Immer wieder, immer mehr (German Edition)
Tisch zurückkam. Sie überraschte ihn dann, indem sie zuerst ihm nachschenkte, bevor sie ihre Tasse füllte und die Kanne auf dem Tisch abstellte.
Er umfasste ihr Handgelenk und hielt es fest. „Liz, liegt es wirklich nur am Kaffee, dass du so nervös bist?“, sagte er leise.
Ihre Haut fühlte sich ganz kühl an im Vergleich zu seiner. Und ihm wurde noch heißer.
Liz’ Lachen klang ein wenig zu fröhlich, um echt zu sein. „Woran sollte es sonst liegen? Ich war noch nie der nervöse Typ, das solltest du eigentlich wissen.“
„Das stimmt vielleicht für die alte Elizabeth Braden“, erwiderte er und strich ihr mit dem Daumen über die Handkante. Prompt erschauerte sie. „Aber die neue Liz kommt mir doch sehr nervös vor.“
Sie versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien, aber er hielt sie erst recht fest. Ihr Atem ging flach und schnell, und er spürte, dass sich ihr Puls beschleunigte.
„Was? Du glaubst doch nicht etwa, dass du mich nervös machst, oder, Mitch?“
Eine goldblonde Strähne fiel nach vorn auf ihre nackte braune Schulter. Am liebsten hätte Mitch die Hand danach ausgestreckt. „Der Gedanke ist mir tatsächlich gekommen“, sagte er langsam.
„Nun, dann vergiss ihn gleich wieder, denn du hast bestimmt nichts damit zu tun, wenn ich nervös bin – was ich ja nicht bin.“
„Natürlich nicht. Und wenn, dann könnte es genauso viel mit diesem Fremden in der Stadt zu tun haben wie mit mir, nicht wahr?“
Liz’ Blick wurde wachsam. „Ist da wirklich ein Fremder in der Stadt, oder führst du mich nur an der Nase herum?“
„Oh, oh. Wenn ich dich an der Nase herumführen würde, dann würdest du das merken. Keine Sorge, mein Engel.“
Wieder wollte sie sich von ihm losreißen. Diesmal hatte er einen Augenblick nicht aufgepasst, doch dann griff er umso fester zu und brachte sie damit unabsichtlich aus dem Gleichgewicht. Plötzlich landete sie auf seinem Schoß und wand sich heftig, um sich zu befreien. Er hatte das zwar nicht geplant, aber ein bestimmter Körperteil von ihm reagierte über die Maßen enthusiastisch. Liz bemerkte es – oder warum sonst hielt sie die Luft an?
„He, nett von dir, mir so unerwartet in den Schoß zu fallen“, murmelte er und sog genüsslich ihr Parfüm ein.
Liz rutschte immer noch auf seinem Schoß hin und her, doch alles, was sie bewirkte, war ein Aufstöhnen von Mitch.
Er legte ihr die Arme um die Taille und stieß dabei an den Tisch. Fast wäre der Kaffee aus seiner Tasse geschwappt. „Würdest du bitte aufhören, dich zu wehren, bevor es noch ein Unglück gibt?“
„Ich höre so lange nicht auf, bis du mich loslässt.“
Er begriff, dass es für sie kein Spiel war, und gab sie frei. Es war zwar wirklich ein Zufall gewesen, dass sie auf seinem Schoß gelandet war, aber vielleicht sah sie das anders. Das Verlangen überwältigte ihn fast, aber er würde sich ihr nicht aufdrängen. Auf keinen Fall. Liz sollte diejenige sein, die auf ihn zukam. Aus eigenem Willen. Voller Verlangen.
Liz saß jetzt ganz ruhig auf seinem Schoß.
„Was ist?“, meinte er mürrisch. „Du bist frei, also geh.“
Sie blieb sitzen.
Er blickte forschend in ihr Gesicht. Diese Frau brachte ihn noch um den Verstand. Wer außer Liz würde wie verrückt um seine Freiheit kämpfen, um dann darauf zu verzichten, so als wollte sie sich über ihn lustig machen? Merkte sie denn nicht, was sie ihm antat? Er schluckte schwer und starrte auf ihre rosigen Lippen. Oder vielleicht wusste sie es auch ganz genau. Vielleicht hatte er ihr soeben eine erstklassige Gelegenheit gegeben, sich auf ihre Art zu revanchieren.
„Merkwürdig, aber jetzt will ich gar nicht mehr weg“, hörte er sie murmeln.
Ein Gefühl, das stärker war als alle anderen Empfindungen, die er kannte, ließ ihn sagen: „Ich warne dich, Liz. Wenn du nicht sofort aufstehst, garantiere ich für nichts.“
Ihr mutwilliges Lächeln erregte ihn noch mehr. „Wäre das nicht eher mein Text?“ Sie strich mit der Fingerspitze über seine Wange. „Sieht aus, als hätten wir die Rollen gewechselt, was?“
„Du bist dir doch im Klaren, dass du ungefähr zwei Atemzüge davon entfernt bist, auf diesem Tisch hier geliebt zu werden, oder?“
„Nun, vielleicht ist es an der Zeit, dass wir beide in der Horizontale landen …“
Und zum zweiten Mal küsste Liz ihn, diesmal aber ganz anders als vor ein paar Tagen in ihrem Haus – viel zärtlicher, vorsichtiger. Es erinnerte ihn an die verstohlenen Küsse, die sie als
Weitere Kostenlose Bücher