Immer wieder, immer mehr (German Edition)
tiefen Schlaf.“
„Das kann man wohl sagen.“
Mannhaft hielt er seinen Blick auf ihren Kopf gerichtet, doch sogar ihr Gesicht hatte etwas Erregendes. Liz hatte die Art von Gesicht, die einen Bildhauer inspirieren könnte. Oder einen Maler. Aber es würde wohl Jahre des Experimentierens brauchen, bis man die richtige Schattierung von Blau, Braun und Grün für ihre Augen gefunden hätte.
Mitch sah bedeutungsvoll auf seine Uhr. „Also, falls du noch ins Bad musst, würde ich empfehlen, das jetzt zu tun. Und zieh dir etwas an.“
Ihr sexy Mund verzog sich zu einem verführerischen Lächeln. „Soll ich wirklich?“
„Ja. Bitte. Und beeil dich. Es ist schon spät.“
Sie ging zum Badezimmer.
„Und bitte zieh dir etwas anderes an als ein winziges T-Shirt und viel zu knappe Shorts. Es geht heute nämlich darum, einige Zeit zusammen zu verbringen, und zwar außerhalb des Bettes.“
Sie blieb stehen und lächelte ihm zu. Was hatte sie jetzt vor? Es wurde ihm klar, als sie plötzlich die Decke fallen ließ und aufreizend langsam darüber hinwegstieg. Als sie sich umdrehte, wurde ihm dermaßen heiß, dass er nur wortlos auf den dünnen Satinstreifen starren konnte, der ihren zum Anbeißen süßen Po so aufreizend teilte.
Angestrengt versuchte Mitch, sich zu erinnern, wie man dieses unanständige Stück Stoff bezeichnete. Doch er konnte sich auf nichts anderes konzentrieren als auf Liz’ verführerische Kehrseite, ihre schlanke, biegsame Taille und ihre provozierenden Blicke.
Die Badezimmertür schloss sich, und er entspannte sich ein wenig. Aber wirklich nur ein wenig.
Er ging zurück in die Küche. Dort fiel ihm dann auf, dass eine Wand zur Hälfte mit Reisebroschüren bedeckt war. In fast allen steckten Dartpfeile, als ob jemand aus den unterschiedlichsten Richtungen darauf gezielt hätte. Nur in einer Broschüre steckte der Pfeil ganz kerzengerade und tiefer, so als wäre er mit Bedacht genau dort hineingesteckt worden. Es war die Broschüre von Atlanta.
„Ich bin fertig!“, hörte er Liz rufen.
Rasch und unauffällig nahm er die Atlanta-Broschüre von der Wand und schob sie in seine Hosentasche. Dann wandte er sich langsam in Liz’ Richtung. Dem Himmel sei Dank, sie trug weite khakifarbene Shorts und ein passendes weites Top, über das sie eine weiße Bluse gezogen hatte. Und dennoch war das Einzige, woran er denken konnte, der Körper, der sich unter dieser wirklich dezenten Kleidung verbarg. Er zog sie zur Tür, bestand darauf, dass sie abschloss, und ließ sie in seinen Pick-up steigen.
Er musste ganz schön aufpassen, damit der Wagen nicht aus der Spur sprang, so tief waren einige der Schlaglöcher in der Einfahrt. „Liz, du solltest dir wirklich jemand anderen suchen als den alten Peabody, der sich um das Haus hier kümmert“, sagte er, nur um über etwas zu reden, das nichts mit ihm und Liz und mit Sex zu tun hatte. Noch war sie ja nicht fort. Und er wollte verdammt sein, wenn er nicht ganz tief in seine Trickkiste griff, damit sie blieb. Im Krieg und in der Liebe war alles erlaubt … „Ich finde, du solltest es verkaufen.“
„Es verkaufen?“, echote sie.
Mitch nickte bedächtig. Er hatte schon lange den Verdacht, dass Liz an diesem Haus hing, weil es für sie die einzige Sicherheit in ihrem Leben darstellte – es war sozusagen der Anker, der sie hielt.
Der verblüffte und verletzte Ausdruck auf ihrem Gesicht brachte ihn fast dazu, seine Bemerkung zu bereuen. Aber nur fast. „Wenn du dir wirklich sicher bist, dass nichts dich in Manchester hält, warum belastest du dich dann mit diesem alten Kasten?“ Er sah sie bedeutungsvoll an. „Es sei denn, du willst doch bleiben.“
„Du meinst, ich soll das Haus verkaufen?“, wiederholte sie fassungslos.
Er gab sich größte Mühe, nicht zu zeigen, wie er sich amüsierte. Liz war eben nicht die Einzige, die andere manipulieren konnte. „Da du Manchester ja für immer verlassen willst“, erwiderte er schließlich, „denke ich, du solltest es verkaufen.“
Plötzlich packte ihn die Furcht, sie würde ihn beim Wort nehmen. Nun, er konnte nur hoffen, dass er nicht zu weit gegangen war.
Er will, dass ich das Haus verkaufe, dachte Liz erschüttert und wusste eigentlich nicht, warum sie sich deswegen so aufregte. Bis jetzt hatte sie sich nie Gedanken über das alte Haus ihrer Großmutter gemacht. Ihr hatte es genügt zu wissen, dass es da war. Es verkaufen? Daran hatte sie nie auch nur im Entferntesten gedacht. Höchstens wenn sie das
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