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Immer wieder du: Roman (German Edition)

Immer wieder du: Roman (German Edition)

Titel: Immer wieder du: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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wirft meinem Freund einen demonstrativ vorwurfsvollen Blick zu und grinst mich an. »Wie hat er um deine Hand angehalten?«
    »Ähm, das war ehrlich gesagt auf eurer Hochzeit«, erwidere ich. »Auf der Fähre.«
    »Unglaublich!«, sagt Lucy. »Und das habt ihr geheim gehalten?«
    »Sie wollte euch nicht den großen Tag stehlen«, erklärt Richard.
    »Machst du Witze? Das hätte doch die allgemeine Begeisterung nur noch gesteigert.«
    Unwillkürlich muss ich über Lucys Freude lachen.
    »Habt ihr schon ein Datum festgelegt?«, will Molly wissen.
    »Nein. Vielleicht übernächstes Jahr.«
    »Wieder eine lange Verlobungszeit.« Sam schnalzt mit der Zunge und verdreht die Augen zu Nathan.
    Ich zucke nur mit den Schultern und setze ein unschuldiges Lächeln auf.

    Am nächsten Morgen erwische ich eine frühere Fähre. So komme ich rechtzeitig zur Arbeit, um Nicola noch über Pier Frank auszufragen. Sie bemüht sich, keine Miene zu verziehen, als ich zum Empfangstisch gehe.
    »Wie war’s?«, frage ich.
    »Wie war er , meinst du.« Sie grinst.
    »Ihr habt doch nicht etwa …!« Ich schnappe nach Luft.
    »Doch.«
    »Das ist nicht wahr!«, rufe ich.
    »Ich konnte nicht anders«, kichert sie.
    »Du hast mit ihm geschlafen?« Ich kann mich kaum bremsen.
    »Psst!«, flüstert sie. Ich werfe einen Blick hinter mich und sehe, dass niemand das Gebäude betreten hat. Wir sind allein.
    »Wie war er denn?« Ich bin noch immer entsetzt, aber meine Neugier überwiegt.
    Sie zieht die Mundwinkel nach unten und legt den Kopf schräg. »Ganz gut.«
    Das klingt nicht allzu begeistert.
    »Nein, er war in Ordnung«, sagt sie, als sie meine Reaktion bemerkt.
    »Ganz gut? In Ordnung? «
    »Er hatte etwas getrunken. Außerdem ist er nicht besonders groß.«
    Angesichts ihrer Ehrlichkeit muss ich losprusten. Lässig beginnt sie ihre Nägel zu feilen.
    »Wollt ihr euch wiedersehen?«, frage ich.
    Nicola zuckt mit den Schultern. »Kann sein. Er weiß, wo ich zu finden bin.« Als eine kleine Brünette von Mitte zwanzig mit drei Bechern von Starbucks durch die Tür kommt, legt Nicola ihre Nagelfeile schnell beiseite. Es ist Cara, die junge Frau, die mich vertritt, solange ich oben arbeite.
    »Wir sehen uns nachher«, gebe ich Nicola zu verstehen, die daraufhin grinsend die Augenbrauen hebt.
    »Guten Morgen«, sagt Cara fröhlich zu Nicola, als ich auf den Aufzugknopf drücke. »Ich habe dir Kaffee mitgebracht.«
    »Super«, sagt Nicola dankbar. Der Aufzug kommt, und ich steige ein.
    Kaffee? Von Starbucks? Was für eine Unverschämtheit – versucht die sich bei meinen Freundinnen einzuschleimen! Fühl dich hier bloß nicht zu wohl, Fräulein, denke ich verstimmt. In einer Woche bin ich wieder zurück.
    »Wie war’s?«, fragt mich Jonathan kurz darauf, als er an meinem Schreibtisch vorbeikommt.
    »Nett, danke«, lüge ich höflich.
    »Hab ich doch gesagt«, foppt er mich. »Stinklangweilig, oder?«
    Ich lache. »Bin ich so durchschaubar?«
    »Und wie! Haben Sie überhaupt mit Pier gesprochen?«
    »Nicht viel«, erwidere ich wahrheitsgemäß. »Aber kennengelernt hab ich ihn schon.«
    »Gut, denn er kommt gleich vorbei.«
    »Oh, schön.«
    »Wir erstellen eine Kurzbiographie von ihm«, verrät mir Jonathan. »Könnten Sie ein Besprechungszimmer für Niles reservieren, der das Interview führt?«
    Niles ist einer der jüngeren Journalisten.
    »Sicher. Wann?«
    »Klären Sie das gleich noch mit Niles ab, aber ich glaube, das Interview ist für zwei Uhr heute Nachmittag angesetzt.«
    »Mach ich.«
    »Danke.«
    Sobald er fort ist, maile ich Nicola: Pier kommt vorbei! Wahrscheinlich vierzehn Uhr.
    Umgehend antwortet sie: GRRR!!! Wo zum Teufel ist mein Lippenstift?
    Grinsend arbeite ich weiter.
    Tatsächlich hat Pier einen Termin um vierzehn Uhr. Ich mache früher Mittagspause, damit ich rechtzeitig zurück bin. Nicola ist frisch geschminkt und sieht zum Anbeißen aus, als ich das Gebäude mit meiner Suppe betrete.
    »Viel Glück«, sage ich im Vorbeigehen. Sie lässt sich nichts anmerken.
    Der Empfang meldet sich um fünf nach zwei.
    »Das Schwein hat mich ignoriert«, ruft Nicola erregt in den Hörer.
    »Nein!«, staune ich. »Wo ist er?«
    »Auf dem Weg nach oben.«
    »Was ist passiert?«
    »Er ist schnurstracks auf Mel zugegangen und hat mich nicht eines Blickes gewürdigt.«
    »So ein Arschloch!«, rufe ich, so laut ich es mir leisten kann. Durch die Glasscheibe in der Tür sehe ich, dass Pier Frank gerade aus dem Aufzug steigt. »Er ist da, ich muss

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