaupt nicht mehr attraktiv aus, ganz anders als am Vorabend.
    »Ich war auf Ihrer Vernissage. Mit meiner Freundin, Nicola , die unten am Empfang sitzt.« Dann füge ich schnippisch hinzu: »Ich glaube, Sie haben sie kennengelernt.«
    »Oh, stimmt. Ja. Und, wo ist Niles?«
    »Kommen Sie mit!« Ich stehe auf und gehe ihm voraus, sein offensichtliches Unbehagen auskostend. »Viel Glück beim Interview«, sage ich und öffne die Tür. »Ich bin mir sicher, dass wir ein paar tolle Sachen über Sie schreiben werden.«

    »Was hast du bloß zu ihm gesagt?«, quiekt Nicola eine Stunde später, nachdem Pier das Gebäude verlassen hat.
    »Was meinst du damit?« Ich spiele die Unschuldige.
    »Er hat so getan, als wäre er total überrascht, mich hier zu sehen, und hat gefragt, ob ich auch vorhin am Empfang gestanden hätte. Ich habe bejaht, woraufhin er meinte, er könne kaum glauben, dass er mich nicht bemerkt habe. Es müsse an seiner dunklen Sonnenbrille gelegen haben.«
    Ihrer Stimme höre ich an, dass sie es ihm nicht abkauft, aber ich bin erleichtert.
    »So ein Wombat«, fügt sie hinzu, und ich muss über ihre Wortwahl grinsen. »Er hat gesagt, er würde mich anrufen.«
    »Echt?«
    »Yep. Ich habe mit den Schultern gezuckt und gesagt, ich hätte gar keine Möglichkeit zu telefonieren, alles Gute und bis dann mal.«
    »Ernsthaft?« Ich kichere bei dem Gedanken, dass Nicola dort am Empfangstisch vor drei Telefonapparaten sitzt und so etwas behauptet.
    Sie fällt in mein Gelächter ein. »Ach, wenn ich doch nicht mit ihm geschlafen hätte! Ups – muss Schluss machen«, fügt sie hinzu und legt auf, bevor ich einen Kommentar abgeben kann.

    Die Redaktionsassistentin Bronte hat sich von ihrer Operation erholt, und am Ende der folgenden Woche bin ich ziemlich traurig, weil ich gehen muss. Xanthe ist auch weiterhin nett zu mir gewesen – wir haben sogar zweimal zusammen Mittag gemacht –, und ich hatte Gelegenheit, in der Bildredaktion auszuhelfen und mit Kip zu sprechen, dem Assistenten, der am Montag aus dem Urlaub zurückgekommen ist. Als ich am Freitag gehe, schenkt mir Xanthe eine Tüte mit Pröbchen, und Kip verspricht, er werde an mich denken, wenn sie in der Bildredaktion eine Urlaubsvertretung brauchen. Außerdem gebe ich Jonathan eine Kopie meines Lebenslaufs.
    »Bitte denken Sie an mich, wenn Sie etwas hören«, flehe ich ihn an.
    »Auf jeden Fall«, versichert er mir. »Danke, dass Sie so kurzfristig eingesprungen sind, Lily.«
    »War mir ein Vergnügen«, sage ich aufrichtig und bin ganz aufgeregt in Erwartung dessen, was die Zukunft für meine Karriere bereithält.

    »Es wird bestimmt ziemlich merkwürdig sein, wieder am Empfang zu stehen, nachdem ich fast zwei Wochen lang für ein Magazin gearbeitet habe«, sage ich am Abend zu Richard.
    »Das wird schon«, antwortet er. »Es ist ja nicht so, als würde dir dein Job nicht gefallen.«
    »Klar mag ich ihn. Beziehungsweise mag ich Nicola und Mel«, stelle ich richtig. »Aber die Arbeit ist nicht sehr anspruchsvoll.«
    »Wie jetzt, als Sekretärin war es besser?«, fragt er.
    »Ich war keine Sekretärin«, erwidere ich verärgert.
    »Dann eben Redaktionsassistentin. Ist das nicht dasselbe?«
    »Nein, es ist viel mehr«, sage ich angesäuert, obwohl es genau genommen kein großer Unterschied ist.
    »Hey, ich wollte dich nicht ärgern.« Richard ist zerknirscht. »Ich glaube, du kannst das alles ganz toll, was du machst.«
    Wütend starre ich auf den Fernseher. Was ich mache . Und was ist mit dem, was ich könnte ?
    »Gibst du mir bitte die Fernbedienung?«, fragt er, als fünf Minuten später eine Werbeunterbrechung kommt.
    »Wieso holst du sie dir nicht selbst?«,

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