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Immer wieder du: Roman (German Edition)

Immer wieder du: Roman (German Edition)

Titel: Immer wieder du: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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dass ich kurz ein Stück weitergehe. Er nickt verständnisvoll, und ich schlendere langsam weiter.
    »Nur für die Beerdigung.«
    »Ich weiß. Furchtbar, nicht wahr?«
    »Schrecklich. Kev war immer so lebensfroh. Wie hat Shane es verkraftet?« Ich schaue zu Richard hinüber. Da er gerade eine Informationstafel liest, gehe ich weiter.
    »Er ist ziemlich erschüttert«, antwortet Josh. »Hast du mit Tammy gesprochen?«
    »Noch nicht. Ich versuch’s später bei ihr.«
    »Was hast du heute Nachmittag vor?«
    »Ich mache mit Richard eine Besichtigungstour durch die Berge. Wir waren sogar gerade bei deinem Dad.«
    »Ich weiß – er hat mich angerufen.«
    »Aha, daher wusstest du also, dass ich hier bin.«
    »Ja. Hast du Lust, mich in Stirling auf einen schnellen Drink zu treffen? Vielleicht kann Tina sich freinehmen.«
    »Klar, aber ich dachte, deine Werkstatt ist in Mount Barker?«
    »Ist sie auch, aber ich muss mit einem Wagen eine Probefahrt machen. Da kann ich für eine Stunde abhauen.«
    »Was ist mit Tina?«
    »Die arbeitet beim Friseur in Stirling. Ich ruf sie jetzt kurz an und frage nach, ob sie sich freinehmen kann. Bis in einer halben Stunde im Pub?«
    »Super!« Ich beende das Gespräch und betrachte die wogenden Hügel von Piccadilly Valley, gesprenkelt mit grünen und grauen Eukalyptusbäumen. Hier habe ich ihm gesagt, dass ich ihn liebe. Hat er es je auch zu mir gesagt? Hat er mich geliebt?
    Hast du mich geliebt?
    Vor meinem geistigen Auge starrt Ben mich durchdringend an, antwortet aber nicht.
    Mir ist beinahe so, als müsste mir eine Erleuchtung kommen, da ich hier stehe. Dass mir eingeflüstert wird, was ich tun soll. Aber es kommt nichts. Mein Herz bleibt stumm. Ich drehe mich um und gehe zu Richard zurück.
    Ich habe nicht vor, an Bens Haus vorbeizufahren, wirklich nicht, aber irgendwie nehmen wir am Ende einen Umweg nach Stirling. Beim Näherkommen erblicke ich einen roten Suzuki in seiner Einfahrt, und mein Körper versteift sich. Ich gehe vom Gas und schaue auf Richards Seite aus dem Fenster, alarmiert. Dann geht die Tür auf, und eine Frau kommt heraus. Sie hat dunkle Locken und trägt ein langes gebatiktes Maxikleid. Ich sehe die Händchen eines kleinen Kindes, die sich von hinten um ihre Beine schlingen, dann sind wir vorbei, und ich sitze kerzengerade vor Schreck auf dem Sitz und starre in den Rückspiegel.
    »Wer war das?«, fragt Richard, schaut durch die Heckscheibe und sieht mich besorgt an.
    »Weiß ich nicht«, erwidere ich.
    »Es kommt mir vor, als würdest du sie kennen.« Meine Reaktion verwirrt ihn.
    »Das dachte ich zuerst, aber es ist nicht so«, sage ich hastig. Mein Herz hämmert.
    Wer war das? Wer waren die beiden? Ben sagte, er würde das Haus nie verkaufen. Ist er wieder hierhergezogen? Hat er seine Familie mitgebracht?
    Vielleicht ist es ein Zeichen, sagt eine kleine Stimme in meinem Kopf. Vielleicht ist es Zeit loszulassen.
    Nein. Ich werde niemals loslassen.

    Tina sieht toll aus und ist sehr nett, ich empfehle Josh, sie sich warm zu halten, bevor er wieder in das hellgrüne Jaguar-Cabrio steigt, mit dem er die Probefahrt unternimmt.
    »Ich weiß.« Er lächelt zufrieden. »Ich fange langsam an, so zu denken wie du.«
    »Echt?« Ich freue mich kurz – bis ich daran denke, wie falsch das ist. »Meinst du, du wirst ihr einen Ring an den Finger stecken?«
    »Kann sein«, sagt er. »Ich halte dich auf dem Laufenden.«
    Ich schließe ihn fest in die Arme und lasse ihn dann in den Wagen steigen.
    »Fahr ihn nicht zu Schrott«, warne ich. »Ich kann kaum glauben, dass man dich mit so einem Teil aus der Werkstatt lässt.«
    »Was der Chef nicht weiß, macht ihn nicht heiß.«
    »Josh!«
    Er lacht. »War nur ein Scherz. Der Besitzer ist ein Freund von mir. Er vertraut mir sogar seine Kinder an.«
    »Du bist der Babysitter seiner Kinder?« Ich bin verblüfft.
    »Na ja, das ist eigentlich Tinas Ding, wenn ich ehrlich bin.«
    »Das glaube ich schon eher. Sehen wir uns morgen?«
    »Ich bin da.«
    Richard und ich steigen wieder ins Auto. »Wohin als Nächstes?«, fragt er.
    »Zurück zum Hotel, einchecken«, sage ich bestimmt. »Ich möchte mich für heute Abend fertigmachen.«
    »Na gut«, räumt er ein.

    Nachdem wir vom Abendessen mit meinen Freunden zurückgekommen sind, trete ich hinaus auf den kleinen Balkon des Hotels, während Richard ins Bad geht, um sich bettfertig zu machen. Ich schaue in den Himmel und sehe den riesengroßen Vollmond. Er gleicht dem, den ich vor vielen

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