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Immer wieder, immer mehr (German Edition)

Immer wieder, immer mehr (German Edition)

Titel: Immer wieder, immer mehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tori Carrington
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einfach umwerfend.
    „Wow, ich glaube, es wird ein bisschen zu heiß hier.“ Moses Darton fächelte sich mit der Papierserviette Luft zu. „Ruth! Wie wär’s, wenn du die Klimaanlage mal höher drehst?“
    Alle lachten. Liz hatte natürlich gemerkt, worum es ging, und fast ihre Teller fallen lassen. Mitch wischte die Hände an einem Handtuch ab und wollte sich gerade umdrehen, als er aus den Augenwinkeln jemanden hereinkommen sah. Beigefarbener Anzug, ergrauendes Haar. Es war der Fremde.
    Mitch krallte die Finger um das Handtuch, dass die Knöchel weiß hervortraten. Er hatte nicht den geringsten Zweifel, dass der Kerl Liz’ nächtlicher Besucher war. Jetzt setzte er sich an den Tisch, den Liz gerade abgeräumt hatte.
    Myras Kopf erschien in der Durchreiche und versperrte ihm den Blick ins Lokal. „Hast du Ezras Pizza fertig?“
    „In ein paar Minuten“, erwiderte Mitch automatisch und versuchte, an ihr vorbeizublicken. Liz schenkte dem Fremden gerade ein Glas Wasser ein und nahm dabei offenbar seine Bestellung entgegen. Der Mann sah sie dabei ein bisschen länger als notwendig an, doch er wirkte keineswegs besonders neugierig oder überrascht.
    Das konnte nur bedeuten, dass er bereits wusste, wer sie war.
    Mitchs Magen verkrampfte sich.
    Myra trommelte mit ihren blau lackierten Fingernägeln auf das Sims und wandte sich schließlich seufzend ab.
    Aber wenn der Mann schon wusste, wer sie war, warum erkannte sie ihn dann nicht?
    Fragen über Fragen. Liz kam an die Theke und holte – na, was wohl? – ein Stück Kirschtorte.
    Verdammt, verdammt! Er würde sich den Fremden zur Brust nehmen, sobald der größte Kundenansturm vorüber war.
    Mitch verbrannte sich fast die Finger, als er Ezras Pizza aus dem Ofen nahm. Rasch ging er wieder zur Durchreiche und starrte hinaus. Liz tat ihre Arbeit, als wenn nichts wäre. Erinnerte sie sich denn nicht, dass er ihr von einem Fremden erzählt hatte, der in der Stadt aufgetaucht war? Offenbar nicht. Andererseits, sie war ja sieben Jahre lang fort gewesen, da konnte sie nicht alle Einwohner kennen.
    Jetzt ging Liz zu Ruth, nahm die Schürze ab und sagte etwas zu Ruth. Myra kam, um Ezras Pizza abzuholen. Liz ging zur Tür.
    Mitch packte Myra am Arm. „Wo geht sie hin?“
    „Wer?“ Myra starrte verblüfft auf seine Hand um ihren Arm. „Liz? Sie sagt, sie müsse etwas abholen, bevor um zwölf die Geschäfte schließen.“
    Erst jetzt bemerkte er, dass er Myra festhielt, und ließ sie rasch los. Sein Blick war die ganze Zeit auf den Fremden geheftet, der wiederum durchs Fenster Liz beim Überqueren der Straße beobachtete.
    Wenn der Kerl von der Polizei war, dann war Liz im Begriff, dem Mann ein erstklassiges Beweisstück direkt in die Hände zu spielen.
    Mitch stieß die Küchentür auf und marschierte auf den Fremden zu. „Suchen Sie jemanden?“, brummte er.
    Der Mann sah erstaunt auf. „Wie bitte?“
    Er begegnete seinem Blick. „Ich fragte, ob Sie jemanden suchen?“
    „Nein.“ Der Mann deutete auf seinen Teller. „Ich bin nur hier, um ein Stück von Bos berühmter Kirschtorte zu essen.“
    Der Kerl machte ja nicht einmal seine Hausaufgaben. „Es ist Ruths Kirschtorte.“
    „Na gut“, sagte der Fremde langsam. „Dann eben Ruths berühmte Kirschtorte. Immerhin stehen beide Namen über dem Eingang, oder?“
    Mitch hätte dem Kerl die Kirschtorte am liebsten sonst wohin gestopft. Aber das ging nicht, solange er nicht wusste, ob er von der Polizei war. Kam er womöglich aus Boston?
    Ruth stellte sich neben ihn. „Mitch, verärgerst du meine Gäste?“
    „Nein, Ma’am … Mitch und ich haben uns nur ein bisschen unterhalten“, sagte der Fremde und lächelte routiniert.
    Ruth blickte misstrauisch von einem zum anderen.
    „Eigentlich wollten wir unser Gespräch gerade in die Küche verlagern, nicht wahr … Dick?“, sagte Mitch aufs Geratewohl und erntete einen überraschten Blick von dem Mann.
    Ruth seufzte entnervt. „Na schön. Dann verschwindet. Ihr stört nämlich die anderen Gäste beim Essen.“
    Mitch deutete zur Küche. „Nach Ihnen.“
    Zögern stand der Fremde auf und folgte seiner Anweisung. Mitch spähte besorgt nach draußen, wo Liz gerade Peters Reinigung betrat.
    „Sind wir uns schon einmal begegnet?“, fragte der Fremde.
    Die Küchentür schloss sich hinter ihnen, und sofort packte Mitch ihn am Revers seines Jacketts und drängte ihn mit dem Rücken an die Wand. „Ich will wissen, wer Sie sind und was Sie hier in Manchester verloren

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